1828.

Januar

1. Keine persönlichen Visiten, welches öffentlich von den Ministern verbeten worden. Schreiben an Carlyle mundirt. Nebenstehendes abgeschlossen: An Frau Obermedizinalrath von Ringseis nach München. Herrn Sckell in Dresden. Herrn Frommann nach Jena. Herrn Hofrath und Professor von Martius München. – Anderes vorbereitet. Wilhelm Meister über Hamlet, übersetzt im Globe Tom. VI. No. 15. Dr. Weller, mit demselben gefrühstückt. Fausts dritte Scene abgeschlossen. Übergang zu der vierten. Mittags für uns. Nach Tische Gespräch mit meinem Sohn. Verschiedenes, besonders über eine vorhabende Reise junger Freunde. Manches vorbereitet. Abends Herr Hofrath Meyer. Einiges zu Kunst und Alterthum. Nachher Cäcilie. Wölfchen. Später etwas am Hauptgeschäft.

2. Mundum des gestern Entworfenen. Nebenstehendes: Herrn Generalsuperintendenten Röhr, wegen Geh. Rath Schweitzers Übelbefinden. [157] Herrn Bergrath Cramer, dankende Erwiederung und Anfrage, Wetzlar. – Concepte und Munda für die nächsten Posttäge. Meldete sich A. B. Granville. M. D. De la societé Royale de London et de l'academie Imperiale des sciences de Petersbourgh. Medecin de S. A. R. le Duc de Clarence, Grand Admiral d'Angleterre. Das Portefeuille für Eisenach aufgesucht. Herr und Frau von Hopfgarten von Eisenach zum Besuche. Des Herrn Granville Versuche über die ägyptischen Mumien. Mittag Dr. Eckermann. Mein Sohn sprach viel von seinem Reiseplane. Herr Canzler, das Album von Gräfin Line bringend. Manches andere verhandelnd. Später Professor Riemer. Mit ihm das Carneval durchgegangen. Er theilte sodann verschiedene Einzelnheiten mit, theils eigene theils aufgefaßte. Späterhin Dr. Eckermann. Aufmunterung zu einiger eingreifender Theilnahme. Er hatte bisher seinen Zuständen allzusehr nachgebend eine gewisse geistige Thätigkeit, wenn schon in seinem Geschäfte treu beschäftigt, versäumt.

3. Vorgerückt an den drey letzten Scenen des ersten Actes. Manches vorgearbeitet im Concept und Mundum. Die jungen Herrschaften. Mittag Hofrath Vogel. Interessantes Gespräch. Wurde des Breslauer Lichtenstädt Werkchen über Platos Naturlehren und sonstiges besprochen. Abends [158] mehrfache Sendungen von Herrn Schmid aus Altenberge, bedeutende Zinnstufen und dazu gehörige Gebirgsarten. Professor Leo, Vorlesungen über die Geschichte des jüdischen Staates.

4. Vorgenanntes Buch gelesen mit besonderm Vergnügen. Concipirt und mundirt. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Garteninspector Sckell in Belvedere. – Herr Salinendirector Glenck zum Neuenjahr Sole von Stotternheim bringend, und auf Befragen über alle die neuen Bohrunternehmungen in Thüringen Auskunft gebend; nicht weniger eine geognostische Tabelle in Bezug auf die verschiedenen Salzformationen aufzeichnend. Verschiedene ihm vorgewiesene Mineralien geognostisch ordnend und erklärend. Einige Fragen vorlegend, deren Beantwortung überdenkend. Mittags für uns. Leo, Geschichte des jüdischen Staats fortgesetzt. Abends Professor Riemer. Einige Abtheilungen gedachten Buches mit demselben durchgelesen. Anderes Naheliegende besprochen. Späterhin fortgefahren an diesem Lesen.

5. Einiges an Faust. Oberaufsichtsgeschäfte mit meinem Sohne abgethan. Um 10 Uhr Canzlist Ehnlich, dem ich die Abschrift übertrug der gestern Abend angekommenen Tabelle des Herrn Glenck. Um 12 Uhr Herr von Vitzthum im Auftrag Ihro Kaiserlichen Hoheit. Einiges Abzusendende vorbereitet. Mittag die Herren von Gerstenbergk, [159] Coudray, Vogel, Weichard, Wahl. Blieben bis gegen Abend. Sodann Herr Hofrath Meyer. Lasen einiges in Leo, Geschichte des jüdischen Staates. Von Serenissimo gesendet, von Lindenfels, Bemerkungen über von Dörring.

6. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Geheimen Rath Willemer nach Frankfurt a. M. Herrn Porträtmaler Macco nach München. An das Oberkonsistorium nach Eisenach. – Verschiedenes auf die Sendung nach Edinburgh bezüglich. Concepte, Munda verschiedener Artikel. Der Beutler Härtel einiges anzumessen. Goldschmied Koch, Beredung wegen eines Armbands. Tischlermeister Hager einige Bestellungen. Doctor Eckermann brachte einiges Manuscript. Mittag Herr Landesdirections- Rath Töpfer. Noten zu dem von Müllerischen Gedicht besprochen. Auch Wittichs Versuche über die Xenien besprochen. Abends die Geschichte des jüdischen Volks geendigt. Abends Dr. Eckermann. Las die neusten Scenen am Faust. Brachte einzelne Bemerkungen aus gepflogenen Unterhaltungen.

7. Munda fortgesetzt. Einiges auf morgen Abend vorbereitet. In manchen Einzelnheiten vorgeschritten. Goldschmied Koch, Beredung wegen eines Armbandes. Mittag mit Ottilien und den Kindern auf dem Zimmer gegessen. Erscheinung der Generalin Rapp, andere sociale Verhältnisse. [160] Mannigfache Sendung. Bergmännische Karte von Braunsdorf. Diplom der deutschen Gesellschaft zu Leipzig als Ehrenmitglied. Abends Hofrath Meyer, Coudray. Einige Hefte Baurisse von Menzel in Berlin, lobenswürdig. Weiteres Gespräch über das Weimarische Pentazonium und den fortgehenden Abdruck desselben.

8. Contrakt mit Kaufmann wegen der Großherzoglichen Büste, Verfügungen deshalb. Sonstiges Oberaufsichtliche. Gestern Abend von dem jüngern Herrn Frommann überbrachte Revisionen beachtet. Zu Kunst und Alterthum das weitere vorgeführt. Um halb 11 Uhr Frau Großherzogin. Die englischen Maler von Horace Walpole, auch das Amulet vorgezeigt. Einiges scherzhaft über die neusten socialen Verhältnisse. Nebenstehendes: An Großherzogliche Cammer hier. An den Controleur Hoffmann hier. – Mittag Herr Hofrath Meyer. Wurden die großen Bauzeichnungen angesehen. Anderes besprochen. Abends Professor Riemer. Das von Müllerische Gedicht und die Anmerkungen zu demselben durchgearbeitet.

9. Durch Schuchardt gedachte Anmerkungen mundirt. Herr Canzler von Müller Beredung deshalb. John reichte die Meyerschen Rezensionen in Mundo ein. Wurden geordnet. Einiges für Edinburgh weiter geführt. Goldschmied Koch wegen eines Armbandes. Mittag Dr. Eckermann. Schreiben von [161] Gotha an das Ministerium, akademische Bibliotheksangelegenheit. Nachher bey meinem Sohn, so sich nicht ganz wohl befand. Kam Herr von Waldungen. Abends Hofrath Meyer bey mir. Er bezeugte seine Zufriedenheit mit der Arbeit Schwerdgeburths am Pentazonium. Wir gingen durch die Façaden von Stadt- und Landhäusern von Menzel in Berlin. Walpole, Englische Maler. Die Kupferstiche und Kupferstecher besprochen. Namen- und Verdienst- Verzeichniß beschlossen. Manches andere auf Kunst und Alterthum bezüglich beredet. – Herrn Frommann, Revision des Bogens 16 und Manuscript, Jena. An Rentamtmann Müller dahin. An Conducteur Schrön, autorisirte Quittungen.

10. Am Hauptzweck fortgearbeitet. Concepte zu den nächsten Briefen und Sendungen. Die Absendung an Carlyle weiter geführt. Ingleichen die Glenckische Tabelle. Die jungen Herrschaften um 12 Uhr. Mittags allein, mit Ottilien und Walther. Für mich das Nächstbevorstehende überdacht. Abends Herr Oberbaudirector Coudray, zufrieden mit den letzten Abdrücken des Pentazoniums. Weitere Verabredung deshalb. Ferneres architektonisches Gespräch. Geschäftsangelegenheiten nicht erfreulich. Späterhin die Briefe über Portugal. Sehr liberal, ja revolutionär, leichtsinnig.

[162] 11. Vieles concipirt und mundirt für die nächsten Posttage. Landesdirections-Rath Töpfer, einen Aufsatz über Wittichs Xenien bringend und anderes besprechend und versprechend. Bey meinem Sohn wegen einiger Geschäftspuncte. Einladungen auf morgen. Zweyte Sendung meiner Werke vertheilend. Mittag Landesdirections-Rath Töpfer. Mit demselben nach Tische interessantes Gespräch ins Allgemeine führend. Abends Professor Riemer. Hofrath Meyers Rezensionen über bildende Kunstwerke durchgegangen. Sodann einige interessante Collectanea vorgenommen. – Herrn Auctionator Weigel nach Leipzig mit 2 rh. Sächsisch.

12. Einiges am Hauptgeschäft. Nebenstehendes expedirt: An Herrn Frommann, Einschaltung in das von Müllerische Gedicht. An Alfred Nicolovius nach Berlin, Notizen und Bestellungen. Herrn Bergschreiber Schmid, Serenissimi Annahme der Dedication, nach Altenberg. von Leonhard nach Heidelberg. – Kam eine Sendung von Paris von dem Künstler Herrn Zanth, ältere und neuere Bau- und Decorations-Monumente. Auch ein Musterstück Liais mit Erklärungen. Mittag die Herrn von Müller, von Froriep, Coudray, Riemer und Vogel. Das Bild der Frau Großherzogin ward vorgezeigt. Auch anderes. Das Pentazonium, die zweyte Erklärung kam zur Sprache. Abends Hofrath Meyer. Mit demselben [163] Vorliegendes und Laufendes, für mich später Agenda und Expedienda fürs Nächste.

13. Nach gestriger Überlegung mehrere Briefconcepte und sonstiges. Auch schematisirt die Gedichte zum 30. Januar, zum 7. April und für Berlin. Am Hauptgeschäft einiges gefördert. Hofrath Vogel über Medizinalwesen. Oberbaudirector Coudray Legefelder Chaussée. Abschluß wegen des Pentazoniums durch Riemer. Mittag mit den Kindern allein. Setzte Arbeiten und Betrachtungen fort. Abends Töpfer. Artige Märchen erzählend, welche Wölfchen großen Spaß machten.

Merkwürdige Witterung.

Die letzte Nacht hatte es sehr stark geregnet. Früh dichter Nebel, der sich aufwärts zog. Abends 6 Uhr erst im Nordwesten Wetterleuchten, von ferne vernehmbarer Donner, nachher auch in Nordost starkes und nahes Gewitter. Heftiger Schlag bald nach dem Blitz. Regen. Barometerstand 27' 2 1/2'', Thermometer 5.

14. Diesmalige Sendung von Faust abgeschlossen. Dem Buchbinder verschiedenes übergeben. Gräfin Julie Egloffstein wegen eines Herzoglichen Bildes anfragend. Demoiselle Seidler wegen einer Museumsangelegenheit. Schmeller wegen der nächstzufertigenden Porträte. Mittag Herr Hofrath Meyer. Die leichten Pariser architektonischen Kupfer durchgegangen. Mittag Geschichte englischer [164] Unterhaltungen. Unvermuthete Ankunft eines frühern englischen Gastes. Nach Tische Fräulein Ulrike. Später für mich. Die neusten Edinburgh Reviews über Mr. Burk. Dessen Gesinnungen und Lebensweise. Besonders Handelsweise in öffentlichen Angelegenheiten.

15. Fiel ein starker Schnee mit Ostwind. Barometerstand 27' 1''. Dem Abschluß der Arbeit an Faust näher gerückt durch einige Einschaltung. Briefconcepte. Mittag Oberbaudirector Coudray. Wir besahen und beurtheilten zusammen die Hittorffische Sendung. Nach Tische Herr Canzler von Müller. Abends Professor Riemer. Concepte durchgegangen. Sodann den Abschluß des Carnevals in Fausts 2. Theil.

16. Munda durch Schuchardt. Desgleichen durch John. Nebenstehende Expeditionen: Verordnung an Professor Renner wegen Marie Fiedlerin. Desgleichen an Rechnungsamtmann Lange, wegen der akademischen Bibliotheksrechnung. Communikatan Großherzogliche Cammer, das große Jägerhaus betreffend. – Herrn Geheimen Hofrath Heilig einige Aufträge von Serenissimo. Frau von Gerstenbergk und Schwester. Mittag Dr. Eckermann. Ottilie war bey der Schlittenfahrt nach Berka. Fräulein Ulrike speiste wieder mit, und hatte die Schlitten vorbey fahren sehen. Eckermann las nachher die drey Scenen des [165] 2. Theils von Faust. Ich blieb für mich. Herr Hofrath Soret. Wir beschäftigten uns mit den amerikanischen Karten und Stufen. Nachher Betrachtung über die neuere englische und französische besonders kritische Literatur.

17. Munda verschiedener Briefe. Überhaupt Vorbereitung auf die nächsten Absendungen. Die Frau Großfürstin mit Demoiselle Mazelet. Wurden besonders die Geschäfte des Frauenvereins, der Sparkasse und sonstiger von Ihro Hoheit abhängenden Anstalten durchgesprochen; auch einiges auf Anregung der letzten Stücke des Globe. Die Prospectus der sizilianischen alten und neuen Bauwerke durchgesehen. Abends Coudray. Durands großes Werk betrachtet und darüber conferirt.

18. Vorbereitung und Abschluß der Briefe und Packete. Kam eine Sendung meiner Werke von Augsburg an. Album der Gräfin Line Egloffstein ausgefertigt. Anderes geordnet und beseitigt. Mittag Herr Hofrath Meyer, wurden die Aufsätze über bildende Kunst nochmals durchgegangen und besprochen. Manches Einzelne. Abends Professor Riemer. Die Faustischen Scenen nochmals durchgegangen. Ingleichen anderes zunächst zu Beachtende. Las des Jenaischen Bibliothekars Tagebuch durch.

19. Kam von Herrn Professor Göttling die Novelle[166] mit einem anmuthig theilnehmenden Schreiben zurück. Ingleichen die Revision des 6. Bandes. Von Herrn Soret die mexikanischen Porphyre, mit genauer Beschreibung. Auf dessen Empfehlung ein Erlaubnißschein für Herrn Poncon zu Großherzoglicher Bibliothek. Ihro Königliche Hoheit der Erbgroßherzog. Mittag die Herren Vogel, Riemer, Helbig und Schütz. Späterhin einiges mit Professor Riemer besprochen, besonders wie es mit dem Erklärungsblatt des Pentazoniums gehalten worden. Nachher das dem Grafen Brühl und Salinendirector Glenck Zugesagte überlegt. Mit Wölfchen den Calender und die Himmelszeichen durchgegangen und den Orion und Sirius gewiesen. – Herrn Grafen Brühl nach Berlin. Herrn Oberfinanzrath Semler dahin. Herrn Frommann d. J., Gedicht an den König und Revision des 17. Bogens. Herrn Freiherrn von Stein nach Breslau.

20. Gedicht zum 30. ejusdem. Nebenstehendes abgesendet, worüber der Morgen hinging: Herrn Parish und Comp. Hamburg, beygehend das Packet an Herrn Carlyle nach Edinburgh. An Frau von Pattberg nach Heidelberg ein Packet Druckschriften zurücksendend. Herrn Grafen Beust nach Cöln am Rhein. To Mr. Carlyle Esq. Comley Bank. Edinburgh. Herrn Salinendirector [167] Glenck nach Stotternheim bey Erfurt. An die hochansehnliche Direction des Deutsch-Amerikanischen Bergwerksvereins nach Elberfeld. – Rath Vogel sprach bey seinem ärztlichen Besuche von seinen bey der Landesdirection nunmehr begonnenen Geschäften und von der Lage des Medizinalwesens überhaupt. Mittag Landesdirections-Rath Töpfer. Wurde verschiedenes Weimar-Eisenachische verhandelt; auch von dem neu eröffneten Felsenkeller. Er ist in das Todtliegende getrieben. Herr Dr. Trendelenburg, Hofmeister bey Herrn von Nagler, in dessen Auftrag er einiges überbrachte. Herr Hofrath Meyer. Verhandlung über die Münchner und Berliner Kunstleistung.

21. Das Gedicht zum 30. gefördert. Helbigs Registratur wegen Schrön. Schreiben von Herrn von Trützschler von Altenburg. Ingleichen von Willemer. Fuhr mit Hofrath Meyer spazieren. Nachher betrachtete derselbe die letzten Boisseréeschen Hefte und notirte das Nöthige. Er speiste mit uns. Abends Red Rover 1. Theil. Herr Canzler von Müller, Dr. Eckermann. Pensionsverhältnisse, Studienverhältnisse der Engländer. Herr Soret gab die mexicanischen Karten wieder ab. – Herrn Parish nach Hamburg. Herrn Hofrath Soret wegen Ponçon. Herrn Canzler von Müller, Brief von der Frau von Ringseis [168] zurück, auch einen Frommannischen wegen des Gedichts an den König.

22. Das Gedicht zum 30. abgeschlossen. Nebenstehendes, nach gestriger Verabredung mit Herrn Canzler: Herrn Frommann d. J. Jena. – Die Frau Großherzogin, Hoheit. Die letzten Boisserées vorgewiesen, auch einiges von dem Hittorffischen Sicilien. Frau Gräfin Rapp und Frau von Spiegel, erste Autographa Gallica verehrend. Frau von Gerstenbergk und ihr Schwager H. v. ...... Mittag für uns. Abends Mundum des Gedichts. Herr Professor Riemer. Berliner Inschrift des Museums. Geschichte der Übersetzungen. Andere Curiosa. Ferner Red Rover.

23. Völlige Reinschrift des Gedichts zum 30. Januar. Fernere Durchsicht des zweyten Theils von Faust. Mittag Dr. Eckermann. Abends Hofrath Meyer. Das Nothwendigste durchgesprochen.

24. Munda von Briefen zur morgenden Post. Desgleichen Packete abgeschlossen. Die jungen Herrschaften kamen, später Serenissimus. Mittag Oberbaudirector Coudray blieb bis gegen Abend und beschaute mit Beyfall den neuen Straßburger Münster. Abends für mich. Red Rover 2. Theil. Später einige Stunden mit Wölfchen beschäftigt.

25. Schreiben von Graf Brühl. Den Prolog wieder aufgenommen. Nebenstehendes abgesendet: Herrn[169] Grafen Sternberg mit der 2. Lieferung, Prag.Herrn Reichel, Rolle mit dem 2. Theil von Faust Anfang, Augsburg. Herrn Professor Zelter, Aufmunterung zum Schreiben. Herrn Factor Reichel, Avisbrief wegen der Rolle und sonstigem nach Augsburg. NB. Wegen aller dieser Absendungen sind die Concepte nachzusehen. Einzelne Papiere geordnet und untergebracht. – Man suchte sich von vielem Zudringenden Luft zu machen. Mundum des nächsten Berichts. Mit Ottilien spazieren gefahren. War von den neusten gesellschaftlichen Verhältnissen die Rede. Mittag für uns. Die Lage der neusten öffentlichen Ereignisse besprochen. Ich las im Red Rover weiter fort. Abends Professor Riemer. Wir gingen das Gedicht für den 30. durch. Derselbe legte verschiedene ältere Gedichte theils des Inhalts, auch der Behandlung und der Sprache wegen vor. Seidels Charinomos war angekommen. Ich hatte mit Vergnügen einige zufällig aufgeschlagene Stellen gelesen.

