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An Ernst Christian August von Gersdorff
Ew. Exzellenz
vergönnen geneigt einen kurzen Vortrag mit bescheidener Bitte.
Mein Sohn hatte, wie er mir in verschiedenen Briefen gemeldet, seinen Reiseplan dergestalt eingerichtet und etwa zur Hälfte durchgeführt, daß er mit Verlauf seines Urlaubs, Ende Octobers, wieder hier einzutreffen und sich in seinen Geschäften wieder schuldig einzufinden hoffen konnte. Leider wurde er aber, zwischen Genua und Spezzia, von einem Unfall betroffen, der ihn am letzten Orte über vier Wochen zu verweilen nöthigte, von da er nun, nach Verordnung des dortigen Arztes, zu völliger Wiederherstellung die Bäder zu gebrauchen, wahrscheinlich nach Pisa abgereist ist.
Auf diese unwillkürliche Verspätung sich beziehend, glaubt er Ew. Excellenz Geneigtheit ansprechen und den Wunsch ausdrücken zu dürfen: es möge Hochdenenselben gefällig seyn eine Verlängerung seines Urlaubs, etwa bis zu Ende des Jahrs, zu bewirken, da er denn hofft, bey glücklicher Rückkehr, die erworbenen Kenntnisse, in seinen nur desto eifriger angegriffenen Dienstgeschäften unter günstiger Anleitung seines hohen Vorgesetzten zweckmäßig anwenden zu können.
[199] Der ich, meine Bitte den seinigen hinzufügend, mich in Vertrauen und Verehrung zu unterzeichnen mir zum Glück schätze.
Weimar den 30. August 1830.