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An die kurfürstlich sächsische Cammerzu Merseburg

Excellentissime

Hoch- Hochwohl- und Wohlgebohrne Herren
Insonders hochzuverehrende Herren

Bey Ihro Churfürstl. Durchlaucht zu Sachsen hat vor einiger Zeit die Oberdirection der hiesigen Hofschauspieler-Gesellschaft unterthänigst nachgesucht, daß ihr die Erbauung eines größern und schicklichern Schauspielhauses als dasjenige ist, worin obgedachte Gesellschaft in Lauchstedt Schauspiele aufzuführen die Concession erhalten hat, daselbst zu veranstalten erlaubt und ihr der dazu nöthige Platz gegen die schuldigen Abgaben gnädigst verliehen werden möge. Der allgemeine Wunsch des Publikums, welches der Gesellschaft seinen Beyfall schenkt, hat die Entschließung einen so beträchtlichen Aufwand zu übernehmen hervorgebracht und selbst Ihro Herzogl. Durchlaucht der regierende Herr Herzog zu Sachsen Weimar haben sich für diese Angelegenheit interessirt um der Hofschauspieler-Gesellschaft noch mehr Aufmunterung zu verschaffen, sich in Lauchstedt gut zu exhibi ren.

Da nun die Sache von Ew. Excell. Hoch- Hochwohl- und Wohlgeboren Vorbereitung und gnädiger Unterstützung vornemlich abhängt, so ergeht hierdurch die gehorsamste Bitte, Ew. Excell. Hoch-Hochwohl und [30] Wohlgeb. wollen solche zu einer baldigen gewierigen Entschließung bey der höchsten Behörde zu befördern geruhen, damit die zu Ausführung des Vorhabens, wenn dasselbe Beyfall findet, nöthigen Maasregeln zeitig ergriffen werden können. Die Schauspieler-Gesellschaft wird nichts verabsäumen, sich des erlangten Beyfalls immer würdiger zu machen und die Oberdirection derselben wird dazu alles, was nur möglich ist, beytragen; in schuldigster Verehrung beharrend

Ew. Excell. Hoch- Hochwohl und

Wohlgeboren

Weimar
ganz gehorsamster Diener
den 18. Jan. 1798.
J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An die kurfürstlich sächsische Cammerzu Merseburg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6B13-5