26. Kam der 18. Bogen Kunst und Alterthum von Jena. Nebenstehendes: Herrn Grafen Brühl, mit dem Mundum des Prologs. Herrn Professor Riemer, den 18. Bogen Kunst und Alterthum. Berichtan Serenissimum wegen der Jenaischen von der Polizey verlassenen Zimmer. – Der Buchbinder Bauer wegen einem Futteral [170] auf den 30. Schickliches Papier von demselben angeschafft. Das Gedicht für Glenck durchgesehen. Zur Abschrift gegeben. Oberaufsichtliche Geschäfte abgeschlossen. Ottilie sprach von dem gestrigen Ball bey Häseler. Ich wendete einige Aufmerksamkeit auf die Correctur der Novelle. Das zunächst Obliegende war ziemlich beseitigt. Mittag die Herrn von Schwendler, von Conta, Consistorialrath Schwabe, Riemer und Vogel. Abends für mich, endigte den Red- Rover.

27. Briefconcepte mit Schuchardt. An der Novelle corrigirt. Des Globe bedeutende Nummer 26. Um 12 Uhr Frau von Wolzogen. Mittag für uns. Ulrike war sehr krank gewesen. Ich besorgte das Nothwendigste. Las den 3. Theil von Red-Rover. Abends Dr. Eckermann. Theilte demselbigen einiges zu Kunst und Alterthum mit.

28. Munda durch Schuchardt. Nebenstehendes: Herrn Frommann nach Jena, Band 18. – Dictionary of Mechanical Science, durch Kräuter, welcher auch einiges vom Herrn Erbgroßherzog vermeldete. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag für uns. Sodann Unterhaltung mit meinem Sohn über Norvins Geschichte Napoleons. Ingleichen über Coopers Roman Red Rover. Andere bedeutende Bemerkungen über äußere und innere Zustände. Die handschriftlichen Urkunden, von Frau Generalin Rapp verehrt, zusammen durchgesehen. [171] Jamiesons Dictionary für mich betrachtet. Red-Rover, deutsche Übersetzung 1. Thl., es fehlt viel, daß sie gut sey. Man sieht ihr wie andern solchen Arbeiten die Eile an. Wenn sich der Übersetzer nicht in seinen Autor vertieft und verliebt, so kommt oft gerade bey den Hauptstellen etwas Spielendes und Unsicheres zum Vorschein, wodurch der intentionirte Eindruck, die absichtlichste Darstellung gestört wird.

29. Nebenstehendes: Herrn Grafen Reinhard, Frankfurt a. M. Herrn von Conta, Neuigkeitspapiere zurück. – An der Novelle corrigirt und ajustirt. Confusion mit dem Anmelden des Prinzen und der Prinzeß. Salinendirector Glenck, die ersten Salzproben bringend; von seinen ferneren Unternehmungen Nachricht gebend; das Gedicht auf morgen empfangend. Mit Herrn Hofrath Meyer spazieren gefahren. Die nächsten gemeinsamen Absichten besprochen. Mittag für uns. Mit meinem Sohn nachher über Norvins Napoleon. Coopers Red-Rover. Abends Professor Riemer, verschiedenes Literarische und Grammatische verhandelt.

30. Herr Canzler von Müller communicirte ein willkommnes Schreiben vom Grafen Reinhard. Ich beschäftigte mich mit der Abtheilung: bildende Kunst. Gerhards Gedichte 3. und 4. Band waren gestern angekommen. Brief von Carlyle Edinburgh[172] den 17. Januar. Herr von ...... Diplomat, von Wien über Dresden kommend, von neuerer deutscher Literatur sehr wohl unterrichtet. Abschrift von dem Gedicht vom heutigen Tage. Mittag Dr. Eckermann. Mein Sohn speiste bey Hof. Jenem communicirte nach Tisch das Gedicht für den Tag, auch das Weitere zu Faust. Abends für mich. Las in den Briefen der Olimpia Fulvia Morata und es ging mir über den eigentlichen damaligen protestantischen Zustand ein ganz neues Licht auf. Meine Bemerkungen denke niederzuschreiben.

31. Mein Sohn erzählte umständlich seinen Antheil an dem gestrigen Feste. Kam das Gedicht an den König, von Jena. Ich sendete das Packet gleich an Herrn Canzler und suchte nur das Nothwendigste des Tages und der Stunden zu beseitigen. Mittag für uns. Fulvia Morata weiter gelesen und beachtet. Abends Herr Hofrath Meyer. Vorher Herr Oberbaudirector Coudray, das Nähere von seinen Bemühungen wegen des Pentazoniums referirend. NB. War frühmorgens Frau Erbgroßherzogin mit Demoiselle Mazelet dagewesen. Prächtiges der Prinzeß Marie bestimmtes Diadem von ...... Allgemeine und besondere Angelegenheiten.

[173]

Februar

1. Überlegung wie der Wunsch Carlyles zu erfüllen sey. Schematisirt, was für Kunst und Alterthum zu thun. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag die Herren Meyer und Soret. Sodann Herr Canzler von Müller. Verhandlung wegen der Vorlesungen des Herrn von Holtei. Nachts das Immermannische Trauerspiel Hofer. – Herrn Professor Göttling nach Jena, Anmeldung meines Sohns auf Montag.

2. An Schuchardt Briefe und Berichtsconcepte diktirt. Kunst und Alterthum vorwärts. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag die Gebrüder Thon, Geheime Referendar und Cammerrath, Töpfer, Vogel und Riemer. Abends Hofrath Meyer, Verabredung wegen Beurtheilung der englischen Kupferstecher. Leben der englischen Maler von Walpole. – An Herrn Frommann, enthaltend das Gedicht zum 30. Januar nach Jena.

3. Diktirt an Schuchardt, die Jenaische Bibliothekssache betreffend. Stoffische Gemmensammlung, in Bezug auf Kunst und Alterthum. Buchbinder Bauer befestigte die Salzstufen in Kuben unter Glas. Maler Börner von Leipzig meldete sich. Mein Sohn wegen der Meiningisch-Zillbachischen Differenzien. Mittag mit meinem Sohn und den Kindern. Mit ersterem nachher über allerley [174] Lebensereignisse dieser Tage. Las ich Kandlers musikalisches Neapel im Jahre 1826 in No. 24. der Zeitschrift Cäcilie. Ein umständliches Schreiben von Sulpiz Boisserée überdacht und die darin erwähnten Geschäfte überlegt.

4. Den Bericht wegen der akademischen Bibliotheksangelegenheit durchgegangen. Die Anzeige des Pentazoniums an Schuchardt diktirt. Freundliches Danksagungsschreiben wegen des Gedichts. Schröns Beobachtungen über die täglichen Oscillationen des Barometers. Ersteres vom jungen Frommann. Zweyte Rezension des Pentazoniums. Verhandlungen mit Ottilien wegen des Thees von heute Abend. Mittag Landesdirections-Rath Töpfer. Abends große Gesellschaft. Bey mir waren Coudray und Vogel. Mein Sohn war mit Professor Riemer in Jena gewesen die Bibliotheksangelegenheit zu besorgen.

5. Den Bericht in eben gedachter Angelegenheit gefördert. Die Frau Großherzogin, dann Orl mit einem Leipziger Maler Börner. Mittag Frau Oberkammerherrin und Fräulein Teuber. Abends Professor Riemer, aus der Holteischen Vorlesung kommend, ingleichen mein Sohn. Beyde sehr zufrieden.

6. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Minister von Fritsch, Bericht mit einem Billet. – Dr. Schrön einiges Electrische vorlegend und vortragend. [175] Herr General von Hake von Gotha. Sodann Maler Börner von Leipzig, Abschied nehmend. Mittag Dr. Eckermann. Mit angekommenen Briefen und den neusten Zeitungsblättern beschäftigt.

7. Abschrift verschiedener Concepte durch John. Die jungen Herrschaften. Sodann Hofrath Meyer. Wir lasen aus verschiedene Zeichnungen von Maler Börner mitgebrachte. Wir speisten zusammen. Kam ein Billet von der Frau Erbgroßherzogin, einige bunte Blätter anzukaufen. Blieb für mich. Dr. Meyers von Bonn Supplemente zur Lehre vom Kreislaufe. Im Globe rückwärts gelesen. Kupfer nach Leonhard da Vinci von der Brönnerischen Buchhandlung aus Frankfurt a. M. geschickt.

8. Geordnet und einiges weiter gefördert. Um 12 Uhr Herr Hofrath Meyer. Mit demselben Kupferstiche ausgesucht. Den von Brönner gesendeten sogenannten Leonard da Vinci betrachtet. Einiges bezüglich auf Kunst und Alterthum. Mittag für uns. Hauptsächlich mit den Schottischen Angelegenheiten beschäftigt. War Abends Vorlesung von Faust. Nachher Ball bey Frau Gräfin von Henckel. Ich setzte die nächsten Studien fort.

9. Auf Carlyle Bezügliches. Mein Sohn sprach mit vielem Lob von der gestrigen Vorlesung. Mittag die Herrn von Müller, Peucer, Holtei, Göttling,[176] Riemer, Vogel, Eckermann, Coudray. Abends für mich Heinrich Vossens Shakespear, Die Irrungen, sodann Antonius und Cleopatra.

10. In vorgedachtem Stück fortgefahren. Bücher vom Buchbinder. Andere neue ihm gegeben. Englische Rezension der Hoffmannischen Werke. Mittag mit Ottilien und den Kindern. Las gegen Abend den Othello zu Ende. Herr Landesdirections-Rath Töpfer. Angenehme Unterhaltung über die Holteischen Vorlesungen und einige Persönlichkeiten. Nachher einige Capitel der Farbenlehre, die mir zufällig in die Hände kamen. Wölfchen betrug sich gar artig.

11. Brief von Zeltern und vorjährige Correspondenz. Über die preußische Städte-Ordnung von Friedrich von Raumer. Vorzüglicher Aufsatz, der das früher durch vieljährige Erfahrung Geprüfte, durch Mißbräuche Entstellte, in seinem tiefsten Grunde Heilsame wieder zu Ehren zu bringen trachtet. Im Globe, geistreiche Behandlung der Gemälde-Ausstellung. Mittag für uns. War Ottilie mit Charaden beschäftigt, die sie aufführen wollte. Beschäftigung mit Richelieu. Fing sodann an Troilus und Cressida zu lesen. Abends Hofrath Meyer. Über verschiedene einzelne Puncte der Kunstgeschichte.

12. Nebenstehendes: Herrn Professor Göttling nach Jena. – Durch Feuerlärm unterbrochene [177] Arbeit mit Schuchardt. John an den Zelterschen Briefen. Die morgende Sendung an Göttling vorbereitet. Goldgelber Opal aus Mexico, von Serenissimo zum Ansehen. Um 12 Uhr Prinzeß Auguste und Umgebung. Zeigte ihr einige lithographische Arbeiten, sodann auch Corneliusens Faust vor. Mittag für uns. Le petit Producteur par Charles Dupin. Abends Professor Riemer. Die Novelle abschließlich durchgegangen. Andere Concepte zu Kunst und Alterthum.

13. Nebenstehendes: Herrn Professor Göttling nach Jena. Den Inhalt siehe im Concept. – An Schuchardt diktirt über Richelieu. Professor Huschke nach Italien reisend Abschied zu nehmen. Mein Sohn erzählte von dem gestrigen Polterabend bey Hofe. Mittag Dr. Eckermann. Lithographische Blätter von Müller in Carlsruhe. Betrachtungen über seinen Brief, mit Vorläufiger Überlegung. Abends Hofrath Heller. Einiges Öffentliche aus den Zeitungen. Sehr vernünftige Vorstellung des gegenwärtigen Zustandes der amerikanischen Staaten besonders im Verhältniß auf die Präsidentenwahl. Elfte Parlamentssitzung des neuen Ministeriums. Fortgesetztes Lesen der kleinen Hefte von Dupin.

14. Nebenstehendes: Serenissimo, die Müllerischen Lithographien und anderes. – Abschriften und Vorbereitungen auf die nächsten Posttage. Die [178] jungen Herrschaften. Zeiteingreifende Gespräche. Mittag unter uns. Unterhaltungen und Contestationen wegen öffentlichen und Privatereignissen. Ich fuhr fort die kleinen Bändchen Dupins zu lesen und zu überdenken. Abends Professor Riemer, verschiedenes auf Kunst und Alterthum Bezügliches durchgegangen.

15. Nebenstehendes: Herrn Factor Reichel, eine Rolle, enthaltend die Novelle und eine Scene zu Faust. Billet an Herrn von Holtei. – Anderes auf morgen vorbereitet, geheftet und eingetragen. Im Hauptgeschäft vorgerückt. Schmeller das Porträt von Professor Weichard bringend. Hofrath Vogel. Die Krise von Schreibers Krankheit, und die schlimmere Lage von Professor Melos referirend. Herr Cammerherr von Vitzthum, Abschied zu nehmen, nach Berlin gehend. Mittag für uns. Gegen Abend Canzler von Müller. War von den letzten Criminalgeschichten und Knaben-Diebsbande die Rede. Blieb für mich und las in Dupins fünf Heftchen. Über den Thätigkeitszustand von Frankreich. Kam Oberbaudirector Coudray. Erzählte von Holteis Vorlesung des Ernst von Schwaben von Uhland. Mittelgut, deshalb man das Weimarische Publikum nicht hätte zusammen berufen sollen. Wir gingen den kleinen Aufsatz über das Pentazonium durch.

16. Einiges an Schuchardt diktirt. Nebenstehendes [179] abgeschlossen: Herrn Professor Zelter nach Berlin.Herrn Frommann d. J. Jena. Herrn Reichel nach Augsburg. – Die Prager Monatsschrift vorgenommen. Russischer Cammerherr Tschitschérin. Hofrath Stark von Jena. Capellmeister Hummel, Abschied zu nehmen, nach Warschau reisend. Heinrich Müllerische Lithographie mit Serenissimi Resolution. Mittags Professor Riemer, da denn mannigfaltige literarische Verhältnisse durchgesprochen wurden. Abends Hofrath Meyer; über Schmellers neustes Porträt, Kunstgeschichte, gesellige Verhältnisse der neusten Zeit.

17. Monatsschrift der Gesellschaft des vaterländischen Museums in Böhmen angegriffen und den Inhalt schematisirt. Bade-Inspector Schütz. Genast, die von seinem Sohn gedichtete und componirte Oper und deren glückliche Vorstellung ankündigend. Herr von Stein der Jüngere von Kochberg, angestellt in Naumburg. Herr von Koller, Sohn des namhaften in Neapel verschiedenen Generals. Mittag Bade-Inspector Schütz. Nach Tische Herr Canzler. Abends für mich. Las weiter in der Prager Zeitschrift.

18. Mehrere Concepte an Schuchardt diktirt. Kam ein Brief von Herrn von Cotta. Ingleichen eine Kupferstichsendung von Sckell in Dresden. Nebenstehendes: Herrn Schmidmer nach Nürnberg.[180] – Fürst Palffy und Legationsrath von Koller. Mittag für mich. Und las sodann die Memoiren des Herrn von Brienne bis zu Ende des ersten Theils. Betrachtungen über den von Cottaschen Brief.

19. Die gestrigen Concepte durchgesehen, einiges vorgearbeitet. Um halb 11 Uhr die Frau Großherzogin, zeigte ihr die neuangekommenen Kupfer und Zeichnungen vor. Beschäftigungen der Kinder mit Maskenspäßen. Speiste mit Wölfchen und fuhr fort alles Nächste zu bedenken. Abends besuchten mich die Maskirten und stellten sich mit ganz wohl ausgeführten Thorheiten dar. Ich blieb für mich und verlor den Faden meiner Arbeiten keineswegs.

20. Nebenstehendes: Herrn Varnhagen von Ense nach Berlin. Herrn Grafen Brühl ebendahin.Herrn Professor Zelter desgleichen. Bericht wegen der Geldzuschüsse für die Akademische Bibliothek zu Jena. – Das böhmische Vaterländische Museum Betreffendes durchgedacht. Die angekauften und zurückzusendenden Kunstblätter arrangirt und besorgt. Bey schönem Wetter im Garten. Zu Tische mit Eckermann allein. Herr Frommann d. J. Abends 6 Uhr Herr Hofrath Meyer.

21. Vorarbeiten der Rezension der böhmischen Zeitschrift. Serenissimus bis 1 Uhr. Nachher im [181] Garten mit Wölfchen. Herr Canzler von Müller. Abends Herr Oberbaudirector Coudray, aus der von Holteischen Vorlesung kommend und über den gestiefelten Kater sprechend.

22. Merkwürdige Aufsätze im Spectateur Oriental, welche dem Journalisten übel bekommen sind. Einiges abgeschlossen und vorbereitet. Henriette oder die schöne Sängerin, von Nicolovius gesendet. Den Weiskunig an Schuchardt zur Vergleichung zweyer Exemplare gegeben. Mit meinem Sohne gespeist. Die römischen Prospecte von Uggeri durchgesehen. Den zweyten Theil von Briennes Memoiren durchgelesen. Ausarbeitungen auf morgen überdacht.

23. Concepte diktirt an John. Schuchardt wies seine Arbeit über den Weiskunig vor. Concepte an meinen Sohn diktirt. An John etwas auf die böhmische Monatsschrift Bezügliches. Der junge Meyer von Berlin meldet eine Arbeit an. Tischer Hager bringt das Gestelle zur Majolika. Mittag Coudray, Vogel, Voigt von Jena. Abends Herr Ferdinand Nicolovius, von Berlin gar vieles sinnig und verständig erzählend.

24. Früh mit meinem Sohn einiges die Druckschriften betreffend. Um 12 Uhr Serenissimus. Mittags für mich allein. Professor Riemer. Abends Nicolovius. Mit ersterem besah ich die neusten Zeichnungen. –Herrn Börner nach Leipzig Kupferstiche [182] und Handzeichnungen in zwey Packeten zurückgesendet.

25. Durchsicht einiger Concepte. Die böhmische Monatsschrift. Die Rechnungen für Börner nach Leipzig zurechte gemacht. Gräfin Julie Egloffstein wegen des Großherzogs und der Großherzogin Porträten. Mit Walther spazieren gefahren nach Belvedere. Das Packet für Dresden besorgt. Mittags mit Eckermann allein. Abends einige Concepte an Friedrich diktirt. NB. Thorwaldsens Ganymed bey Kaufmann gesehen.

26. Ging Ferdinand Nicolovius fort. Einige Concepte an Schuchardt. Promemoria an Ihro Königliche Hoheit den Großherzog. Maler Sebbers. Um 12 Uhr die Prinzeß Auguste, Prinz Carl und Umgebung, auch Hofrath Meyer. Nachher mit demselben spazieren gefahren. Auf dem Rückwege von Belvedere Herrn von Holtei mitgenommen. Mittag allein. Abends Professor Riemer. – Herrn von Koller nach Dresden mit Autographen für Fürstin Palffy und ihn.

