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An den Herzog Carl August

Möge dieser Brief, bester Fürst, Sie ganz hergestellt antreffen, damit Sie das an mancher Unterhaltung reiche Berlin recht genießen können.

Die Gentzischen Zeichnungen, welche Graf Brühl überbracht hat, hebe ich auf bis zur Ankunft des Conducteurs Rabe. Den Quadratoren haben wir einstweilen in der obern Etage, nach dem Regelthore zu, einige Decken und Gesimse in Arbeit gegeben, wozu uns Wolff die Zeichnungen geliefert hat. Auch sind die Stuccatoren beschäftigt, so daß keine Zeit versäumt wird.

Die Nachricht, daß Professor Gentz ein halb Jahr bei uns bleiben wird, war mir sehr willkommen; denn auf solche Weise wird ganz allein eine sichere und schnelle Ausführung möglich, wenn die täglich vorkommenden Räthsel von dem Meister selbst gelöst werden.

Was mich betrifft, suche ich mich einer völligen Genesung immer mehr zu nähern und es scheint zu gelingen; das eintretende Frühjahr giebt die beste Hoffnung. Geschwulst und Mißfarbe des untern Augenlids haben sich noch nicht ganz verloren.

Hartmann von Stuttgart ist angekommen. Sowohl sein früheres, in Rom verfertigtes großes Bild, als einige spätere Zeichnungen, zeugen von dem vorzüglichen Talent dieses jungen Mannes.

[194] Frau von Grothausen werde ich nächstens schreiben und danken. Meinen Brief schließe ich, wie ich ihn anfing, mit Wünschen für Ihr vollkommenes Wohl.

Weimar den 9. März 1801.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1801. An den Herzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7FD5-C