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An Nikolaus Meyer

Weimar den 20. Octobr. 1806.

Wir leben! unser Haus blieb von Plünderung und Brand, wie durch ein Wunder verschont. Die regierende Herzoginn hat mit uns die schröcklichsten Stunden verlebt, ihr verdancken wir einige Hoffnung des Heils für künftig, so wie für jetzt die Erhaltung des Schlosses. Der Kayser ist angekommen am 15. Octbr. 1806.

G.


Merckwürdig ist es daß diese Tage des Unheils von dem schönsten Sonnenscheine begleitet und beleuchtet waren.

Um diese traurigen Tage durch eine Festlichkeit zu erheitern, habe ich und meine kleine Hausfreundin gestern, als am 20. Sonntag nach Trinitatis den Entschluß gefaßt, in den Stand der heiligen Ehe ganz förmlich einzutreten; mit welcher Notification ich Sie ersuche, uns von Butter und sonstigen transportabeln Victualien manches zukommen zu lassen. Auf Ihren lieben Brief folgt nächstens in ruhigern Stunden eine umständlichere Antwort.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1806. An Nikolaus Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6B00-F