27. Einige Munda. Nebenstehendes ausgefertigt: Die böhmische Zeitschrift an Hofrath Voigt in Jena.Herrn Börner nach Leipzig das Verzeichniß der Skizzen und Kupferstiche nebst Nachricht der Bezahlung. An Elkan, Auftrag deshalb. – Mein Sohn referirte, wie anständig es auf dem Ball der Engländer hergegangen. Die [183] beyden Söhne des Lord Wellington waren gegenwärtig. Nebenstehendes und anderes. Hofrath Vogel, der gleichfalls vom gestrigen Ball erzählte. Mit Dr. Eckermann spazieren gefahren, eine Zeitlang im untern Garten. Wir besprachen die verabredeten Angelegenheiten und beförderten sie bedeutend. Derselbe speiste mit mir, so wie auch Wölfchen. Herr Canzler von Müller, nach Jena abzureisen Willens. Herr Hofrath Meyer, die Statue des Ganymeds Betreffendes und anderes. Oberbaudirector Coudray über den Zelterischen Beyfall, seinem Pentazonium gegönnt, sehr vergnügt. Wir besahen die Ansichten von Rom alter und neurer Zeit mit Wohlgefallen. Später las ich den Unsinn in Kefersteins Deutschland Band V Heft 2 S. 219. Eigentlich ist es ein jeder theoretischen Ansicht völlig unfähiger Mensch, der sich selbst mit Worten füttert und andere gleicherweise abzuspeisen gedenkt.

28. Munda durch Schuchardt. Einiges für mich zu Aufklärung der Forderungen unserer Kasse an die erhaltenden Höfe. John war bey meinem Sohne beschäftigt. Einiges vorbereitet. Die Bibliothek wurde gelüftet und vom Winterstaube gereinigt. Kurze Zeit im Garten. Geheime Hofrath Helbig wegen dem jungen Rehbein. Herr Hofrath Meyer zu Mittag und wurde gar manches über die nächsten interessanten Gegenstände verhandelt. [184] Abends Professor Riemer. Brachte Boners Fabeln mit. Ein klarer wohlwollender Menschenverstand, sittliche Ansicht der irdischen Dinge. Klare Gegenwart, und in der Darstellung eine Facundia, die sich in geistreichen Tautologien gefällt. – Herrn Professor Zelter nach Berlin.

29. Oberaufsichtliche Nummern expedirt nach Beredung mit meinem Sohn. Expeditionen für morgen vorbereitet. Nebenstehendes abgegeben: Herrn Professor Zelter, durch Herrn Cammerrath Thon. – Durch Herrn Canzler von Müller Autographa von Seiten des Grafen Reinhard. Merkwürdiger Brief des Herrn von Gagern. Interesse di Goethe per Manzoni. Hofrath Vogel, fortgesetzte Geschichte der Irrungen wegen der Lungenseuche. Mittags die Kinder. Scherzhaft zum Schalttage eingeladen, damit sie sich einer solchen Epoche ihr ganzes Leben erinnern mögen. Nach Tische Landesdirections-Rath Töpfer, Kenntniß gebend von der Ankunft des von Dörring. Abends für mich. Einige Concepte an Friedrich diktirt. Töpfer kam aus der Vorlesung und gab Nachricht von dem Vortrag der Helena.

März

1. Munda und Concepte mit Schuchardt und John. Wit genannt von Dörring. Früher angemeldet, [185] angenommen um 12 Uhr. Nebenstehendes abgegesendet: Herrn Rath Grüner Eger. An die Goebelsche Apotheke 8 rh. Currentgeld in Jena. Herrn Dr. Weller die Tagebücher zurück, Jena. Herrn Professor Lenz das Jahresregister der eingegangenen Mineralien und Bücher. – Brief aus Moskau von Nicolaus Borchardt. Herr Erbgroßherzog Königliche Hoheit. Mittag die Herren Riemer und Eckermann. Blieben nach Tische und wurde die Sendung von Moskau besprechen. Abends für mich. Einiges in Libanius gelesen.

2. Concepte und Munda. Vorbereitung auf manches Vorsehende. Leben des Libanius, akademisches Programm von Pettersen in Copenhagen. Schuchardt brachte seine Arbeit über die Holzschnitte des Weiskönig. Herr Genast. Antrag von Herrn Küstner bringend, wegen des Prologs. Nachricht, daß seine Kinder nach Magdeburg gehen. Hofrath Vogel. Nachricht von einem epidemischen Ausschlag in München. Musikalische Zeitung, Nachricht von einem Besuche Rochlitzens bey Beethoven im Jahre 1822. Sendung einer italienischen Übersetzung der Iphigenie. Zu Mittag Landesdirections-Rath Töpfer. Mannigfaltige Gespräche über Wit genannt Dörring, die Vorlesung von Holtei, den von Madame Meyer wohl gesprochenen Epilog zu Essex. Das Nächste bedacht. [186] Dr. Eckermann. Verhandlungen über die Wanderjahre. Auch Holteis Vorlesung. – Herrn Canzler von Müller, Copien verschiedener Briefe.

3. Concepte und Munda. Nebenstehendes abgeschlossen und ausgefertigt: Herrn Professor Riemer, Anfrage wegen Pettersen in Copenhagen. Herrn Hofrath Meyer, Auftrag an Weigel in Leipzig. Herrn Hofrath Voigt wegen Adresse an Robinson in London, Jena. Herrn Factor Reichel in Augsburg wegen einiger Anfragen. Herrn Graf Sternberg wegen den zwey letzten Stücken der Zeitschrift des Museums. An Serenissimum, Wißkunig und Aufsatz darüber. Herrn von Holtei die Beersche Tragödie unter Kreuzband. – Kam das Trauerspiel Struensee von Michael Beer und ward Herrn von Holtei zugesendet. Herr Genast und Schauspieler Löwe von Leipzig. Das Nächste zu Kunst und Alterthum überdacht, schematisirt und arrangirt. Herr Geheime Rath Schweitzer und General-Superintendent Röhr. Manche interessante Gespräche. Des Wit genannt von Dörring wurde erwähnt. Alte und neue Abenteuer desselben. Blieb Abends für mich. War ein Schreiben von Varnhagen angekommen. Diktirte Friedrichen an der Rezension.

4. An der Rezension zu ajustiren fortgefahren. Brief von Fräulein Jakob, Sendung serbischer Gedichte,[187] Nachricht von ihrer Verheirathung mit Herrn Robinson. Das Concept wegen Müller an Serenissimum. Frau Großherzogin. Claude Lorrain und Poussins vorgezeigt. Hofrath Vogel, ihm die Frankfurter Prospecte gewiesen. Geheimer Hofrath Helbig, Billigung Serenissimi des übersendeten Conceptes. Von Holtei, die Composition von Fanny Mendelssohn bringend. An John wegen des Prager Museums diktirt. Mit den Meinigen gegessen. August war bey Hof. Nach Tische Kupfer und Zeichnungen rangirt. Abends Hofrath Meyer. Das Leben des Libanius und dessen Beschreibungen der Statuen durchgegangen. Sonstige Verabredungen. Bartsch Vol. V, Niederländische Schule, wegen Glauber, Milet und Meyeringh.

5. Cottasche Angelegenheit bey mir abgeschlossen. Prolog für Leipzig ward abgeschrieben. Zwey von Fräulein Jakob gesendete Gedichte wurden gelesen und gelobt. Sendung an Robinson vorbereitet. Graf Caraman, französischer Gesandter an den Sächsischen Höfen, und Herr Canzler, einen Brief vom Grafen Reinhard bringend. Zwey Engländer, Clarke und Kimms. Mittag Dr. Eckermann. Wurden besonders die Wanderjahre durchgesprochen. Abends Professor Riemer, mit demselben den Aufsatz über die Prager Monatschrift durchgegangen. Billet von Serenissimo, [188] einen in Erfurt fürs Museum acquirirten Strauß ankündigend. Auch die Genehmigung, wie die Holzschnitte zum Weißkunig zu honoriren seyn möchten. Hatte das Wasser-Thermometer den Tag über genauer beobachtet. – Schreiben an Herrn Müller nach Carlsruh.

6. Die Angelegenheit wegen der Schillerischen Correspondenz weiter geführt. Ingleichen die Rezension der Prager Monatschrift. Nebenstehendes: Herrn Frommann d. J. Jena, Revision des 19. Bogens. An Herrn Robinson in London zwey Bronzemedaillen, inliegend ein Brief von Hofrath Voigt, durch Herrn Kimms. – Niederländische Schule von Bartsch. Cäcilie 28. Heft. Herr Kimms, Engländer, Abschied zu nehmen. Herr Erbgroßherzog, gute Nachrichten von Berlin. Sendung vom Grafen Cicognara von Venedig. Mittag Herr ...... war auch eine starke Sendung vom Grafen Sternberg angekommen. Später Herr Canzler. Lebhaft scherzhafte Unterhaltung im Geschmack von Jarno und Consorten. Oberbaudirector Coudray. Mit demselben die neuacquirirten Zeichnungen angesehen. Nähere Beachtung des Wasser-Thermometers. Beschäftigung mit der Graf Sternbergischen Sendung. Auch kam Herr Professor Renner gegen Abend, brachte die Nachricht von einem in Erfurt auf Serenissimi Befehl erkauften Strauß. Verabredung [189] wegen anatomischer Behandlung desselben.

7. Nebenstehendes: Promemoria an Serenissimum über die Rennerische Beredung und Graf Sternbergsche Sendung. – Herr Geheime Hofrath Helbig wegen Nees von Esenbeck, ingleichen den Holzschnitten zum Weißkunig. Concepte mit Schuchardt. Munda mit John. Böhmische Zeitschrift. Cölnisches Carneval durch Adele. Mittag für mich allein. Betrachtungen über die böhmische Zeitschrift fortgesetzt. Einige Briefe diktirt und mundirt. Zeitig zu Bette.

8. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Grafen Brühl nach Berlin. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée München. An Fräulein Adele Schopenhauer nach Cöln. – Verschiedenes im Bezug auf einzelne Theile der neuen Ausgabe und deren fernere Anordnung. Mittags die Herren von Müller, Helbig, Vogel, Riemer, Eckermann, von Holtei, von Conta. Blieben lange unter guten lebhaften Gesprächen. Abends mit Wölfchen zugebracht. Die ersten Blätter der Berliner Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. Merkwürdige Stellen über Mathematik Seite 85 und f.

9. Meine Büste nach Rauch von dem jungen Meyer aus Bremen. Concepte und Munda. Einiges zu den Wanderjahren. Mein Sohn untersuchte, wo die fehlenden Aktentheile sich befinden mochten. [190] Herr Genast, dem ich den Prolog für Leipzig übergab. Buchbinder Bauer wegen eines Kästchens zu drey Medaillen. Zusammenstellung der Kapsel für Sömmering. Mittags Herr Dr. Weller und Hofrath Meyer. An Friedrichen einige Concepte diktirt.

10. Munda und Concepte. Herr Geheime Hofrath Helbig wegen der jungen Facius. Im Hausgarten. Sodann spazieren gefahren, in dem unteren Garten einige Zeit. Mittags mit der Familie. Die nächsten Expedienda durchgegangen. Abends Professor Riemer, verschiedenes aus seinen Collectaneen durchgesprochen.

11. Einiges Physikalische. Prinzeß Auguste und Umgebung. Nebenstehendes: Herrn von Gerstenbergk hier. Herrn Professor Rauch nach Berlin, eingeschlossen an den jungen Meyer daselbst. – Mittag für mich allein. Revue Encyclopédique Tom. I, 1828. Abends Dr. Eckermann. Einige Hausgeschichten. Auch Literarisches. Mit John Concepte.

12. An Carlyle gedacht und einiges zu seinen Zwecken aufgesetzt. Die ferneren Arbeiten für Kunst und Alterthum schematisirt und geordnet. Auch complettirt. Im Garten. Sendung von Willemer. Die Basreliefe geordnet. Mittag Dr. Eckermann, Helena in Paris und Moskau durchgesprochen. Andere zunächst vorzunehmende Arbeiten. Abend [191] Oberbaudirector Coudray, über die Brücke von Carlsbad verhandelt. Ein Gutachten beredet. Leben Napoleons von Norvin.

13. Kam eine Sendung von Wien: Botanika. Erhielt den Falkenorden für Nees von Esenbeck. Redigirte den Aufsatz für Carlyle. Im Hausgarten mit Wolf, nachher mit ihm spazieren gefahren. Aß derselbe mit mir. Schlesisches Heft der Gesellschaft für vaterländische Kultur 1827. Abends Professor Riemer, einige Concepte und Arbeiten mit ihm durchgegangen. Sittliches und Ästhetisches besprochen. Vorbereitungen auf morgen. – Ging der Brief an Rauch erst fort.

14. Schlesisches Heft fortgesetzt zu lesen. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Thomas Carlyle nach Edinburgh. Herrn Dr. Schottin nach Köstritz, Rolle mit Zeichnung, Kästchen mit Fossilien, durch Herrn von Gerstenbergk. Gratial an Staatscanzleydiener Gerstenberg. – Anderes fortgesetzt und vorbereitet. Schuchardt brachte die Abschrift der Pohlischen Rezension. Mit Ottilien spazieren gefahren. Über die neusten Verwirrungen der Societät. Auch über Adelens Zustände gesprochen. Mittag allein. Das neuste Französische durchgesehen. Einige Zeit im Garten. Abends mit Wölfchen. Den Aufsatz über Helena im Globe abermals durchgesehen und durchdacht.

[192] 15. Manches vorbereitet, besonders die naturhistorische Sendung für Nees von Esenbeck. Das vorläufige Packet ward geschlossen und signirt. Mit Professor Riemer spazieren gefahren. Zu Mittag derselbe, Hofrath Vogel, Oberbaudirector Coudray, Dr. Eckermann. Gräfin Line Egloffstein erfreute uns einmal wieder mit ihrer Gegenwart. Abends für mich. Durchgedacht die Aufnahme der Helena in Deutschland, Paris und Moskau.

16. Diktirt an Schuchardt über serbische Poesie. Ein Durchreisender, der einige schöne Geschöpfe in Weingeist vorwies. Frau Brecht, geborne Näder, meldete sich bey ihrer Herkunft von Cölleda und schien mit ihren Zuständen zufrieden. Buchbinder Bauer brachte einige Bücher. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren. Speisten mit der Familie. Bedachte das gegenwärtige Verhältniß der serbischen Literatur, auch was sonst möchte für Kunst und Alterthum zu thun seyn. Schmeller hatte das Porträt von La Roche eingegeben. – Herrn Dr. Döbereiner, Anfrage, wie der übersendete Apparat zu gebrauchen. Herrn Präsidenten Nees von Esenbeck, Packet mit dem Falkenorden, Bonn.

17. Schuchardten diktirt über die Guzla. Sodann die neuen französischen Bemühungen, die Geschichte zu dramatisiren. Mittag Dr. Eckermann. Unsere Geschäfte durchgesprochen. Auch über [193] Holteis Vorlesungen und sonstige Verdienste ums Theater. Oberbaudirector Coudray, mit demselben ein Portefeuille von Zeichnungen und Rissen, architektonischen und mechanischen, durchgegangen. Sodann Professor Riemer, welcher die Reise der böhmischen Gesandten zu Ludwig XI. von Frankreich vorlas. – An Serenissimum, mit dem dritten Heft der Flora brasiliensis von Pohl.

18. Das Nächste für Kunst und Alterthum geordnet, sowohl Ästhetisches als Historisches. Schuchardt den Inhalt diktirt. Die Frau Großherzogin Königliche Hoheit. Die englische Sammlung der Poussins bis zu Ende vorgelegt. Rizo Néroulos, Iken und Kind über die neuern Griechen. Herr Geheime Hofrath Helbig, einige Aufträge von Serenissimo ausrichtend. Speiste mit Wölfchen. Nach Tische Herr Canzler. Die Angelegenheit wegen Lithographirung des Porträts Serenissimae in München besprechend. Abends mit Wölfchen. Die griechischen Angelegenheiten durchdenkend. – Herrn Schmidmer nach Nürnberg.

19. Die Vorlesungen des Rizo Néroulos in Genf betreffenden Aufsatz an Schuchardt diktirt. Wegen einer Tasse an Münderloh gesendet. Anderes Neugriechische betrachtet. Mein Sohn über die gestrige gelungene Vorlesung Holteis und den Abend bey Vogels. Sendung der corrigirten Tabelle der Flötzgebirgsformationen, gesendet von [194] Glenck. Um 12 Uhr mit Ottilien spazieren gefahren. Vor Tische Herr Canzler von Müller, einiges Neue mittheilend. Mit Dr. Eckermann allein. Abends mit Wölfchen.

20. An Schuchardt diktirt Fortsetzung der neugriechischen Gedichte. Geheimer Hofrath Helbig, einiges von Serenissimo bringend. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren. Mit demselben und der Familie gespeist. Nürnbergische Einladung zum Albrecht Dürer-Feste und was sonst dazu gehört. Herr Oberbaudirector Coudray, wir verhandelten die den jungen Architekten sowohl in der schönen als technischen Baukunst aufzugebenden Probearbeiten. Sodann mit dem unbequemen Wölfchen.

21. Mehrere Briefconcepte, die nothwendigsten für den Augenblick. Einiges in Bezug auf die Sendung für Nees von Esenbeck. Einladungen auf morgen. Mittag mit Wölfchen gespeist. Abends Professor Riemer, einige Concepte mit ihm durchgegangen, worauf er angenehm unterrichtende Collectaneen vorlegte. Bey den Kindern, welche große Theegesellschaft hatten. Viel mit Herrn Staatsminister von Gersdorff und von Schwendler gesprochen.

22. An dem Nothwendigsten fortgefahren. Nebenstehendes beseitigt: Herrn Grafen Sternberg nach Brzezina. Herrn Oberst Verlohren [195] Dresden. Herrn von Schreibers nach Wien, mit einem Wechsel von 200 Gulden Conv. Herrn Conrector Troß nach Hamm. An Frau von Rauch nach Potsdam mit einer Tasse. Herrn Minister von Gersdorff, Raumerische Städte-Ordnung. – Hofgärtner Fischer, die Pflanze für Graf Sternberg einzupacken. Kam die Prachtausgabe von Faust von Paris. Die Angelegenheit der Fanarioten weiter überdacht. Große Tischgesellschaft. Herr Canzler von Müller blieb länger. Abends betrachtete ich die Übersetzung von Faust und die lithographirten Bilder. Nahm auch die kleine Übersetzung von Gérard dazu.

23. Abschrift der Einleitung in die neue griechische Literatur. Herr Genast, eine Porzellantasse vorzeigend. Herr Hagenbruch, Herrn Iwen vorstellend, welcher in England einer chemischen Mineralwasser-Anlage vorsteht. Serenissimus. Speiste zusammen mit den beiden Damen. Las in Sternes Werken seinen sogenannten Koran. Herr Oberbaudirector Coudray. Betrachteten zusammen den französischen Faust, überlegten was zu erwidern sey. Kammerrath Thon von Berlin kommend, meldete sich. – Herrn von Schreibers, erst heute abgegangen.

24. Mit Schuchardt fortgesetzte Rezension des Rizo. Die von Göttling corrigirte kleine Ausgabe angesehen, [196] weil sie fortzuschicken ist. Wundersame Rezension von Daub in den Berliner Jahrbüchern. Anzeige des Retzschischen Hamlets. Ich ging in den unteren Garten, wo Ottilie mich abholte ums Webicht zu fahren. Mittag mit den Damen. Sternes Koran.

