38/8.
An Nikolaus Meyer
Sie haben, mein Werthester, Ihre vieljährige, zu Freude und Nutzen Ihrer Freunde immer thätige Aufmerksamkeit auch dießmal ausgezeichnet bewiesen,[9] indem Sie zu meinem Feste eine Gabe zu senden gewußt haben, welche in doppeltem Sinne unschätzbar zu nennen ist, sowohl wegen ihrer einzigen Seltenheit, als auch wegen der ganz besondern Gewogenheit der Gebenden und Gestattenden.
Freylich ohne eine so treue und emsige Mitwirkung des geprüften Freundes wäre eine solche Vergünstigung kaum denkbar gewesen; und wenn Sie meinen verpflichteten Dank jenen wohlwollenden Männern aussprechen, so nehmen Sie zugleich die dankbare Anerkennung Ihrer Theilnahme, die ich so oft und so gern anzusprechen hatte.
Möge das mancherley Gute, was Ihnen nach Verdienst geworden, zu dauerhaftem Genuß unverrückt verbleiben, und Sie sich des häuslichen Glücks noch lange mit den lieben Ihrigen erfreuen.
Gedenken Sie mein als eines in der Ferne zwar schweigsamen, aber immer theilnehmenden Freundes.
Treulichst
J. W. v. Goethe.