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An Joseph Max

[18. December 1824.]

Sie haben, mein werthester Herr, durch die reichen Bändchen der Tausend und Einen Nacht mir die angenehmsten Abendunterhaltungen bereitet und deswegen thut es mir doppelt leid, auf Ihren freundlichen Antrag nicht eingehen zu können.

[48] Mein Verhältniß zu Lord Byron war gewiß das zarteste, gegründet auf Hochschätzung seiner großen Dichtergabe, im Lauf der Jahre zugleich mit einem wechselseitigen Wohlwollen glücklich gesteigert, die schönsten Hoffnungen begünstigend und zuletzt durch ein grausames Geschick abgebrochen.

Hierüber nur durch äußere Veranlassung laut zu werden, darf sich mein tiefer Schmerz nicht erlauben; nur wenn die Muse selbst mich drängte, müßt ich ihr gehorchen.

Alles Gute und Dauerhafte wünschend

ergebenst

Weimar den 15. December 1824.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1824. An Joseph Max. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-75F1-2