25. Nebenstehendes: Herrn Dr. Schorn nach München. Herrn Verlohren mit einer Pflanze. Herrn Factor Reichel nach Augsburg 6. Band. – Geheime Hofrath Helbig wegen Liebers Arbeiten, auch wegen der jungen Facius Verhältniß zu Rauch. Karte von Constantinopel. Überschlag des Manuscripts zu den letzten übrigen Bogen zu Kunst und Alterthum. Mittag mit der Familie. Abends Professor Riemer. Auf Kunst und Alterthum Bezügliches durchgegangen. In Sternes Werken fortgelesen.

26. Einiges mit Schuchardt zu Complettirung des Manuscripts zu Kunst und Alterthum. Kam ein sehr angenehmer und gehaltvoller Brief des Professor Göttling aus Venedig. Herr von Sartorius und mittlerer Sohn. Ordnung gemacht in manchen Überhäufungen. Spazieren gegangen. Mittag große Gesellschaft mit Herrn von Sartorius. Abends Herr Oberbaudirector Coudray. Nähere Kenntniß von der neuen Brücke über die Tepl. – Herrn Dr. Ludwig Troß nach Hamm in der Grafschaft Mark.

[197] 27. Früh um 10 Uhr der junge Sartorius mit Eckermann. Herr Knox, um Abschied zu nehmen. Mittags Herr von Sartorius und größere Gesellschaft. Abends mit Wölfchen. Fortgesetzte Studien des Yorick. – Herrn Factor Reichel nach Augsburg 4. Lieferung.

28. Mit Schuchardt über die Tagebücher gesprochen. Übersetzung Christian Müllers von Rizo Néroulos kam an. Ingleichen Deux Années à Constantinople von Frau von Pogwisch. Anderes abgethan und besorgt. Der junge Sartorius sah mit Eckermann die fossile Sammlung. Mit Herrn von Sartorius spazieren gefahren. Mit demselben seinen Sohn und unsre Familie. Abends Professor Riemer. Vorgelesen und Durchsicht der Aufsatzes über Rizo. – An Serenissimum um verschiedenes Neueingesendete.

29. Über die preußische Städte-Ordnung von Streckfuß. Besuch von Herrn Brunn, einem Finnländer, der von Genf zurück nach Norden geht. Ferner von Madame ......, welche bisher bey Frau von Witzleben gewesen und nach Berlin zurückkehrt. Zwey Jahre in Constantinopel weiter gelesen. Sonstige Umsichten. Mit Ottilien spazieren gefahren. Über den Unterschied der brittischen Nationen und ihrer Charaktere, besonders Charakter der Irländer. Mittag Hofrath Vogel und Riemer, auch Eckermann. Abends [198] die zwey Jahre in Constantinopel, ingleichen Yoricks empfindsame Reisen. War früh die Übersetzung Christian Müllers der Vorlesungen Rizos angekommen. – An Madame Dreyßig 6 rh. 4 gr. nach Tonndorf, für Pflanzen. Herrn Frege nach Leipzig, Anfrage wegen Zahlung. Herrn Reichel nach Augsburg, Ankündigung des Original-Exemplars 4. Lieferung.

30. Einiges hierauf Bezügliche diktirt. Sonstiges zu Kunst und Alterthum. Spazieren gefahren mit Ottilien. Mit Eckermann im letzten Zimmer gegessen. Das Nächste durchgesprochen. Abends Landesdirections-Rath Töpfer, welcher sich über die Holteischen Vorlesungen, nicht weniger über einige neuere Productionen gar einsichtig vernehmen ließ.

31. Im vordern Zimmer. Nachtrag zu der Rezension des Rizo. Um 12 mit Eckermann spazieren gefahren. Mit demselben gespeist. Über Analogie. Über eine Reihe: Dynamisches an einem Ende, Mechanisches am andern. Entoptische Gläser, und Damastweberey. Auch die chromatischen Schirme und Prismen wieder vorgenommen. Oberbaudirector Coudray. Aufsatz über die Brücke bey Carlsbad. Verhandlung deshalb.

[199]

April

1. Schuchardt fing die Abschrift der Rezension über die Monatsschrift an. Nebenstehendes abgesendet:Herrn Reichel nach Augsburg. – Waren angekommen Briefe von Frege, Verlohren, Nees von Esenbeck. Geheime Rath von Stein von Meiningen, Schauspieler Stein von Leipzig zum Besuch. Frau Großherzogin, zeigte den Retzschischen Hamlet vor. Mit der Familie gespeist und Dr. Eckermann. Blieb für mich, und bedachte zunächst die Rezension der böhmischen Monatsschrift weiter zu führen. Nebst einigem andern. Abends mit Wölfchen.

2. Schuchardt fuhr fort an der Abschrift. Nebenstehendes wurde zusammengepackt, und an der Betrachtung böhmischer Verhältnisse fortgefahren:Herrn Präsidenten Nees von Esenbeck nach Bonn, Verzeichniß des Inhalts bey den Akten. – Ich blieb den Tag über in den letzten Zimmern. Arbeitete und besorgte verschiedenes. Auch wendete ich neue Aufmerksamkeit auf die entoptischen Versuche, aufgeregt durch Eckermanns Antheil, welcher mit mir speiste. Abends Hofrath Vogel. War einige Arzeney nöthig.

3. Unruhige Nacht. Des Morgens besserer Zustand. Die nöthigsten Geschäfte gleich abgethan. Die Schillerische Correspondenz eingepackt. Nebenstehendes: [200] Herrn Maler Zahn nach Berlin. Herrn Präsidenten Nees von Esenbeck Bonn. An beyde Subscriptionen im Namen Serenissimi. – Mittag mit der Familie. Abends Herr Hofrath Meyer.

4. Stelle aus dem Globe, die Fanarioten betreffend. Sonstiges hierauf Bezügliche. Briefconcepte. Die Schillerische Correspondenz eingepackt. Dr. Weller von Jena in Bibliotheksgeschäften. Speiste mit uns, auch Eckermann. Herr Hofrath Vogel, sprach über die preußischen Medizinal-Verhältnisse. Allein mit Wölfchen.

5. Revision der zweyten Hälfte meiner Bände zur Ausgabe. Herr Hofrath Schwabe, einiges von Berlin bringend. Ausgefahren mit Ottilien. Sodann Eckermann, welcher mit an dem Familientisch speiste. Kam derselbe Abends wieder. Gingen wir die neue Eintheilung der Bände durch. Er machte sich damit bekannt. Wir besprachen die Lücken, die noch in den vierzig Bänden vorwalten. Deren Ausfüllung und was sonst deshalb zu bemerken wäre.

6. Den August-Monat des römischen Aufenthaltes an Schuchardt diktirt. Den September vorbereitet. Hofrath Vogel. Befinden des Großherzogs. Sonstige Medica. Mittag Hofrath Meyer. Wurde einiges über unsern frühern römischen Aufenthalt durchgesprochen. Sodann blieb ich für mich, [201] überdachte denselben Gegenstand, besonders auch die Angelegenheit von Hohenzollern-Sigmaringen. Abends Oberbaudirector Coudray, Canzler von Müller, welcher eine angenehme Sendung von München brachte. Sodann Hofrath Vogel. – An die J. G. Cottasche Buchhandlung nach Stuttgart, die Schillerische Correspondenz.

7. Über die römischen Ereignisse vom September 1787 diktirt. Nebenstehendes beseitigt: Herrn von Schiller nach Trier. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach München; beyde nach Concept. – Schreiben wegen des Erbprinzen von Hohenzollern. Dr. Eckermann. Verhandlung mit demselben wegen fortgesetzter Redaction meiner Werke und Übereinkunft. Speiste derselbe mit uns. Wurden die Münchner Zeichnungen zur Sänger-Romanze ausgestellt und besprochen. Abends Hofrath Meyer, demselben vorgetragen den zweyten Aufenthalt in Rom. Sodann für mich jene römischen Erinnerungen weiter durchführend. Abends war alles in der Vorstellung des Kaufmann von Venedig.

8. An Schuchardt Fortsetzung des römischen Aufenthalts diktirt. Kam eine Sendung von Minden. Ferner ein Brief von Müller aus Karlsruhe. Dr. Körner brachte sein Büchlein: Anleitung zur Verfertigung der achromatischen Fernröhre. Prinzeß Auguste mit Umgebung. Hofrath Meyer [202] gegenwärtig. Retz schens Hamlet und Riepenhausens Faust vorgewiesen. Mittag mit den Frauen und Kindern. August war bey La Roche. Die Bolognesische Schule durchgesehen. Die vorzüglichen Radirungen ausgehoben. Abends Herr Hofrath Meyer. Sodann Eckermann, mit ihnen vom zweyten römischen Aufenthalt gehandelt. Mit letzterem, welcher blieb, einiges andere auf die Ausgabe der Werke Bezügliches. – Herrn Geheimen Cammerrath Frege, Avis des nächsten Termins Cottaischer Zahlung, Leipzig. Assignation an Elkan deshalb.

9. Mit Schuchardt und John den zweyten römischen Aufenthalt fortgesetzt. Mittag Dr. Eckermann, welcher seine Bemühungen um Redaction meiner Werke näher detaillirte und gar glückliche Vorschläge that zum weiteren Fortschreiten. Gegen Abend Hofrath Meyer, mit welchem die römischen Zustände durchgesprochen wurden. Erhielt die unlängst verschriebene populäre Astronomie, übersetzt von Frankenheim. Fing an darin zu lesen. –Herrn Geheimen Hofrath Helbig, die Heinrich Müllerischen Akten und die auf Salzwerke bezügliche Tabelle für Serenissimus.

10. Populäre Astronomie weiter gelesen. Abzusendende Briefe und Expeditionen vorbereitet. Römischer Aufenthalt bis gegen das Ende John diktirt. Herr Hofrath Meyer zu Tische. Nachher ward [203] Lieber berufen, wegen der restaurirten Bilder Übereinkunft getroffen, wegen der neuen weitere Beredung geflogen. Nachher meistens die populäre Astronomie fortgesetzt und andere Expedienda vorbereitet. Herr Canzler von Müller, Brief und Nachricht von München bringend.

11. Die Acten wegen der Restauration geheftet und geordnet. Auch Bilder aus dem Museum hergeholt, um solche mit Meyer und Lieber zu besprechen. Hofrath Döbereiner einen Augenblick, seine Rückkehr auf Nachmittag ankündigend. Frau von Wolzogen, ihren Aufenthalt in Jena besprechend. Die russische Familie ...... Mittag Demoiselle Seidler, welche das wohlgelungne Porträt der Frau von Ahlefeld vorausgesendet hatte. Herr Hofrath Döbereiner, welcher einige sehr anmuthige und bedeutende chemische Experimente vortrug. Abends Thee bey den Kindern. Fremde und Einheimische, welche ich gleichfalls besuchte. Spät zu Bette. – Herrn Jügel nach Frankfurt a. M.

12. Populäre Astronomie von Frankenheim fortgesetzt. Scènes contemporaines aus der französischen Lesegesellschaft. Lieber, mit demselben die Restaurations-Angelegenheit durch und durch gesprochen. Ihre Hoheiten die jungen Herrschaften. Becker von Edinburgh kommend, mitbringend eine Übersetzung des Wallenstein von Moir, es begleitete [204] ihn ein stummer Schottländer. Er selbst munter, einsichtig und geistreich. Mittag Hofrath Vogel, Coudray und Eckermann. Studium des Vorliegenden. Succession der nächsten Arbeiten in Gedanken geordnet. – An Herrn Bergrath Lenz nach Jena.

13. Aufsätze in Bezug auf Kunst und Alterthum. Ingleichen die gestern erhaltene Übersetzung von Wallenstein. Um 12 Uhr spazieren gefahren mit Hofrath Meyer. Derselbe zu Tische. Abends Eckermann. Man wurde über die Redaction der späteren Bande immer einiger.

14. Kam Lieber wegen den zu restaurirenden Bildern, deren ihm einige übergeben wurden. In den unteren Garten zu Fuße. Ottilie holte mich um 1 Uhr ab. Spazieren gefahren ums Webicht. Mittag unter uns. Nach Tische Landesdirections-Rath Töpfer. Die bedeutende Einwirkung eines neulichen Gesprächs mit einiger Freude vortragend. War eine Sendung gekommen von Breslau. Merkwürdige Holzschnitte zu Tausend und eine Nacht. Abends Wölfchen.

15. An Schuchardt diktirt, zu Kunst und Alterthum. Betrachtung über die englischen Zeitschriften. Concepte für die nächsten Posttage. Frau Großherzogin. Vorgewiesen die merkwürdige Matricaria. Auch die Palmenmißgewächse. Ferner die Holzschnitte zu Tausend und einer Nacht. Mit [205] Ottilien und Alfred spazieren gefahren. Mittag zusammen gespeist. Viele sogenannte Berliner Witze und schnelle Erwiederungen kamen zur Sprache, gaben aber doch nur Begriff von einer höchst platten Lebensweise und einem Mangel an eigentlich geistiger Thätigkeit. Fernere Unterhaltung mit Alfred. Abends Professor Riemer. Manches an Concepten sowohl als an Aufsätzen für Kunst und Alterthum durchgegangen. Auch die neue Übersetzung von Wallenstein beachtet.

16. Nochmalige Revision der Concepte und Entwürfe. Munda durch Schuchardt. Herr Geheime Hofrath Helbig, einiges wegen Lieber und Müller referirend. Hofrath Vogel, über verschiedene Krankheitszustände und deren Curart. Mittag die Familie und Alfred. Nach Tische Herr Canzler und Hofrath Meyer. Berlinische Tagsereignisse, Widerstreit und Schwankungen. Abends Oberbaudirector Coudray, über Geschäfts- und Familienangelegenheiten. –Herrn Frommann, die Leipziger Übersetzung der Verlobten. An Färber, die Schafhörnchen mit Würmern.

17. Fortgesetzte Concepte und Aufsätze zu Briefen und zu Kunst und Alterthum. Den Inhalt des VI. 2. Heft an Alfred übergeben. Jonian antiquities. Die jungen Herrschaften. Graf Wielhorsky, russischer Offizier zum Glückwunsch hierher gesendet. Ritter von Bunsen, preußischer [206] Resident am päpstlichen Hofe. Mittag Hofrath Meyer und Alfred Nicolovius, mein Sohn war nach Jena gefahren. Nach Tische Entfernung der Frauenzimmer. Erzählung verruchter Berlinischer Novellen. Auf morgen Vorbereitung. Landkarte vorgenommen in Bezug auf die obschwebenden Kriegsereignisse.

18. Relation meines Sohnes über gestrige Expedition. Die Schrönsche Angelegenheit kam zur Sprache. Das Erforderliche wurde beygeschafft. Ich ging in den untern Garten. Bedachte manches, und näherte mich der Ausführung. Mittag Hofrath Meyer und Alfred Nicolovius. Auch Dr. Eckermann. Letzterer blieb bis Abends. Herr Canzler von Müller. Um 6 Uhr Professor Riemer. Verschiedene Concepte mit ihm durchgegangen, auch zu Kunst und Alterthum. – An Herrn Hofrath Bußler nach Berlin, Ablehnung, sein Gedicht Moses zu beurtheilen.

19. Makarie Vorschritt. Manches andere vorbereitet. Brief von Ernst Schiller, über die Angelegenheit der väterlichen Correspondenz, Unterhaltung deshalb mit meinem Sohne. Die Registrande wegen der Ausgabe meiner Werke revidirt. Mittags zu 14 Personen gespeist, Döbereiner und Frommanns, Vater und Sohn, Helbig, Alfred Nicolovius und die gewöhnlichen Sonnabendsgäste. Döbereiner zeigte nach Tische die Davysche Sicherheitslampe [207] vor und machte einige chemische Experimente. Spazierte später nach dem untern Garten. Vorbereitungen auf morgen.

20. Oberaufsichts-Geschäfte beseitigt. Dr. Weller kam und berichtete den Besuch des Altenburger Herrn Geheimen Raths Braun in der Bibliothek und dessen Zufriedenheit mit der Anstalt. Anderes geheftet und geordnet. La cour et la Ville, Paris et Coblentz. Mittag Hofrath Meyer und Alfred Nicolovius, auch Dr. Weller. War ich vorher mit Hofrath Meyer in den untern Garten und sodann ums Webicht spazieren gefahren. Unser Gespräch über Frascati, Albano pp. setzten wir zu Hause fort mit Zuziehung der Sicklerischen Karte. Abends Oberbaudirector Coudray von künstlerischen und häuslichen Angelegenheiten sprechend, eines angekauften Gartens erwähnend. Das neue französische Werk Paris und Coblenz, welches vorzüglich gegen Frau von Genlis gerichtet scheint, weiter gelesen. Es ist doch eigentlich nur ein Klatsch in höheren Regionen. – Herrn von Schlotheim, Dank, Gotha.Herrn Frommann, Manuscript, nationelle Dichtkunst.

21. Munda und Concepte. Den Stoff zu Kunst und Alterthum abermals revidirt. Mit Hofrath Meyer Liebern in dem Koppenfelsischen Hause, Schuchardt im Museum, Kaufmann in seiner Werkstatt heimgesucht, in verschiedentlichen Zwecken [208] und Absichten. Mit Alfred Nicolovius Mittags. Nach Tische Unterhaltung mit meinem Sohn. Kam Hofrath Meyer, Canzler von Müller und Hofrath Vogel.

22. Einiges zu Kunst und Alterthum. Geheime Hofrath Helbig wegen einiger Geschäfte. Diktirte sodann den Vortrag wegen Heinrich Müller. Prinzeß Auguste mit den Ihrigen um 12 Uhr. War Hofrath Meyer gegenwärtig. Mittag Alfred Nicolovius. Abends Professor Riemer, auf Kunst und Alterthum Bezügliches mit ihm durchgegangen. Er theilte die artigen Scherze mit, womit eine heitere geistreiche Gesellschaft seinen Geburtstag gefeiert hatte. – An den Stadtrath zu Nürnberg. Herrn Professor Zelter Berlin.

23. Fortarbeiten an dem Nothwendigsten. Einige Zeit im Garten. Mit Ottilien in den untern Garten gefahren. Sodann auf die Jenaische Chaussée. Mittag Dr. Eckermann. Mit demselbigen den zweyten römischen Aufenthalt besprochen. Im Garten. Merkwürdige Wolkenmasse von Osten heranziehend, sich nach Westen und Süden verbreitend, bis zum Zenith reichend und unter Donner und Blitzen sich wieder zurückziehend. Abends schrieb Wolf Comödienzettel. – Herrn Professor Tieck nach Berlin. Herrn Dr. Weller nach Jena.

24. Concepte und Munda auf Kunst und Alterthum[209] bezüglich mit Schuchardt. Die Müllerische Angelegenheit mit John. War gestern eine Sendung von Nees von Esenbeck, heute eine von Hormayr angekommen. Hofrath Meyer zu Mittag. Wir speisten allein. Eine Sendung von Leipzig; es waren die Admiranda Romae, auch Natters Werke über die Steinschneidekunst, beide beachtet. Herr Canzler von Müller. Abends einige Stücke von Molière. Auch sonstiges vom französischen Theater, zu ausgesprochenen Zwecken.

