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An Friedrich Schiller

Mit dem Gedicht geht es schon besser seitdem ich mich ernsthaft an den ersten Gesang gemacht und im einzelnen, wie der Sache zu helfen sey durchgedacht habe. Auch ist gestern Abend eine Conferenz darüber bey Frau von Wolzogen gewesen und unsere Freundinnen schienen sich vor meinen rigoristischen Forderungen nicht zu entsetzen, so daß ich Hoffnung haben kann es werde sich die Sache nach unserm Wunsche doch noch geben.

Gestern ist der Herzog für Eisenach und Kassel verreist, und ich bin so ziemlich auf meine stille Wohnung reducirt. Ich erwarte was mir die nächsten Tage bescheren werden. Wenn mir auch nur einige Vorarbeiten gelingen, so bin ich schon zufrieden. Möge Ihnen aus den tieferen Quellen der Production etwas zufließen.

Sie erhalten hierbey die drey Wallensteine. Von mir kann ich weiter nichts sagen als daß ich eben ordnen, nachholen, anstellen und ausgleichen muß. Übrigens geht alles doch so ganz leidlich und, wenn man es nicht sehr genau nimmt, auch zweckmäßig.

Leben Sie recht wohl, grüßen Sie Ihre liebe Frau.

Weimar am 1. Juni 1799.

G. [107]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1799. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-78FD-0