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An Georg Sartorius
[24. April 1824.]
Unsere so geliebte als verehrte Frau Erbgroßherzogin verlangt Empfehlungsschreiben für Göttingen dem Sohne des Probstes Yasnowsky mitzugeben, welcher in Göttingen juristisch-diplomatische Studien anzutreten gedenkt. Mit Freuden ergreif ich die Gelegenheit Sie, mein Theuerster, wieder einmal zu begrüßen und ein erneuerndes Wort eines lebendigen guten Verhältnisses abermals abzulassen.
Vor einem Jahre erregte ich durch einige, zwar herzlich wohlgemeinte, aber doch allzuleichtsinnig ausgesprochene Worte, wie durch panische Töne, eine gewisse Verwirrung in Ihrem Kreise; doch ist die feyerliche Hausweihe glücklich und fröhlich wie ich hörte begangen worden, wozu ich in Gegenwart meinen Segen zu ertheilen gewünscht hätte.
Von meinem Wirken und Treiben kommt Ihnen wohl manchmal etwas zu Gesicht, jetzt beschäftigen mich die Vorarbeiten zu einer neuen Ausgabe meiner Werke, vorzüglich aber die Redaction meiner zehnjährigen Correspondenz mit Schillern. Die beiderseitigen Briefe sind nun vollständig in meinen Händen, von den Schillerischen wird das Jahr 1802 in Kunst und Alterthum V.Bandes 1. Heft nächstens erscheinen. In der Erinnerung jener für mich so bedeutenden[118] Zeit zu leben fordert mich zu gar wndersamen Betrachtungen auf. Möge ich noch so lange unter meinen werthen Freunden verweilen um ein vollständiges Exemplar zu dauerndem Andenken mitheilen zu können. Von Ihnen, mein Werthester, begegnet mir oft in den Göttinger Anzeigen manch freundlich belehrendes Wort, dessen Klang und Sinn ich auch ohne das unterzeichnete F. G. gar wohl erkennen und unterscheiden würde.
Tausend Grüße den lieben Ihrigen. Meinen guten Pathen denk ich nächstens an mich zu erinnern. In Genf prägen sie mein Bildniß und von den ersten Exemplaren, die zu mir kommen, erhält er das Seinige.