25. Mundum nach Gotha fertig. Der junge von Müller nach Göttingen gehend. Vortrag wegen Heinrich Müllers. Hofrath Meyer, die Porträts des Prinzen Carl und Prinzeß Marie in Bernstein gedreht vorzeigend und die von Leipzig angelangten Zeichnungen besprechend. Mit demselben nach 12 Uhr spazieren gefahren. Sodann zusammen allein gespeist. Gegen Abend Professor Riemer. Einiges mit ihm gearbeitet. – Serenissimo, Schreiben von Nees von Esenbeck und Sömmerringsches Programm, auch A. Dürerisches Sammlungs-Verzeichniß.

26. Kam der 7. Bogen zu Kunst und Alterthum mit der Nachricht, daß Frommanns nach Leipzig gereist seyen. Einiges redigirt an dem nächst nöthigen Manuscript. Herr Hofrath Soret, den Lectionscatalog von Genf bringend. War das Bild, den Tempel des Jupiters von Girgenti vorstellend, [210] gemalt von Baurath Klenze in München, glücklich angekommen. Eine vorzügliche Arbeit. Um 12 Uhr mit Ottilien spazieren gefahren. Zu Tische Herr Hofrath Vogel, Riemer, Eckermann, Coudray. Nach Tische Hofrath Meyer. Betrachtung über die Landschaft des Herrn von Klenze.

27. Früh 8 Uhr in den untersten Garten gegangen. Manches bearbeitet und vorbereitet. Nach 12 Uhr von da mit Herrn Hofrath Meyer spazieren gefahren. Zu Tische waren gegenwärtig Herr Peucer, Dr. Iken von Bremen, Riemer, Meyer, Eckermann, Töpfer. Abends allein, die Agenda revidirt.

28. Mit Schuchardt einige Expeditionen vorgearbeitet. Um 9 Uhr in den untern Garten. Herrn Staatsminister von Fritsch angetroffen, mit demselben spaziert. Im Garten. Den Brief nach Moskau revidirt. Abschrift durch John. Das Erbgroßherzogliche Paar abreisend nach Petersburg. Fortgesetzte Betrachtung über die Sendung von Moskau vom 31. Januar 1828. Mittag im untersten Garten allein. Gegen Abend Herr Canzler, Dr. Iken, Nicolovius, Coudray. Mit letzterem den untern Saal zu dielen besprochen. Um 6 Uhr spazieren gefahren mit Ulriken.

29. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Geheimen Rath von Willemer Frankfurt a. M. Herrn Hofrath Bussler Berlin. Herrn Auctionator Weigel Leipzig. Herrn Auctionator [211] Schmidmer Nürnberg. – Um halb 11 Uhr Frau Großherzogin. Um 12 Uhr Prinzeß Auguste mit Umgebung. Dann Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Lieber zeigte angefangene Restaurationen vor. Gräfin Fritsch gleichfalls Abschied zu nehmen. Mittags mit der Familie. Mit Professor Riemer spazieren gefahren, im untern Garten. Einiges gearbeitet.

30. Früh mit Schuchardt. Dann um 11 Uhr im untern Garten. Mit John an der Italiänischen Reise. Billet von Hofrath Meyer und Beantwortung. Mittag Dr. Eckermann. Die nächsten Arbeiten besprochen. Brief von Ernestine Voß. Blieb allein. Abends holte Hofrath Meyer mich ab, wir fuhren noch ums Webicht. War angekommen die Revision des 22. Bogens. Ein Brief von Wien von Deinhardstein, auch von Boisserée, der seine Verheyrathung eingestand. Alles zusammen gab zu denken und zu thun.

Mai

1. Manches Bedachte durchgeführt. Die Italiänische Reise mit Schuchardt. Das gestern angekommene The Bijou abermals betrachtet. Im Foreign Review No. 1, gestern angekommen, die Rezension über Werner gelesen. Den Bogen 21 und 22 nochmals revidirt. Hegels Rezension über Solgers Nachlaß. Speculum romanae magnificentiae 1594, [212] auf Meyers Anregung von der Bibliothek genommen. Alfred Nicolovius war bey Hof gewesen. Herr Geheime Hofrath Helbig, wegen verschiedener Geschäfte und Angelegenheiten. Mit Hofrath Meyer in den untern Garten gefahren. Darauf ums Webicht. Verabredung wegen der nächsten Arbeiten. Mittag speiste derselbe mit uns. Die pompejanischen Umrisse. Sendung von Artaria beschaut. Canzler von Müller. Ward von Herrn Iken und dessen Unterhaltungen gesprochen. Spazierfahrt mit Meyer auf der Erfurter Straße. Rectificirte ich nachher das Nächste zu Kunst und Alterthum. – Verordnung an Baurevisor Klein wegen der Küche im Pavillon vor dem Frauenthor.

2. Einiges zur Italiänischen Reise mit Schuchardt. Nordwestliche Übersicht von Rom vom Thurme des Capitols. Hegels Rezension von Solgers Nachlaß. Weitere Betrachtung der englischen, eigentlich Edinburghischen Zeitschriften. Mittags Nicolovius zum letztenmale. Ich beschäftigte mich mit Anordnung im Hause. Betrachtungen des alten Roms. Abends Herr Professor Riemer. Auf Kunst und Alterthum Bezügliches. La Cour de la Ville, Paris et Coblenz. Alfred nahm Abschied. – Herrn Professor Zelter, enthaltend englische Nova, Demoiselle Sonntag und den Tunnel betreffend.

[213] 3. An genanntem französischen Werk fortgefahren. Sendung von Bran. Einiges ajustirt für Kunst und Alterthum und sonstiges. Bey Herzog die Kürbisse bestellt. Um 12 Uhr mit Professor Riemer spazieren gefahren. Mittags derselbe, Vogel, Eckermann und Soret. Nach Tische Herr Hofrath Meyer. Abends ins Theater. Die Belagerung von Corinth. Nachher Oberbaudirector Coudray, welcher mich nach Haus begleitete. – Herrn Frommanns Druckerey Manuscript zum 23. Bogen. Herrn Oberbaudirector von Klenze nach München. Herrn Professor Zelter englische Neuigkeiten. Packet an Zelter mit den Briefen von 1827 und dem Steinchen des Facius, Berlin. Packet an Ferdinand Nicolovius nach Schleusingen.

4. Zeichenlehrer Lieber. Gräfin Julie Egloffstein, ein Porträt des Prinzen Bernhard bringend. Geheime Rath Schweitzer. Hauptmann von Ekendahl. Nach Tiefurt gefahren. Traf daselbst Ottilien, Fräulein von Pappenheim und die Kinder. Wir speisten zusammen, auch Herr Hofrath Meyer. Nach Tische Oberbaudirector Coudray. Brachte die Risse zum Entbindungshaus in Jena, und zu dem Lusthause für die Erholung. Wir besprachen die Vorschläge und Bedürfnisse.

5. Einiges zu Kunst und Alterthum an Schuchardt diktirt. Den Inhalt der letzten Bogen arrangirt.[214] Kamen die Florentiner Marmore von Leipzig. Ich besuchte meinen Sohn in dem Cabinet der Fossilien. Florentiner Marmore wurden aufgehangen und eine Sendung an Herrn von Schlotheim besprochen. Mittag mit der Familie. Nach Tisch Anregung zu einer Medaille für G. Rüppel. Deshalb mit Kaufmann conferirt. Abends Landesdirections-Rath Töpfer. Cromwell, Tragödie von Victor Hugo.

6. Die Tragödie fortgesetzt. Einiges für Kunst und Alterthum mit Schuchardt und John. Nebenstehendes: Herrn Johann August Gottlob Weigel Leipzig.Herrn Banquier Elkan dahier. An Herrn Professor Zelter, Packet mit Briefen, Berlin. – Der kleine Prinz und Herr Soret. Mittag für uns. Nachher Herr Canzler von Müller und ein junger Jacobi von Düsseldorf. Ich hatte die Vasen und Kandelaber von Piranesi vorgenommen. Sodann Rath Töpfer. Abends Professor Riemer. Die Aufsätze über das französische Theater durchgegangen.

7. Nebenstehendes: An Frau von Eißl nach Dresden.Herrn Heinrich Müller nach Carlsruhe. Packet an Lenz, von der Societät von Lille. – Die Betrachtungen über das französische Theater fortgesetzt. Kam ein Packet von Jügel aus Frankfurt. Mittheilungen und Anfrage von Frau von Pogwisch. Kaufmann mit dem Modell zur Frankfurter [215] Medaille. Dr. Thon von Jena, seine entomologischen Bemühungen vorlegend. Mittag mit Dr. Eckermann allein gegessen. Die Angelegenheit der Redaction von Kunst und Alterthum durchgesprochen. Gegen Abend Hofrath Meyer. Anderes verhandelt, bezüglich auf Nächstes, auch unsern gemeinschaftlichen Aufenthalt in Rom. Ich las in der encyclopädischen Mineralogie von Desnos.

8. Gedachte Mineralogie fortgelesen. Die kurzen Aufsätze über das französische Theater berichtigt. Einiges am römischen Aufenthalt. Das Modell zur Frankfurter Medaille revidirt. Mittags Herr Geheime Rath Schweitzer und General-Superintendent Röhr. Einige Gipse aufgehängt. Kam das Albrecht Dürerische Denkmal zur Sprache. Coudray das neue Gebäude in dem Erholungsgarten besprechend. Les soirées de Neuilly, 2. Band.

9. Vorgemeldetes Werk geendigt. Schreiben an den Prinzen von Sigmaringen diktirt an Schuchardt. Die Acten ajustirt wegen Albrecht Dürers Denkmal. Mit Hofrath Meyer ums Webicht. Speisten mit der Familie. Nach Tische kam Hofrath Meyer. Gegen Abend Professor Riemer. Ihro Königliche Hoheiten Prinz und Prinzessin Wilhelm von Preußen, mit zwey Söhnen und einer Tochter. Nachher mit Hofrath Meyer über Delacroix. [216] Mit Riemer einiges zu Kunst und Alterthum. Nachts die französische Mineralogie fortgesetzt.

10. Kunst und Alterthum Bogen 23. Über das neuste Verhältniß der deutschen Literatur zur französischen. Besonders in Bezug auf Übersetzung der Vorreden der Ausländer bey dieser Gelegenheit. Herr Geheime Hofrath Helbig wegen der Medaille nach Paris. Unterbrechung durch Wölfchen und seine artige Zudringlichkeit. Mittags die Herrn Lawrence, Vogel, Riemer und Eckermann. Vorher mit Professor Riemer einiges durchgearbeitet. Sodann aber mit demselben spazieren gefahren. Abends im Schauspiel, Oper: die Weiße Dame. – An Frommanns Druckerey nach Jena Kunst und Altertum Band 23.

11. Einiges geordnet. Alsdann in den untern Garten. Herr Soret begleitete mich eine Strecke. Das Mayländische Tagesblatt L'Eco, die ersten 47 Nummern, welche gestern angekommen waren. John mundirte Briefe. Wölfchen war herunter ge kommen, beschäftigte sich spielend nach seiner Art. Professor Goebel von Jena, seinen Ruf nach Dorpat meldend. Speiste mit dem Kinde. Betrachtete weiter oben genannte Zeitschrift. Besuchte mich Rath Töpfer. Gegen 7 Uhr ging ich in die Stadt. Die Tischer hatten die Lager gelegt zum Dielen des Saales.

12. Einiges zu Kunst und Alterthum mit Schuchardt.[217] Kaufmann arbeitete weiter an dem runden Basrelief. Hofrath Vogel, über die Goebelische Angelegenheit sprechend. Mittag Dr. Eckermann. Über unsere Angelegenheiten gesprochen. Ich betrachtete das Mayländische Echo näher. – Herrn Erbprinzen von Hohenzollern Sigmaringen.

13. Über die Berlinische Kunst und Technik diktirt. Frau Großherzogin. Kam eine zweyte Revision und Aushängebogen von Jena. Fuhr mit Ulriken spazieren. Der Prinz hatte seine Frau Großmutter begleitet. Mittag Dr. Eckermann. Verhandlung wegen ausgesuchter und rangirter Papiere. Herr Genast überlieferte die in Leipzig angeschafften Majolikas. Graf Beust, Berg- und Hüttendirector zu Bonn. Dr. Necher, Seiner Königlichen Hoheit Infant von Spanien, Herzog von Lucca Leibarzt und Hofrath, ein entschiedener Hahnemannianer, welcher mir das bekannte Credo umständlich mit vollkommenster Überzeugung vortrug. Abends Professor Riemer. Verschiedenes zu Kunst und Alterthum.

14. Nebenstehendes: A Madame la Marquise de Castries, née de Maille Paris. – Legationsrath Gerhard von Leipzig. Im untern Garten. Die Tischer arbeiteten im Saal. Ich las den fünften Akt Wallensteins in der englischen Übersetzung und recapitulirte den Vorbericht. Mittag [218] Herr Genast und Dr. Eckermann. Ersterer erzähle umständlich die letzten Schicksale des Leipziger Theaters. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren. In den Grimmischen Garten, welchen Herzog gepachtet hat. Erkundigung nach den Umständen und Verhältnissen. Zu Hause, Betrachtung der neuangekommenen Majolika. Verhandlung über einiges auf Kunst bezüglich. Abends Oberbaudirector Coudray. Zwey neue Hefte von Menzel bringend. Auch referirend wie es mit der Beleuchtungsanstalt, von Elberfeld her angeboten, sich befunden habe.

15. Zu Kunst und Alterthum Gehöriges Schuchardten diktirt. Briefe für morgen vorbereitet. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren, welcher mit uns speiste, auch das Heft der zweyten Italiänischen Reise mit Bemerkungen wieder brachte. Director Müllers Oppenheimer Dom. Besonders das bunte Fenster. Abends mit Walther nach dem untern Garten gefahren. Zu Fuß herauf. Manches durchgedacht und vorbereitet. – An Serenissimum, das Porträt vom Herzog Mecklenburg-Strelitz, ingleichen über Berliner Granitarbeiten.

16. Nebenstehendes: Herrn Graf Beust nach Bonn.Herrn Jügel nach Frankfurt a. M. Herrn Reichel nach Augsburg. – Zu Kunst und Alterthum, Concepte und Munda. Hofrath Vogel, die Krankheit des Gräflich Rappischen Sohnes [219] referirend. 40 rh. 18 gr. Jul. Elkan, theils für mich, theils für Oberaufsichtliche Rechnung durch John. Mittag Dr. Eckermann. Abermals einiges Ausgesonderte von Manuscripten bringend und vorzeigend. Hofrath Soret. Wir holten Professor Riemer ab und fuhren ums Webicht spazieren. Heitere Erinnerung ehmaliger poetischer Scherze. Nachher mit Professor Riemer die gewöhnlichen Beschäftigungen.

17. Schöner Brief vom Grafen Reinhard an Canzler von Müller. Einiges zu Kunst und Alterthum. Karte von Deutschland, wegen der Association intermédiaire. Man verzweifelt an dem Aufkommen des Gräflich Rappischen Kindes. Ich wendete meine Aufmerksamkeit auf den Oppenheimer Dom. Umrisse von Wendelstadt waren gestern angekommen. Zu Mittage von Conta, Riemer, Soret, Töpfer und Eckermann. Nachher Hofrath Meyer. Mit demselben spazieren gefahren. Auch demselben ein altes Verzeichniß der römischen Künstler in den achtziger Jahren übergeben. – An Fräulein Adele Schopenhauer Brief, Busennadel und Medaillen nach Godesberg.

18. Um 9 Uhr mit Dr. Eckermann und den Enkeln nach Berka gefahren. Den Tag über daselbst zugebracht. Mit Bade-Inspector Schütz gespeist. Einige Stunden in dem neuen Lusthause. Gegen 7 Uhr waren wir wieder zurück. Auf morgen verschiedenes vorbereitet.

[220] 19. Zu Kunst und Alterthum kleinere Aufsätze diktirt. Zeitschrift für Mineralogie neue Folge, April und May. Zu Mittag mit der Familie. Nachher mit Herrn Hofrath Meyer spazieren gefahren, welcher noch einige Zeit blieb.

20. Einige Briefconcepte. Eine starke englische Sendung kam an. Ich ging zu Fuß in den Garten. Las Foreign Review No. 1. Um 12 Uhr spazieren gefahren mit Herrn Hofrath Meyer. Mit demselben daselbst gespeist. Um 5 Uhr die Enkel und Ottilie. Spät zusammen nach Hause. Herr Professor Riemer. Ging mit demselben Manuscript und Briefe durch.

21. Kam der Revisionsbogen 24 an, auch der Antinous von Berlin. Mein Sohn beschäftigte sich mit Aufstellen und Anordnen. Nebenstehende Briefe ausgefertigt: An Frau Therese von Eißl nach Dresden. Herrn Professor Zelter Berlin. – Mittag der junge Frommann und Schützens von Berka. Herr Canzler von Müller. Abends im Theater. Aufführung Oberons. Viel Aufwand um Nichts.

22. Einiges zu Kunst und Alterthum. Geheime Hofrath Helbig wegen der englischen Vasen. Fernere Betrachtung des vom Salinen-Director Glenck zu Buffleben erbohrten Steinsalzes. In diesem Sinne die Tabelle wieder vorgenommen. Der Antinous ward aufgestellt nach vorhergängigem [221] nöthigen Umsetzen der übrigen Büsten und Statuen. Im Gartenhaus, die neue Anordnung der Fossilien und des Angehörigen zu sehen. Mittag Hofrath Meyer. Die Frankfurter Umrisse alter Gemälde besprochen. Rath Töpfer fragte an. Beyde speisten mit uns. Ward noch manches geordnet. Gipse aufgehängt, und sonstiges. Blieb mit Wölfchen, welcher sich die Büsten benennen ließ und sich auch sonst nach seiner Art vielthätig beschäftigte. – Herrn Staatsminister von Fritsch auf die Jenaische Bibliothek bezügliche Aktenstücke zurückgesendet.

23. Kaufmann setzte die Augen in den Antinous. Ich verzeichnete vorläufig den Inhalt des hinteren Schrankes. Die Schubladen numerirend. Reponirte den Oppenheimer Dom in den Pappekasten über der Kupferstichsammlung. Schlesinger aus Berlin kündigt ein Exemplar des Conversations- und Kunstblattes an. Die letzten Briefe aus England wurden nochmals durchgesehen und was darauf zu verfügen bedacht. Salinendirector Glencks Brief nochmals vorgenommen. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren gegen Erfurt. Derselbe und Dr. Eckermann speisten mit uns. Herr Canzler von Müller brachte einen merkwürdigen naturphilosophischen Aufsatz aus der brieflichen Verlassenschaft der Frau Herzogin Amalie. Frage: ob er von mir verfaßt sey? In den Kupferstichen [222] und Zeichnungen fortgesetzte Ordnung. Mein Sohn beschäftigte sich mit den antiken Münzen des Großherzoglichen Cabinets. Abends Professor Riemer. Auf Kunst und Alterthum Bezügliches mit ihm durchgegangen.

24. Fortgesetzte Sonderung der Kupfer, Steindrücke und Handzeichnungen. Mein Sohn fuhr gleichfalls fort. Ich diktirte Bemerkungen über den gestrigen Aufsatz und dachte manches durch in Bezug auf das Folgende. Mit Professor Riemer spazieren gefahren. Denselben mit nach Hause genommen. Er speiste mit. Sodann Herr von Froriep, Coudray und Eckermann. Abends mit Ottilien und Wolf in den untern Garten. – Herrn Frommann den 24. Bogen, Jena. An Färber 2 Quittungen.

