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An Carl Friedrich Zelter
Hiebey erhältst du, mein Theuerster, die Abschrift des frommen Kaysers. Dieses Werk wird dir, wenn du es wieder durchsiehst, gewiß viel Freude machen. Fräulein Ulrike wird uns nun bald wieder genugsam erzählen, und die Luft Berlin zu besuchen in Ottilien frisch aufwecken. Leider daß ich auf diese Freuden Verzicht thun müssen.
Das Hamburger Rindfleisch ist glücklich angekommen; die laue Witterung läßt freylich den Transport[225] der Fische nicht zu. Mit den Dessertwein wollen wir es anstehen lassen, bis man vor der Kälte ganz sicher ist, und alsdann könnte man von Hamburg aus für etwa 20 rh. Sächsisch verschiedene Sorten unmittelbar wohlgepackt anher senden. Indessen würden ein halbdutzend Gänsebrüste willkommen seyn. Mit dem Transport der Hummers wollen wir es nicht wagen, es ist nicht leicht einer hergekommenen, der nicht etwas Beygeschmack gehabt hätte.
Wegen der Kupfer, dächt ich, machten wir also: du sendest sie mir wohlgepackt und unfrankirt, ich wähle mir etwas aus und schicke das Übrige frankirt zurück mit beygelegten guten Blättern aus meinen Dubletten. Die vier Platten nach den Rafaelschen Logen sendest du nicht mit.
Nächstens folgt auch ein Kunst und Alterthum, dem ich gute Aufnahme wünsche. Laß von Zeit zu Zeit etwas hören, damit man sich zu sehr entferne.
treulichst
G.