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An Charlotte von Stein

[22. Juli.]

Die Papiere der Voß habe ich in der Stadt, ich will sie ihr bringen oder schicken, ich weiß daß sie solche nicht durch die Hände der Meyern will gehen laßen. Ich dancke dir fürs Frühstück. Fritz soll mir lieb seyn, es freut mich immer seine Gegenwart, und wenn ich ihm was seyn kann. Laß mir die Archiv Scheine zurück und Lebe wohl. Mögest du in dem stillen Kochberg vergnügt und vorzüglich gesund seyn. Ich will so fortleben wie ich kann ob es gleich eine sonderbare Aufgabe ist. Kayser geht mit der Herzoginn wieder fort, das sage nicht weiter, ob ich gleich dencke es ist kein Geheimniß mehr und so schließt sich alle Hoffnung auf die schöne Tonkunst ganz für mich zu. Der trübe Himmel verschlingt alle Farben. Herder geht nun auch und – so lebe tausendmal wohl.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1788. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6F2F-3