25. Mit Schuchardt einiges zu Kunst und Alterthum. An von Froriep die englische Übersetzung von Wallenstein. Schlegels Vertheidigung gegen von Eckstein. Hofmaler Stieler von München kommt an. Bringt Briefe von Ihro Majestät dem Könige, von Boisserée und Schorn. Verabredung wegen des zu unternehmenden Bildnisses. Präsident von Schwendler, wegen der Empfehlung seines Sohnes an Zelter vorläufig dankend. Sodann Räumung des Deckenzimmers; erste Überlegung des Künstlers und sonstiges. Mittag derselbe. Rath Töpfer, Eckermann. Nach Tische Herr Canzler. [223] Abends zum Thee Stieler, Meyer, Coudray und Rath Töpfer. –Herrn Frommann d. J. Manuscript zu Kunst und Alterthum nach Jena, zum Abschluß des Bogens 25 pp.

26. Concepte der nächsten Briefe. Herr Hofmaler Stieler fing seine Betrachtungen an über die Art und Weise, wie das Porträt zu stellen sey; verfuhr dabey sehr sorgfältig und zeichnete Kopf und Gestalt in verschiedenen Situationen. Herr Frommann. Sodann Madame Frommann und Fräulein Alwine. Serenissimus kamen und sprachen von Ihrer vorhabenden Berliner Reise, auch sonstigem. Zu Mittag Herr Canzler von Müller, Stieler, Frommann und Eckermann. Nach Tische Madame Stieler. Abends ging alles ins Schauspiel. Mein Sohn blieb zurück und sprach von seiner vorhabenden Reise.

27. Schuchardt brachte die alten aufgezogenen Zeichnungen zurück. Nebenstehendes: Herrn Lorenz Goldbeck in Nürnberg wegen des ausbleibenden Ballens Bücher. – Herr Stieler richtete sich ein und mischte seine Farben. Ich beseitigte verschiedenes. Um 10 Uhr fing Herr Stieler an zu malen, es dauerte bis Eins, wo er nach Hause ging. Mittag Oberbaudirector Coudray und Eckermann. Nach Tische Herr Canzler von Müller und Stieler. Blieben Ihro Königliche Hoheit den Großherzog erwartend bis Abends nach 7 Uhr. Zeitig zu Bette.

[224] 28. Einiges zu Kunst und Alterthum. Abschrift des Königlichen Gedichtes an die Künstler. Knebels Bild von der Bibliothek. Herr Stieler, mit demselbigen einige Zeichnungen durchgegangen. Kamen Serenissimus und besprachen sich über manches. Nahmen Abschied nach Berlin gehend. Professor Riemer ging einige Concepte durch. Er und Dr. Eckermann speisten mit uns. Das Stielerische Porträt wurde mit Aufmerksamkeit betrachtet. Fing an den Tausend und einen Tag zu lesen. Kam ein gehaltreiches Schreiben von Nees von Esenbeck. Abends focht die Mayländerin im Theater.

29. Einiges zu Kunst und Alterthum diktirt an Schuchardt. Hofmaler Stieler, Zeichnungen durchgesehen. Entoptische Farben vorgezeigt. Schmeller unterhielt sich mit demselben; es wurde verabredet, daß dieser einen Gipskopf malen solle. Die Frauenzimmer besahen das Porträt. Herr Canzler kam um Stielern abzuholen. Mittag für uns. Mein Sohn war nicht ganz wohl. Ich hatte bey ihm das neue Arrangement der antiken Medaillen gesehen. Kam Herr Stieler. Wir besprachen einiges. Ich ließ ihn Zeichnungen sehn, auch das einfache entoptische Experiment. Ich las in Tausend und einem Tag, und revidirte was zunächst zu thun sey. NB. Staatsminister von Fritsch war bey mir gewesen. Seiner nächsten Reise nach Seerhausen gedenkend. Das Gedicht eines sächsischen [225] Prinzen mittheilend. – Herrn Professor Zelter Berlin.

30. Einiges mit Schuchardt concipirt und mundirt. Tausend und ein Tag. Herr Stieler wegen der Stellung des Porträts sich berathend. Besonders auch die richtige Zeichnung des Gesichtes beurtheilend. Herr von Kunth und Tochter von Berlin kommend, über jene Verhältnisse und Unternehmungen viel besprechend. Hofrath Meyer und die Kinder Mittags. Mein Sohn hielt sich noch im Stillen. Nach Tische Herr Stieler. Hofrath Meyer besah das Frauenzimmer-Porträt mit demselben. Stieler ging in die Erholung. Wir blieben zusammen und überlegten manches.

31. Kam von Jena die Revision des 25. Bogens. Theilte solche Professor Riemer mit. Zog das zunächst nöthige Manuscript zu Rathe. Blieb bis halb Eins bey Herrn Stieler, welcher zu malen fortfuhr. Blieb derselbe zu Tische. Speiste mit Oberbaudirector Coudray Hofrath Voigt von Jena, Vogel, Riemer und Eckermann. War vor Tische Artaria aus Mannheim dagewesen. Einiges zu Kunst und Alterthum. La vie de Molière. Das Nothwendigste beseitigt. – An die Redaction des Echo in Mayland. Herrn Präsidenten Nees von Esenbeck Bonn.

[226]

Juni

1. Das Nothwendigste beseitigt. Sodann Herrn Stieler den ganzen Morgen gewidmet. Mittags Herr Hofrath Meyer. Artaria, der früh dagewesen, sendete das Bild von der Kreuzführung, es wurde sorgfältigst beachtet. Leben Molières.

2. Einiges für Kunst und Alterthum. Auch Briefe und sonstiges. Die übrigen Stunden mit Herrn Stieler. Brief von Frau von Eißl von Dresden. Mittag Hofrath Meyer, welcher sein Gutachten über das Kupfer von Toschi einreichte. Abends mit den Kindern in die Oper: Der Maurer. – Herrn Frommann den Revisionsbogen zurück. Herrn Professor Zelter Berlin.

3. Einige Geschäfts- und Briefconcepte. Herr Stieler endigte die ersten vier Sitzungen, indem er die Haare anlegte, um das Bild nun ruhen zu lassen, und es den Kindern zu zeigen. Fuhr nach dem untern Garten. Verweilte daselbst und ging wieder herauf. Mittag Hofrath Meyer. Rezension des Probedrucks von Toschis neuem Kupfer. Abends im Schauspiel: Die Sieben in Uniform.

4. Nebenstehendes: Herrn Professor Tieck nach Berlin. An Frau von Eißl in Dresden. Herrn Dr. Weller nach Jena, autorisirte Quittungen. Herrn Präsidenten Nees von Esenbeck nach Bonn. Eine Pflanze. – Kamen [227] die Aushängebogen 23 von Jena. Besorgte noch einiges für Kunst und Alterthum, letzte Absendung. Frau Großherzogin um halb 11 Uhr. Ward Hofmaler Stieler derselben vorgestellt. Sie sah dessen mitgebrachtes frauenzimmerliche Bild und mein angefangenes mit entschiedenem Beyfall. Ich fuhr mit Stieler spazieren und führte mit demselben ein interessantes Gespräch über Kunst und derselben zum Grunde liegende Hauptmaximen. Mittag Dr. Eckermann. Vorbereitung zum Empfang der Theegesellschaft. Ich las indessen Histoire de Christoph Colomb par De Fauconpret fils. Sodann große Gesellschaft.

5. Nebenstehendes: Herrn Banquier Elkan hier. – Verschiedene Concepte und Munda. Stieler besah sich die große Werkstatt und fand sie seinen Zwecken angemessen. Anstalten deshalb. Die Boisseréeschen Steindrücke ausgepackt und betrachtet. Mittag mit der Familie. Nach Tische Leben des Colomb von Irving. Oberbaudirector Coudray, welcher seine Beschäftigung mit dem botanischen Garten erzählte und neuere sehr annehmbare Vorschläge that. Wölfchen störte und unterhielt.

6. Carus, Ur-Theile des Knochen- und Schaalengerüstes im Allgemeinen betrachtet. Mehrere Briefconcepte, Munda, und dergleichen. Anderes eingeheftet, geordnet. Die Agenda schematisirt. Mit Ottilien nach Belvedere gefahren. Herrn Soret [228] begegnet, welcher hereinritt und mit uns speiste. Nach Tische Rath Töpfer, Canzler von Müller. Später für mich allein. Les États de Blois durchgelesen, eine gute lobenswürdige Arbeit.

7. Nebenstehendes: Herrn Schmidmer nach Nürnberg, Medaille. Herrn Salinen-Director Glenck nach Buffleben bey Gotha. Herrn Frommann nach Jena, eine Rolle. Herrn Kaufmann Carl, mit 1 rh. dahin. Herrn Dr. Weller desgleichen. Ihro Majestät dem Könige von Bayern nach München. – Frau von Heygendorff, die Bilder zu sehen wünschend. Der Kunsthändler Artaria von Mannheim, wegen seiner Bibliotheksangelegenheiten. Sah gleichfalls die Bilder. Kam ein Brief von Zelter mit geologischen Notizen von Cantian. Mittag Oberbaudirector Coudray, Vogel, Dr. Eckermann, Herr Stieler. Nach Tische Beschauung der Porträte und sonstiges. Abends für mich, Zwischenzeit zwischen den Barrikaden und den Generalstaaten von Blois.

8. Nebenstehendes: Herrn Grafen Sternberg nach Brzezina. Herrn Geheimen Rath Gerning Frankfurt a. M. Herrn Dr. Carus nach Dresden. Herrn Legationsrath Gerhard Leipzig. – Geheime Hofrath Huschke, wegen Riemers Befinden. Geheime Hofrath Helbig, wegen einiger Schatullangelegen heiten. Herr von [229] Lützerode von Cassel kommend, nach Dresden gehend. Hofrath Vogel, Riemerische Angelegenheit und medizinisch-polizeyliche Irrungen. Tiecks Ankunft und Meldung. Einladung desselben zu Tische. Auch Einladungen zum Thee auf heute Abend, mehrere Personen. Mittag Hofrath Tieck und Familie, Gräfin Stolberg und Coudray, auch Eckermann. Abends großer Thee. Herr Tieck las Jery und Bätely vor.

9. Nebenstehendes: Herrn Ober-Consistorialrath Dr. Peucer dahier. – Einiges zu Kunst und Alterthum. Anderes eingeleitet und vorbereitet. Um 11 Uhr zu Herrn Tiecks Empfang einiges angeordnet. Kam derselbe mit Familie. Wurde ihm verschiedenes vorgewiesen. Sie speisten mit uns, auch Hofrath Vogel und Eckermann und fuhren um 3 Uhr ab, um noch nach Gotha zu gelangen. Sie hatten des Morgens die Bibliothek besucht. Fuhr mit Wölfchen ums Webicht und las sodann verschiedenes und ging zeitig zu Bette. Gegen Abend waren drey Petersburger junge Ärzte bey mir gewesen Namens Hassemüller, Fuß Einbrodt, aus Rußland.

10. Verschiedenes eingepackt. Fuhr ich allein nach Berka, um die nächsten Geschäfte und Arbeiten zu bedenken, auch schematisirte einiges. Sprach mit dem Pachter und dessen Schwiegersohn, auch mit dem vorübergehenden Diaconus Köhler, Adjunct[230] Elle und Förster Oschatz. Fuhr zurück und fand den neuen Weg schon weit vorgerückt. Mittag Dr. Eckermann, welcher einige zusammengeschriebene Gedichte vorlegte. Wir besprachen und berichtigten vieles zusammen. Für mich allein. Fortsetzung der Betrachtungen des Morgens.

11. In oberaufsichtlichen, so wie in Privatgeschäften manches zu nächster Expedition vorgearbeitet. Hofrath Vogel, Nachricht von Riemers Befinden. Spazieren gefahren mit Stieler. Mittag Dr. Eckermann. Stieler und Frau gegen Abend. Ich zeigte alte Medaillen vor. Sodann in den Macbeth. Kam Oberbaudirector Coudray in die Loge. An der Vorstellung war nur weniges zu erinnern.

12. Nebenstehendes: An den Dr. Meyer nach Münchenbernsdorf. An Rentamtmann Müller Jena. An Großherzoglich Sächsische Cammer hier. – Vorbereitend verschiedenes diktirt. Artaria, neuere und ältere Kunstwerke zeigend. Um 12 Uhr Frau von Wolzogen und Tochter Schillers. Spazieren gefahren für mich allein. Mittag für uns. Kam eine Sendung von Jügel an. Ich las die Vorlesungen von Villemain. Untersuchte einige alte Reste in den Bodenkammern und ließ das Brauchbare herausschaffen.

13. Las die 7 Vorlesungen Villemains durch. Riemer gab sein Urlaubsgesuch ein. Half Wölfchen an seiner Siegelsammlung. Mittags unter uns. Das [231] große historische Portefeuille ward aufgeschlagen. Herrn Stieler gewiesen. Gegen Abend Herr Canzler von Müller. Nachher Stieler und Coudray, welche von der Richtung des neuen Resourcensaales kamen. Ich zeigte die Verkaufung Josephs von Overbeck, nachher die Tagszeiten von Runge vor. Las nachher in De Candolle, Organographie végétale. –Herrn Grafen Caspar Sternberg nach Brzezina eine Rolle mit Kupfern.

14. Kam der 26. Revisionsbogen von Jena. Wurde an Riemern geschickt. Sendungen nach Jena: Herrn Frommann, Abschluß des Manuscripts und das Inhaltsverzeichniß. – Artaria, die neusten Kunstwerke vorzeigend. Ich wählte mir die Madonna mit dem jungen Tobias. Darauf Demoiselle Seebeck, bey Frau Gräfin Rapp angestellt. Zwey englische Damen ...... mit einem Vetter, an Ottilien adressirt. Mit Ulriken spazieren gefahren. Mittag die Herren Coudray, Stieler, Artaria, Töpfer und Eckermann. Nachher schlug ich die altdeutschen Kupfer und Holzschnitte auf. Las in De Candolle und betrachtete diese Art von der Peripherie nach dem Centrum zu gehen abermals näher.

15. Einiges wenige fortgeschoben. Abermals De Candolle. Nebenstehendes: An den Bergverein von Mexico in Elberfeld. – Mittag Weller und Frau, Töpfer und Eckermann; die Tyroler sangen bey Tische. Die Nachricht von dem Tode [232] des Großherzogs störte das Fest. Minister von Gersdorff und Geheimer Legationsrath Conta, die neue Verpflichtung aufnehmend. Gar manches andere im traurigen Bezug. Mit Ulriken und Eckermann allein des Abends.

16. Manches in Bezug auf die Umstände. Professor Riemer, die Revision des Bogens 26 bringend. Artaria sich empfehlend. Helbig gemeinsames Beyleid bezeigend. Buckland Reliquiae diluvianae. Mittag für uns. Wurde das Nothwendigste des Augenblicks abgehandelt. Gegen Abend mit Ulriken in den untern Garten gefahren; wir fanden daselbst August und Wölfchen. Wir gingen zu Fuße herauf und in den Salon. Später noch einiges in De Candolle, auch Buckland.

17. Nebenstehendes: Herrn Frommann, 26. Bogen Revision. An Frau Gräfin Henckel, mit Einlagen an Ottilien, auch Abschrift von Sorets Brief, Carlsbad. An Ottilie von Goethe dahin, wahrscheinlich von Adelen. Herrn Hofrath Soret, Dank für die Mittheilung, Bitte um Fortsetzung, Wilhelmsthal. – Herr Canzler von Müller über das Nächstvergangene und Zunächstbevorstehende. Mittag für uns. Gegen Abend Canzler von Müller. Die Herren Stieler, Riemer, Töpfer und Eckermann. Ich las in Bucklands Werk bis gegen die Dämmerung.

18. Nebenstehendes: Herrn Buchhändler Jügel [233] nach Frankfurt. Herrn Carlyle nach Edinburgh. Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn mit einer Rolle. An Baumann zwey Quittungen zurück. Die Feder des Phasianus argus an Voigt nach Jena. Zahlung der Majolika an Genast. – Auswahl und Ordnung der Kupfer und Zeichnungen im vorderen Schranke. Kunsthändler Börner von Leipzig. Inspector Götze zur Verpflichtung berufen. Kam eine Sendung von Alfred, lithographische Blätter, von Düsseldorf. Kam Frau von Münchhausen unversehens und speiste nebst ihrer mittlern Schwester mit uns. Nach Tische kam die jüngste. Sie blieben zum Thee. Kamen Stieler und Eckermann. Die Frauenzimmer wollten den andern Tag nach Schnepfenthal.

19. Kamen Briefe von Soret und Vogel von Wilhelmsthal. Billet von Herrn Canzler. Kleinigkeiten besorgt. Pflanzen umgesetzt. Etwas bezüglich auf die Geologie bey Fürstenwalde. Herr Stieler, sein Schönheitsprinzip gar anmuthig durchführend, an Beyspielen seine Überzeugung auslegend. Ich fuhr fort einiges zu beseitigen. Zu Tische Herr Hofrath Meyer. Abends Oberbaudirector Coudray, den intentionirten Katafalk vorzeigend. Herr Canzler von Müller, das Nächste besprechend. – Billet an Herrn Canzler, ablehnend jede Theilnahme an einem Nekrolog.

[234] 20. Mit Schuchardt Briefe concipirt und mundirt. Hofmaler Stieler, demselben gesessen bis gegen 2 Uhr. Geheime Hofrath Helbig, einiges von Mailand bringend. Mittags mit der Familie. Die italiänischen Übersetzungen der deutschen Lieder von ...... durchgesehen. Abends Herr Canzler von Müller. Ich betrachtete die Kupfer der französischen Schule. Professor Riemer einige Terminologie durchsprechend. Beschauung des Tods der Maria von Schoreel und anderer neuangekommener Kunstwerke.

21. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Hofrath Soret, Herrn Hofrath Vogel nach Wilhelmsthal. – Herrn Stieler zum Porträtiren gesessen. Ihm einiges auf Farbenlehre Bezügliches gezeigt und vorgetragen. Gegen 3 Uhr Frau und Fräulein von Münchhausen zu Tische. Blieben bis Nacht. Abends der Trauerzug bis ins Römische Haus. Mein Sohn hatte die erste Nachtwache.

22. Berlinische Jahrbücher, April. Einige chromatische Vorbereitungen zu Gunsten Herrn Stielers. General-Superintendent Röhr. Mittag Helbig, Stieler, Töpfer, Eckermann. Mit letzterem spazieren gefahren. Blieb derselbe bis spät.

23. Einiges expedirt. Stielern gesessen. Vor Tische Coudray. Mittags Dr. Eckermann. Nachher Stieler. Später zum Thee Canzler von Müller, die Familie Stieler und Dr. Eckermann.

[235] 24. Nebenstehendes abgeschlossen: An Frau von Goethe nach Carlsbad. – Stieler beschäftigte sich mit der ganzen Figur. Kam der Abschluß des Heftes von Kunst und Alterthum von Jena. Mittags Eckermann. Lord Douro und Bruder, um das Bild zu sehen. Mittag Dr. Eckermann. Herr Canzler von Müller.

25. Herr Professor Riemer, Kunst und Alterthum mit ihm durchgegangen. Stielern gesessen. Mit Eckermann spazieren gefahren. Mittag derselbe zu Tisch. Landesdirections-Rath Töpfer, eines früheren allegorischen Vorspieles mit Enthusiasmus gedenkend. Mit beiden in den untern Garten gefahren. Hofmarschall von Spiegel, die Acten auf die vorseyende Trauerhandlung einhändigend. Ich las solche zur Hälfte durch. – Herrn Frommann d. J. nach Jena.

