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An Johann Friedrich Cotta

Ew. Wohlgeb.

danke verbindlichst, daß Sie mir die Ankunft des Packetes sogleich melden wollen. Der 9. Band, Faust und Consorten enthaltend, folgt bald. Auch die Wiener [307] Ausgabe kann ich nicht anders als billigen; wo das Gesetz nicht hilft, da muß die Klugheit rathen. Gegen die Forderung einer chronologischen Ordnung geht nächstens ein kleiner Aufsatz für's Morgenblatt ab. Andere sind im Werden. Auch für das Kunstblatt will ich einen Beytrag senden. Die Farbenlehre, deren Herr Böttiger mit Ehren erwähnt, müssen wir endlich auch einmal wieder zur Sprache bringen.

Eine gute Gelegenheit findet sich nächstens, da mehrere Schriften erscheinen werden, von sehr braven Selbstdenkern, die mit mir in der Hauptsache vollkommen übereinstimmen, jeder derselben aber seinen eigenen Weg geht.

Zu Ostern werde bey Herrn Frege etwas erheben und das Nähere melden.

Ein Porträt von mir besitz ich nicht, das beste was ich kenne besitzen die Herren Boisserées in Heidelberg, es ist in Öl erst vor einem Jahre von Lieutenant Raabe gemahlt, und hätte den Vortheil daß, da es klein ist, es in selbiger Größe gestochen werden könnte. Ich müßte nichts zu erinnern wenn gedachte Freunde es zu diesem Zwecke herleihen wollten. Soviel für dießmal.

Weimar den 25. März 1816.

Goethe.


Da bey uns in diesen Tagen viele Translocationen vorgingen, hat auch der Kupferdrucker seine Werkstatt [308] verändern müssen; dadurch ist unser Heft um vierzehn Tage retardirt worden. Es geht aber alles wieder seinen Gang und ich hoffe das Schifflein wird bald vom Stapel laufen.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1816. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-797E-8