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An Johann Heinrich Meyer
Nachdem ich, mein Werthester, Ihre Beyträge in mein Concept eingeschaltet, schick ich nunmehr das Ganze, mit der Bitte, es durchzusehen. Sie erinnern sich solcher Dinge genauer als ich und finden wohl noch irgend einen bedeutenden Zug der das Ganze mehr charakterisirt und bedeutender macht. Leider mußte ich die erste Hälfte dieses Bandes abschicken ohne über Einiges gleicherweise Ihres Rathes genießen zu können.
Es thut mir sehr leid daß Sie von der neuen Abänderung des Saales so übel empfangen worden, da wir aber auf mancherlei Weise aus unserer Assiette gerückt werden, so bleibt nichts übrig als sich möglichst [56] zu helfen. Sprechen Sie doch mit Baurath Steiner daß er deshalb Vorsehung treffe.
Schuchardt scheint sich in Dresden recht gut benommen zu haben; er hat einige Blätter, Zeichnungen und Kupferstiche, mitgebracht worunter sich manches Gute befindet.
Mit dem Wunsch baldigen Zusammentreffens.
treu verbunden
Goethe.