26. Stielern abermals gesessen. Major von Germar das traurige Ereigniß im Einzelnen referirend. Hofsecretär Zwierlein, eine Rangfrage anbringend. Oberbaudirector Coudray, Frage wegen der Wirklichkeits-Forderung der Majestäts-Insignien. Mittags Dr. Eckermann. Nach Tische die Kupfer für das Museum und eigne Sammlung ausgesucht. Mit ihm spazieren gefahren. Abends allein.

27. Früh gebadet. Nachher Briefe diktirt. Stielern gesessen. Um 1 Uhr Frau Oberkammerherrin und Frau Generalin von Egloffstein. Mittags Dr. [236] Eckermann. Mit demselben und Riemer spazieren gefahren. Herr Canzler, der nach Wilhelmsthal zu gehen gedachte. Hofrath Vogel, der von dort angekommen war. So war auch Walther mit Frau von Spiegel zurückgekommen. Später mit Riemer von Kunst und Alterthum VI, 2. – An Frau von Goethe nach Carlsbad, mit den Soretischen Bulletins.

28. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Frommann d. J. Revision der letzten Blätter. Herrn Geheimen Hofrath Völkel, wegen der Busslerischen Angelegenheit. Herrn Hofrath Soret, inliegend Schreiben an die Frau Großherzogin. Herrn Jügel, Bestellung verschiedener französischer Vorlesungen. Überfeld, nach Frankfurt a. M. rückgesendetes Lotterielos. Herrn von Holtei nach Berlin Manuscript zurück. – Der Buchbinder brachte die dritte Lieferung eingebunden. Herr Stieler setzte das Malen aus. Zu Mittage Herr Stieler und Frau, Eckermann, Coudray und Vogel. Nach Tische Landesdirections-Rath Töpfer. Mit ihm und Eckermann in untern Garten gefahren. Gegen 8 Uhr Cammerdirector von Fritsch.

29. Früh verschiedenes diktirt. Nachher im hintersten Zimmer Kupfer geordnet und rubricirt. Um 12 Uhr Staatsminister von Fritsch. Zu Mittage Doctor Eckermann. Blieb derselbe bis spät.

[237] 30. Einiges diktirt. Herrn Stieler gesessen. Mittags Dr. Eckermann. Nachher mit Stieler und Wölfchen spazieren gefahren. Chromatika besprochen. Verschiedenes gelesen. Werke des Joachim Jungius. Cousins Vorlesungen. Irvins Colomb.

Juli

1. Kam ein Schreiben an von London, wegen der Subscription zu Byrons Monument. Auch von Wilhelmsthal durch Herrn Canzler von Müller. Manches vorbereitet. Nebenstehendes ausgefertigt:Herrn von Holtei, nebst einem Packet nach Berlin.Herrn Carl Jügel nach Frankfurt a. M. – Das Geschäft wegen der Börnerischen Kupfer und Zeichnungen seinem Ende nahe gebracht. Herr Hofrath Döbereiner überbrachte einige chromatische Platina-Versuche, referirte, was von mannigfaltigen Versuchen und Unternehmungen, die Gährung betreffend, im Werke sey. Zeichenmeister Lieber brachte den bis auf einen gewissen Grad restaurirten Jäger zur Ansicht. Verordnung in der Restaurations-Angelegenheit diktirt. Mittag Doctor Eckermann, wurde über die Chromatika gesprochen, welche Abends vorher mit Herrn Stieler durchgegangen hatte. Nachher Ordnung in den Instrumenten fortgesetzt. Abends mit Professor Riemer, den endlichen Abschluß des Heftes von Kunst und Alterthum [238] bewirkt. Er und Stieler fuhren noch spazieren. Ich las den zweyten Theil des Lebens von Colomb hinaus.

2. Nebenstehendes: Herrn Frommann d. J. den Abschluß von Kunst und Alterthum, Jena. Herrn Dr. Weller, Zettel für Joachim Jungs Werke. Verordnung an Lange, wegen der Zulagen. Herrn Hofrath Soret nach Wilhelmsthal. – Kam ein Brief von Ottilien. Lieber fragte an: ob er die Coudrayschen Zeichnungen ins Reine bringen könne? Ein Schreiben von Boisserée. Mittag Dr. Eckermann. Sodann Professor Riemer. Mit diesem Fräulein Ulrike. Wölfchen spazieren gefahren. Abends Herr Canzler von Müller, Nachrichten von Wilhelmsthal bringend.

3. Mancherley möglichst geordnet. Vergünstigung eines Aufenthalts in Dornburg. Stielern gesessen wegen der Hand. Querndt, der Bengalese, kam und ich gab ihm eine Erstattung von drey Louisd'or wegen seiner Curiositäten fürs Museum. Auch einige Bronzemedaillen wegen der mir mitgetheilten orientalischen Münzen. Mittag Hofrath Meyer und Dr. Eckermann. Ersterer sah und belobte das Stielerische Porträt. Nach Tische wurden die neuangeschafften Kupfer vorgewiesen und rezensirt. Gegen Abend mit Ulriken spazieren gefahren. Oberbaudirector Coudray, von seinen bisherigen Geschäften referirend. Dr. Eckermann kam später.

[239] 4. Verschiedentliche Expeditionen vorbereitet. Herr Canzler theilte Einschaltungen in den Nekrolog mit. Mittag Dr. Eckermann. Mein Sohn speiste auswärts. Ältere entdeckte Zeichnungen vorgelegt. Gegen Abend Professor Riemer. Vorher Major von Germar, die Umstände des Hinscheidens unseres gnädigsten Herrn in einem Aufsatze vorlegend, welchen ich durchlas.

5. Nebenstehendes: Herrn Major von Knebel Jena, Anmeldung auf Montag. Herrn Börner in Leipzig wegen Rücksendung seiner Kupferstiche und Zeichnungen. Herrn Banquier Elkan wegen Bezahlung der zurückbehaltenen Kupfer und Zeichnungen. – Einiges diktirt und vorbereitet. In Cousins Vorlesungen fortgefahren. Mittag Professor Abeken und Neffe Stielers und Oberbaudirector Coudray. Die Herren Ministers hatten die Stielerischen Arbeiten in dem Atelier besucht. Nach Tische für mich. Joachim Jungius fort betrachtet. Abends Herr Canzler, die Stielerische Exposition, deren Erfolg und nähere Veranlassung referirend. Hofrath Vogel, Gespräch über Acceleration und Retardation der Wissenschaften und Einsichten.

6. Cousins 7. und 8. Lection. Villemains 8. und 9. Lection. Betrachtungen über den französischen Standpunct, woraus sie diese Gegenstände übersehen und über die Zwecke, wozu sie solche bearbeiten. [240] Die Branischen Journale für den Monat. Mittag für uns. Abends Stielers, Abschied zu nehmen. Herr Canzler von Müller. Einiges über die gegen wärtigen Zustände und Ereignisse. – An Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach München. To Mr. John C. Hobhouse Albemarle Street, London.

7. Eingepackt und verschiedenes noch abgethan. Nach 6 Uhr auf Jena. Abgestiegen im botanischen Garten. Voigt und Baumann gesprochen. Heracleum speciosum betrachtet und bewundert. Nachher auf die Bibliothek, alles in Ordnung gefunden. Zu Major von Knebel, mit demselbigen gespeist. Um 4 Uhr weggefahren. Um 6 Uhr in Dornburg angekommen. Vollkommen heiterer Himmel, und große Wärme.

8. Früh in der Morgendämmerung das Thal und dessen aufsteigende Nebel gesehen. Bey Sonnenaufgang aufgestanden. Ganz reiner Himmel, schon zeitig steigende Wärme. Mit Inspector Sckell gesprochen über den letzten Aufenthalt der Herrschaft. Die neuangelegten Weinberge. Über die Gewinnung des Coelestins. Einiges diktirt zum Vorwort der Pflanzen-Metamorphose. Sodann den Tag über fortgefahren in De Candolles Organographie zu lesen und anzunotiren, was auf die nächsten Zwecke hindeutet. Abends vollkommen klar. Heftiger Ostwind.

[241] 9. Mit Sonnenaufgang aufgestanden, die botanischen Betrachtungen vorgenommen. Den ganzen Gang der Anlegenheit durchgedacht. Nebenstehendes ausgefertigt, und damit meist den Tag hingebracht.Herrn Bergrath Lenz nach Jena. Herrn Hofrath Soret nach Wilhelmsthal, eingeschlossen an Herrn Cammerherrn von Goethe nach Weimar, eingeschlossen an Herrn Dr. Weller in Jena, ingleichenan Herrn Professor Zelter nach Berlin. An Wegebau-Inspector Goetze in Jena. – Herr Doctor Weller besuchte mich und ward verschiedenes abgeredet, was morgen früh besorgt werden sollte. Spät kam ein Bote von Weimar, brachte verschiedene Briefe, deren Inhalt beachtet wurde.

10. Der Bote wurde mit John und dem Kutschwerk nach Jena geschickt. Auch mancherlei Besorgung aufgetragen. Ich ging zum erstenmal die Terrassen durch. Fand ein Frauenzimmerchen, das sich auch zur Kreuzbrunnen-Kur bekannte. Ich bedachte mir die schönen Anlagen, ging sie mit dem Hofgärtner durch, der mir die sehr geschickte und glückliche Verbindung der Stohmannischen Besitzung mit den früheren fürstlichen erklärte. Ich bedachte die nothwendigen Antworten auf die eingekommenen Briefe. Gegen 2 Uhr kam der Wagen zurück und brachte alles Bestellte. Nach Tische Herr Frommann d. J. mit seiner Schwester, [242] und brachten die ersten Exemplare von Kunst und Alterthum. Ich ging nachher nochmals die Terrassen durch, und bedachte die Beschäftigung des Tages, welche eigentlich nur den höheren botanischen Zwecken gewidmet war. Die von Jena mitgekommenen Bücher hatten mir zu mancherley Nachdenken Anlaß gegeben.

11.
Gaudeat ingrediens laetetur et aede recedens
His qui praetereunt det bona cuncta Deus. 1608.

So heißt die Inschrift über der Thüre des Schlößchens, das ich bewohne. Sie ist im Geschmack jener Zeit architektonisch und plastisch errichtet und ausgeführt. Nebenstehendes: Exemplare von Kunst und Alterthum abgesendet: 1. Meinem Sohn. 2. Ottilie. 3. Canzler von Müller. 4. Professor Riemer. 5. Hofrath Meyer. 6. Dr. Eckermann, unmittelbar dem Landesdirections-Rath Töpfer. Briefe an meinen Sohn, an Ottilien, an Canzler von Müller. – Zusammengepackt dem Landesdirections-Rath Töpfer mitgegeben, welcher früh ein Packet von meinem Sohne gebracht hatte. Er hatte mit Geheimem Cammerrath Kruse den Geburtstag dieses Freundes hier bey Stichlings gefeyert. Färber war von Jena gekommen, ich autorisirte demselben eine Quittung. Superintendent Völker und Amtmann Schmith zum Besuch. Töpfer referirte von der Leichenfeyer. Ich las Zeitungen [243] und sonstiges Mitgebrachte. So war auch die dritte Ausgabe von Niebuhrs Römischer Geschichte angelangt. In Voigts Botanik weiter gelesen.

12. Gegen fünf Uhr allgemeiner dichter, hoch in die Atmosphäre verbreiteter Nebel. (Er war, wie ich hörte, seit 2 Uhr aus der Saale aufgestiegen.) Erst gegen 7 Uhr ward die untere Straße, der Fluß und die nächsten Wiesen, sodann, als der Nebel weiter sank, die gegenüber sich hinziehenden Bergrücken sichtbar. Nach und nach hatte er sich ganz nieder gesenkt, doch schwebte noch ein merklicher Duft ausgebreitet über dem Thale. Der Himmel war ganz heiter geworden, schön blau, besonders an der Abendseite. Ich diktirte fortfahrend an dem Aufsatze zur Morphologie, und las in der Voigtischen Botanik. Gegen Abend Hofrath Döbereiner und Inspector Goetze. Ersterer machte den Versuch durch kohlensaures Natron und Zucker den sauren Saalwein in heftig mussirenden süßen Champagner zu verwandeln. Ich fuhr sodann auf der Höhe einige Wege hin und her. Gewahrte ein von Südwest herankommendes Wetter, welches auch bald uns überzog mit einem Regen, der mehrere Stunden dauerte, jedoch ohne Blitz und Donner.

13. Voigts Botanik weiter gelesen. Kurze Zeit auf der Terrasse spazierend. Hofgärtner Baumann von Jena brachte einen Zettel zur Unterschrift [244] und einiges zur Kenntniß. Nebenverzeichnete Hefte eingepackt. Gegen Abend Dr. Weller, mit Frau Schwester und gar erfreulichem Knaben von 3/4 Jahren. Er brachte mir die Sendung, die gestern von Weimar angelangt war, und ich diktirte sogleich das nöthige hierauf zu Verfügende. Auch las ich in dem Abriß der neugriechischen Geschichte von Rizo Néroulos. Von den schönen atmosphärischen Phänomenen gab ich meinem Sohn vorläufige Kenntniß. – Abgesendete Hefte Kunst und Alterthum nach Berlin:Streckfuß, Zelter; nach Bonn: Nees von Esenbeck, Niebuhr, d'Alton; nach Frankfurt a. M.: Carl Jügel; nach Mannheim: Artaria.

14. Die gestern vorbereiteten Briefe und Packete zu Absendung für heute Abend abgeschlossen und damit meist den ganzen Morgen zugebracht. Nebenbey den Rizo Néroulos und dessen Geschichte von Griechenland weiter beachtet, auch einiges Botanische diktirt. Gegen Abend die Frommannische Familie. Ging zum Abschied mit ihnen über die Terrasse bis in den Hahn und las in der Geschichte des Rizo weiter, und setzte die botanischen Betrachtungen fort.

15. In den gestrigen Beschäftigungen fortgefahren. Briefe vorbereitet. Ließ die in die Wochen gekommene Frau Stichling begrüßen. Diktirte an dem Briefe fort für Herrn von Beulwitz. Rizo [245] zu Ende gelesen. Kam der Kutscher von Weimar. Das Mitgebrachte gemustert und überlegt. In sonstigen Betrachtungen fortgefahren. Die historisch-antiquarischen Nachrichten durch Conrector Schwabe gelesen.

16. In Rizo das Capitel von Ypsilantis Erscheinung bis zu dessen Abtritt nochmals durchgelesen. Die Agenda revidirt. Den Brief an Herrn von Beulwitz bis zu Ende diktirt. Den ersten Band der Organographie zu Ende gelesen. Mich besonders am Schlusse der Übereinstimmung mit meiner eigenen Vorstellungsart und Schlußfolge gefreut. Ferner in Voigts Botanik gelesen. Auch einige hierher gehörige Aphorismen diktirt, sodann das Schreiben an Herrn von Beulwitz weitergeführt.

17. Ferneres Mundum gedachten Schreibens. Einleitung des Abschlusses. Bibliotheksdiener Liebeskind, eine Weimarische Sendung von Jena bringend. Ich fing an in der dritten Auflage von Niebuhrs Römischer Geschichte zu lesen. Betrachtete verschiedene Exemplare des Allium Cepa, wovon ich das eine zerschnitt. Betrachtung über den Fruchtboden und die untere Aufschwellung des Stengels.

18. Völliger Abschluß des vorbereiteten, morgen mit dem Wagen Abzuschickenden, siehe an der Seite. Fortgesetztes Lesen des Niebuhrischen Werkes. Viel Beschäftigung, bis das Packet für morgen zusammengebracht [246] und alles in Ordnung gerichtet wurde. Fortgesetztes Lesen von Niebuhrs Römischer Geschichte. – An Frau von Pogwisch nach Wilhelmsthal, die neugriechische Geschichte Rizos zurücksendend. Zugleich an Fräulein Ulrike. Major von Beulwitz, reflexive Relation meines hiesigen Aufenthalts und Brief, eingeschlossen an Herrn Canzler von Müller, mit Schreiben. An Frau von Goethe mit ihren Karlsbader Tagebüchern und von Fouqués Brief. Ausgefertigte weitläufige Notanda an John übertragen.

19. Ging John mit dem Wagen und Aufträgen nach Weimar. Niebuhr fortgesetzt. Sodann auch botanische Betrachtungen. Spazieren gegangen nach dem Gesellschaftshause, um die Mauern, den Fußpfad nach Weimar zu. Denselbigen Weg wieder zurück. Kam Inspector Götze gegen Abend. Ich ging zu den verschiedenen Tageszeiten bey ruhigem Wetter hin und her.

20. Niebuhr und Botanisches. Einige allgemeine Naturbetrachtungen. Nicht weniger was in Gefolg meines Schreibens nunmehr zu sagen wäre. Kam mein Sohn mit dem Wagen zurück. John brachte das Aufgetragene nach dem Verzeichniß. Briefe gelesen. In einiges andere hineingesehen. Unterhaltung mit meinem Sohn über die gegenwärtigen Umstände obwaltender Furcht und Hoffnung.[247] Schrön meldete sich von Gotha kommend, nach Allstedt auf die Revisionsreise gehend. Referirte von seinem nützlich vergnüglichen Aufenthalt in Gotha auf der Sternwarte. Auch meldete sich ein Dr. Lindfors aus Finnland. Auch ein junger preußischer Beamter von Naumburg Namens Schmidt, gebürtig von Coblenz. Ich fuhr mit meinem Sohn nach Jena. Fand Frau von Wolzogen nicht zu Hause. Sprach mit Fräulein Schiller und Herrn von Gleichen in dem botanischen Garten. Fuhr unter dem gewaltsamsten Regenstrom nach Dornburg zurück. Ein Brief von Göttling aus Neapel war höchst erfreulich und belehrend. Andere Briefe wurden durchgesehen und Erwiederung überlegt. Zum Abschluß einiges angeordnet.

21. Auf der Terrasse spazieren. Die Vorlesungen von Guizot gelesen. Die verschiedenen Tecturen geordnet und einiges gearbeitet. Gegen Abend Frau von Wolzogen, Fräulein Schiller und Herr von Gleichen.

22. Guizot fortgelesen. Auf der Terrasse spazierend. Colombs Leben 3. und 4. Theil. Dr. Weller, Körner und Schröter. Ersterer nahm Abschied und empfing einige Bestellungen.

23. Auf der Terrasse spaziert. Mit dem Hofgärtner gesprochen. Die Erndte war in der Dorndorfer Flur und weiter hinab schon angegangen. Schweiggers[248] Brief an Körner vorgenommen. Die verschiedenen Tecturen rubrizirt und ihr Inhalt beachtet. Hauptsächlich aber Joachimi Jungii Mineralia gelesen. Einige Concepte diktirt. Schouws Pflanzen-Geographie und Atlas. Stürmischer Tag und deshalb nicht ausgekommen.

24. Leidliche Witterung. Bedeckter Himmel. Mäßiger Südwind. Bey Sonnenaufgang die gegen meinem westlichen Fenster liegenden grauen widerwärtigen Kalkabhänge von dem allerschönsten Rosenroth gefärbt. Ich spazierte bald auf der Terrasse. Mir den wissenschaftlichen Charakter des Jungius aus dem mir bisher bekannt Gewordenen ausbildend. Las weiter in den Mineralia. Nach Tische besuchte mich Herr Oberbaudirector Coudray. Eine ausführliche Zeichnung seiner in der Stadtkirche um die Büste des Großherzogs gruppirten Symbole. Später Herr Canzler von Müller, die Novissima mittheilend. Sodann Herr Lieutenant Jacobi von Düsseldorf nach Berlin gehend, vorstellend. Später für mich die Vermes des Jungius näher betrachtet.

