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An Christian Gottlob Voigt

Das Gefühl daß Ew. Excell., nach einer so wohl verdienten, kurzen Ruhezeit, von verdrieslichen Geschäften würden empfangen werden hat mir den Genuß [229] dieser Tage verbittert und mich, selbst in der friedlichen Umgebung baukünstlerischer Vorzeit nicht verlassen. Möchten doch meine Wünsche alle Belohnung auf Sie häufen können! wie ich überzeugt bin daß der reine freundschaftliche Antheil, den Sie mir so lange gegönnt, mir immer bleiben werde. Möge eine nächste freudenvolle Zeit eilig die Eindrücke einer zudringlichen Gegenwart auslöschen!

Ein gutes Omen das mir geworden verschweig ich nicht. Seit drey Jahren vermisse ich Ew. Exzell. werthes Geschenk der bedeutenden Autographen; das ganze Haus ward umgekehrt und sorgliche Nachfrage gehalten. Nur nicht am rechten Orte. Ich trug den Verlust gekränckt im Stillen. Gestern findet sichs wieder und ich traue meinen Augen kaum das wieder zu sehen worauf ich längst Verzicht gethan hatte. Wie und wo? mündlich. Sey dies ein Symbol unverhofften erfreulichen Wiederfindens!

Zeitlebens angeeignet

W. d. 30. Aug. 1817.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1817. An Christian Gottlob Voigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7B07-2