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An Gottlob Heinrich Rapp
[Concept.]
Ob wir gleich bey unserer wohlgemeynten Preisaufgabe, die Ihnen aus den Propyläen bekannt seyn wird nur Einen Stuttgarder Künstler als Concurrenten gehabt haben, so ist es mir nur desto angenehmer daß derselbe, zwar weder den ersten noch den zweyten doch die Hälfte des ganzen Preises davon trägt.
Wollen Sie die Güte haben Herrn Ferdinand Hartmann 15 recht hübsche vollwichtige Ducaten, [190] mit dem beyligenden Briefe in meinem Nahmen zu übergeben und mir gelegentlich anzuzeigen wie viel ich in Gulden rheinisch dafür, durch den bekannten Weg, zu erstatten habe.
Meine Reise durch Schwaben, die interessanten Bekanntschaften die ich in diesem Lande gemacht habe, verursachen mir bey den jetzigen Zeiten immer neue freundschaftliche Sorgen. Lassen Sie mich doch gelegentlich wissen wie Sie sich mit den lieben Ihrigen befinden. Schelten Sie mir den werthen Dannecker ein wenig aus, daß er nicht auch einen Umriß oder ein klein Basrelief unsere Aufforderung zu honoriren, eingesandt tat. Ich weiß recht gut daß das Numeräre des Preises keinen Künstler reizen kann; aber wenn mich meine Hoffnungen nicht trügen, so soll in einigen Jahren doch ein gewisser Sinn und ein Nutzen für diejenigen denen es Ernst ist aus dieser kleinen Einleitung erscheinen.
Den Zweck wünschen wir alle und wenn wir die rechten Mittel ergreifen, so kann uns der Zweck nicht fehlen.
Leben Sie recht wohl und erhalten mir ein freundschaftliches Andenken.
Jena am [22.] Sept. 1799.
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