6/1544.
An Charlotte von Stein
Diese Nacht habe ich von dir geträumt und wie ich aufwache vermisse ich dich. Ich wende meine Gedancken auf alle Gegenstände und sie kehren immer wieder zu dir. Mein ganzes Wesen ist an dich geknüpft und ich fühle es ist unmöglich dich zu entbehren. Schon mögt ich statt zu schreiben wieder zu dir eilen und dich mündlich meiner Liebe versichern. Wo seh ich dich heute? Schreibe mir, und schreibe viel. Lebe wohl. Ich scheide auf iede Weise ungern von dir. Auch mag ich das Blat nicht verlassen das du in Händen halten sollst. d. 4. Aug. 82.
G. [27]