25. Früh beschäftigt die Notizen über Joachim Jungius näher zusammen zu bringen, welches denn auch gelang. Spazieren auf der Terrasse. Sodann durchaus mit vorgenannter Arbeit fortgefahren. Nach Tische kamen Hofrath Voigt und Gattin. Botanisches Gespräch: Jungius, De Candolle, Voigts Compendium und dergleichen. Nebenstehendes[249] ausgefertigt: An Herrn Geheimen Cammerrath von Goethe, Verzeichniß was ich von Weimar wünsche. An Frau von Pogwisch, Leben Colombs 3. und 4. Thl., beydes durch den Kutscher morgen früh abzusenden. – Mich mit Jungii Isagoge Phytoscopica beschäftigt.

26. Fuhr der Kutscher nach Weimar. Ich spazierte bis gegen 8 Uhr bey leidlichem Winde und abwechselnder Wolkenbedeckung auf den Terrassen, da denn Wolkenbedeckung und Wind sich mehrten. War ein Packet von Weimar über Jena angekommen, dessen Inhalt mich beschäftigte. Las La Jacquerie und La Famille de Carvajal. Überdachte Zelters abermals angekommenen Brief, und bereitete mich auf eine Absendung allerlei Art durch die morgen erwarteten Freunde. Nahm auch einiges vor im Bezug auf Joachim Jungius.

27. Vorbereitung aufs Nächste. Nebenstehendes: Packet an meinen Sohn, enthaltend einen Brief an Zelter, einen an Canzler von Müller, einen von Kräutern, wegen eines Quartiers. – Kamen Ottilie, die beyden Kinder und Eckermann. Brachten manches Gewünschte von Weimar. Erzählten anderes. Die Kinder unterhielten sich auf dem Spaziergange und in Durchsuchung der alten und neuen Schlösser. Landesdirections-Rath Töpfer, verschiedene Personen angekündigt, welche zur Stichlingischen Taufe gekommen waren, darauf [250] Weyland der Jüngere von Paris kommend, verschiedenes mitbringend. Dr. Stichling benachrichtigend, daß das Geld von den Höfen angekommen und auch schon an die Oberaufsichts-Casse gezahlt sey. Schien nicht abgeneigt, Comptern das neue Quartier am Bibliotheksgebäude einzuräumen. Geheime Cammerrath Kruse von Gärtnereien und sonstigen dahingehörigen Dingen sich unterhaltend. Wir fanden diese Gesellschaft nachher auf der Terrasse, besahen mit ihnen das neue Schloß und schieden sodann. Dr. Weller und Inspector Goetze einen Augenblick. Die Familie speiste zusammen. Nach Tische von Froriep und von Gerstenbergk mit ihren Damen zum Kaffee. Einiges ausgepackt, sonstige Unterhaltung mit Ottilien. Erzählung von Karlsbad. Tod der Frau Oberkammerherrin in Wilhelmsthal. Die Meinigen gegen 7 Uhr abgefahren. Dann starker Regenguß. Bey Sonnenuntergang nach unten zu sich abrundender Regenbogen. Nach Mitternacht voller Mondenschein, ganz klares Thal. Nur über Golmsdorf eine starke, flach gezogene Nebelmasse unmittelbar unter dem Monde.

28. Am heiteren Himmel Wolkenzüge. Früher Spaziergang auf der Terrasse. Nachher verschiedenes, theils über Joachim Jungius und dessen Werke, theils über Paralipomena Chromatica. Die Pompejischen Lithographien 1. Heft, fürtreffliche Dinge.[251] Doch hauptsächlich auf Jungius die Aufmerksamkeit gewendet und die Capitel des Schemas einzeln durchgearbeitet. Mittag für mich. Sodann nebenstehende Absendung besorgt: Herrn Geheimen Cammerrath von Goethe, Schreiben an ihn. Die Jacquerie für Frau von Pogwisch. Herrn Canzler von Müller, das Verzeichniß älterer Briefschaften zurück. – Abends bey günstigem Wetter auf der Terrasse.

29. Besuchte mich ein junger Mann Namens Ortlepp aus Schkölen, dessen Geisteszustand ich bedauern mußte. Er zeigte schon früher ein gewisses poetisches Talent, hat sich aber in die ästhetisch-sentimentalen Grillen so verfitzt, daß er gar kein Verhältniß zur Außenwelt finden kann. Er ist schon 28 Jahre alt und gab mir zu peinlichen Betrachtungen Anlaß. NB. War früh der jüngere Frommann auf eine Stunde hier gewesen, den ich die Zahnischen Blätter sehen ließ.

30. Briefe mundirt. Anderes vorbereitet. Kam mein Sohn mit Hofrath Vogel. Mit denselbigen spaziert, auch im Schloß umgesehen. Zusammen gegessen. Da sie denn nach verschiedenen Verabredungen weiter fuhren. Den neusten Globe und die Zeitungen gelesen.

31. John mundirte an den Briefen. Ich nahm die Organographie wieder vor und fing an das Capitel [252] De la Symetrie vegétalé Tom. II. pag. 236 zu übersetzen. Kam Dr. Weller und blieb zu Tische. Wir besprachen unsere Bibliotheks- und sonstige Verhältnisse. Abends auf der Terrasse. Begegnete den Fräulein Stichling und Kruse, und unterhielt mich mit ihnen. Sodann im Hermes 27. Band S. 40 über einige der neusten Werke in der Botanik, Rezension von Hofrath Voigt. – Herrn Hofrath Voigt nach Jena botanische Werke. Herrn Geheimen Cammerrath von Goethe mit Egons Gedichten, an Doctor Eckermann. Herrn Hofrath Meyer Belvedere.Herrn Maler Zahn Berlin, sämmtlich durch Herrn Dr. Weller bis Jena spedirt.

August

1. An jener Übersetzung fortgefahren, und das Capitel durchgebracht. Brief an Herrn Soret zu diktiren angefangen. Das Barometer war gestiegen und der heftige Westwind legte sich. Ich konnte auf der Terrasse spazieren. Ich überdachte Botanisches. Ging nach Tische wieder auf und ab und notirte einiges. Sprach mit Frau Dr. Stichling und ihrer Gesellschaft, die das neu geborne Kind trugen. Dictirte Abends einige aufgezeichnete und besondere Bemerkungen. Bestellung wegen morgen.

2. Früh nach 6 Uhr mit Herrn Dr. Stichling abgefahren [253] nach Großheringen, wo wir bey dem Schulmeister Franke in seinem neuen Gebäude abstiegen, da der Schulze Pietzel zu uns kam, ein gar wackerer Mann, der seiner Gemeinde gut vorsteht. Wir gingen hinter der Schule steil hinunter ins Thal, über die Wiesen bis zur Saline, wo wir der Bohrarbeit eine Weile zusahen und von dem letzten herausgebrachten Musterstücke mitnahmen. Gingen sodann wieder zurück, begegneten einer wohlhabenden Holzhändlerin Frau Frahnert. Betrachteten uns den Zusammenfluß der Ilm und Saale näher und stiegen zusammen hinauf bis zum Schulgebäude, wo wir frühstückten. Sodann den Ort hinab über die Brücke und auf dem linken Ilmufer bis Dorfsulza vor. Auf der obern Saline fanden wir Herrn Salzschreiber Bergmann, mit dem wir uns über die Bohrarbeiten unterhielten, und dann bergauf unsern Rückweg nahmen. Der Kutscher fuhr fehl, wir hatten aber dadurch den Vortheil, daß wir, indem wir auf der Höhe ausstiegen und rückwärts blickten, links den Ettersberg mit seiner abnehmenden Höhe, die fernere Landschaft bis Eckartsberge übersehen konnten, das alte Schloß und die neuen preußischen Zoll-Gebäude. Unter uns lag Stadtsulza mit seinen Weinbergen gegenüber, auch Dorfsulza; das fernere Ilmthal und Großheringen war durch Hügel verdeckt. Gegen 2 Uhr [254] kamen wir nach Hause und speisten zusammen. Gegen Abend Besuch von Jena. Frau von Löw und Tochter. Die Familie Frommann. Madame Bohn und Dr. Gries. Welche nach einigen Stunden munterer Unterhaltung zurückfuhren. Frau von Löw nahm Empfehlungen mit an Herrn Grafen Sternberg, zu welchem sie reiste. Vorher hatten mich die Herren Präsidenten von Ziegesar und von Motz besucht.

3. Schreiben an Herrn Soret abgeschlossen und mundirt. Das nächste Vorstehende durchgedacht. Einige neue Einleitungen. Um des Regens willen wenig auf der Terrasse. Kam Dr. Weller. Ottilie mit den Kindern und Eckermann. Sie brachten verschiedenes mit. Wir speisten zusammen. Besprachen die gegenwärtigen Staatsläufte. Beredeten manches. Sie schieden um 5 Uhr. Ich las noch 2 Stücke von Cousin und Guizot. Beachtete die angekommenen Briefe. Ging mit Hofgärtner Baumann auf und ab. Wir besprachen die neue von Kecht vorgeschlagene Methode den Weinbau zu behandeln. Er zeigte mir an den vorhandenen Stöcken, worauf es eigentlich ankomme. – Herrn Hofrath Soret Wilhelmsthal.Herrn Factor Reichel in Augsburg. Herrn Herausgebern L'Eco in Mailand, an dieselben ein Packet Bücher durch denselben.

4. Bey trocknem Morgen und leidlichem Südwest [255] einige Stunden im Garten. Die Agenda durchgedacht. Vorzüglich mit näherer Betrachtung des Weinstocks beschäftigt. Mehrere Knoten gezeichnet, um sich von der eigentlichen Beschaffenheit des Wachsthums zu unterrichten. Abends mit Herrn Dr. Stichling auf der Terrasse, gleichfalls einiges über den Weinbau in Dornburg und in der Nachbarschaft verhandelnd.

5. Mit dem gestrigen Geschäft fortgefahren. Kräftiger Westwind verbot den Morgenspaziergang, Paulus, Harmonie der Evangelisten. Merkwürdige Bemühung eines Mannes, der hiezu sein ganzes Leben verwendet und die Überlieferung hiernach noch immer ein Problem bleibt. Abends auf der Terrasse bey leidlichem Wetter. Das Kechtische Werk und seine Vorschläge aber- und abermals durchgedacht.

6. Darin fortgefahren. Zu einer nächsten Expedition manches vorbereitet. Über die Knoten des Weinstocks und die daran zu bemerkenden einzelnen Theile Bemerkungen aufgeschrieben. Gelesen im Paulus. Castellis niederösterreichische Dichtungen. Prinz Johann, Übersetzung der ersten Gesänge des Dante. Dr. med. Phöbus, ein Ostpreuße, von Berlin kommend, nach der Schweitz gehend. Fortgefahren in obigen Beschäftigungen. Mehrere Knoten des Weinstocks mit ihren einzelnen Theilen gezeichnet. Kurze Zeit [256] auf der Terrasse. Vrille, erst gewunden, dann als Traube geendigt. Die nächste Expedition durchgedacht und vorbereitet. – Herrn Hofrath Meyer in Belvedere.

7. Bey Zeiten angefangen die heutige Expedition zusammen zu bringen. Sechs Engländer von Naumburg kommend, ließen ihre Pferde beym Chaufféehaus stehen und kamen den Berg herauf. Sie meldeten sich durch nebenstehende Billette, man führte sie ins Schloß, wo ich ihnen einen Besuch machte. Sie gingen bald darauf wieder fort und ich ging in meinen Arbeiten weiter. Nahm Schouws Pflanzengeographie vor in Bezug auf die Verbreitung des Weinbaues. Es kam eine Sendung von Weimar mit mehreren Briefen, deren bedeutenden Inhalt ich mir überlegte und an vorstehenden Expeditionen fortfuhr. Schreiben an meinen Sohn, mancherley Bestellungen, Einladung auf den Sonntag. Packet an Alfred Nicolovius, Kunst und Alterthum letztes Heft, einige Aufträge. Herrn Canzler von Müller nach Weimar. Herrn Carl Jügel nach Frankfurt a. M. inliegend ein Schreiben nach dem Haag. Durch den Bibliotheksdiener Nebenstehendes: Herrn Dr. Weller, das Vermehrungsbuch zurück, mit Aufträgen. – Abends auf der Terrasse kurze Zeit in fortgesetzten Betrachtungen über die Natur des Weinstocks mit Vergleichung [257] der hiesigen Kultur mit den Kechtischen Vorschlägen. Das auf voriger Seite Bemerkte durch einen Boten nach Weimar geschickt.

8. welcher heute in der Frühe wegging. Mit dem Schema der Weinstockslehre beschäftigt. Äußerst wilder stürmischer Regentag. Dennoch eine kurze Zeit auf den Terrassen. Vor- und nachher an jenem Aufsatz diktirt. Notizie intorno alcuni Vasi Etruschi del Dottor Dorow. Merkwürdige Mittheilungen darin gefunden. Die nächst abzulassenden Briefe überdacht. Alsdann diktirt. Kam Herr Dr. Stichling und brachte Carl Herzogs Geschichte des thüringischen Volkes. Er war bisher Lehrer am Institut des Professors Fröbel in Keilhau bey Rudolstadt gewesen, hatte sich aber, da jene Anstalt aus einander geht, nach Jena zurückgezogen. Ich fing an genanntes Buch zu lesen, fand einen wohlunterrichteten und wohldenkenden Verfasser, auch das Werk selbst seiner Absicht gemäß wohlgedacht und gut vorgetragen.

9. Las weiter und fand das Werk sich durchaus gleich dem Sinn und der Darstellung nach. Kurze Zeit auf der Terrasse. Sonnenschein, wenig bewölkter Himmel. Das Barometer war gestiegen. John mundirte die Briefe. Erwartete den Secretär Kräuter, welcher ausblieb. Las in der Geschichte von Thüringen fort. Wendete einige Betrachtungen an die Weinstöcke auf der Terrasse [258] und vergegenwärtigte mir die Forderungen und Vorschläge Rechts. Gegen Abend Hofrath Vogel, Schwiegermutter, Frau und Schwägerin. Ich sprach sie im Schlößchen. Ein gewaltsamer Regen fiel ein. Ich beschäftigte mich die Sendung durchzusehen, die diese mitgebracht hatten und notirte das morgen früh Vorzunehmende.

10. Globe Tom. VI. No. 81. Merkwürdiges Stück, erklärter Übergang ins Politische. Ampère's Rezension über Hitzigs Hoffmann. Nebenstehendes besorgt: Herrn Professor Zelter nach Berlin. AnHerrn Hofrath Meyer, mit dem Dorowschen Werklein über antike Vasen. An Schuchardt wegen der Leipziger Kupferstiche und Zeichnungen. – Thüringische Geschichte weiter gelesen. Manches sonstige überdacht. Kam Dr. Weller. Mit demselben das Nächste besprochen. Kam Dr. Eckermann mit den Enkeln, die sich sehr anmuthig erwiesen. Bey mäßigem Barometerstand 27'' 5''' heiterer Himmel zu großem Vortheil der Gäste. Verschiedenes war mit den Besuchenden angekommen. Ein vergoldeter Gipsabguß des Stücks gediegenen Goldes, das 1826 am Ural gefunden wurde; ein freundliches Andenken vom Geheimen Rath Loder aus Moskau, begleitet mit einem Hefte über jene Lagerstätte von Moritz von Engelhardt. Auch kam von Nürnberg einiges auf Kunst und Kunstverein Bezügliches. Nicht weniger [259] das 75. Stück der Missionsanstalten von Halle. Gegen 6 Uhr die Kinder zurück. Dr. Weller blieb. Ich verhandelte manches mit ihm. Die Geschichte des thüringischen Volks weiter gelesen.

11. Dieselbe geendigt. Besuchte mich der Verfasser mit Herrn Dr. Stichling. Ich las: Die Lagerstätte des Goldes und Platina im Ural-Gebirge, von Dr. Moritz von Engelhardt. Nicht weniger das 75. Stück der neuren Geschichte der evangelischen Missionsanstalten in Ostindien, noch unterzeichnet von Niemeyer, nach seinem Ableben befördert von Dr. Jacobs. Ein wenig auf der Terrasse. War ein Gewitter vorüber gezogen. Einige fruchtbare Gedanken gefaßt. Gegen Abend einige Zeit auf der Terrasse. Nachher die von Körner gesendeten dioptrischen Werke angesehen.

12. Darin fortgefahren. Sodann Briefe diktirt. Anderes entworfen. Katoptrisches durchgedacht. Auch anderes wieder aufgenommen. Kamen Hofrath Döbereiner und Dr. Weller. Von ersterem sehr viel Bedeutendes vernommen. Er fügte seinen Vorträgen gleich erläuternde Zeichnungen hinzu. Wir speisten zusammen. Die Unterhaltung war durchaus fruchtbar belehrend. Nachmittag Eduard Robinson, Therese Robinson geb. von Jakob. Er ein Amerikaner, Theolog, Philolog; auf dem Continent, um sich mit der Literatur und den allgemeinen Zuständen bekannt zu machen. Nach [260] ihrem Abgange mit jenen beiden Gästen auf den Terrassen spazierend. Über Eichstädt und seine Rede gesprochen, sein Talent und seinen Erwerb. Sie fuhren ab um 6 Uhr. Ich las die neuangekommenen Branischen Hefte und Miszellen.

13. Fuhr hierinnen zu lesen fort, besonders La Porte, Bericht seiner Reise nach Asien. Stieg in den Weinberg hinab, ließ mir einige Stöcke aufbinden und die bisherige Behandlungsart vorzeigen. Dabey fand ich die Kechtischen Vorschläge nur desto bedeutender und befolgungswerther. Machte auch eine neue Entdeckung die Vrillen betreffend. Ferner wurde nebenstehende Sendung abgeschlossen: Herrn Carlyle nach Dumfries in Schottland, mit Adresse und Declaration. Adreßbrief an die Herren Parish zu Hamburg. Schreiben an Herrn Hofrath Soret in Belvedere. Durch Herrn Canzler von Müller abgeschickt. – Später kurze Zeit auf der Terrasse. Erwartete Herrn Canzler von Müller zu Tische, der aber später ankam. Brachte Herrn Michael Clare und seine Frau mit. Erst besprach ich mich mit jenem allein über die gegenwärtigen Zustande und Vorfallenheiten, auch die Feyerlichkeiten dieser Tage. Dann sah ich die letztere im Schlößchen, wozu auch Herr Geheime Rath Schmid von Jena kam. Herr Clare und Gattin sind diejenigen, deren in Herzog Bernhards Reise gedacht wird, [261] die ihn am Niagara trafen und den ersten Theil der Reise mit ihm machten, auch ihn nachher verschiedentlich antrafen. Ein merkwürdiger geprüfter Mann; energisch, unterrichtet und mittheilend. Das Gespräch bezog sich meist auf Jamaica, wo er mehrere Jahre residirt hatte. Las ferner in der Minerva.

14. Dieselbe Lectüre fortgesetzt. Sodann den Complex der nächsten botanischen Arbeiten durchgesehen. Schematisirt. Lange auf der Terrasse hin- und hergegangen und alles nochmals durchgedacht. Nach Tische einiges hierauf Bezügliche diktirt. Erhielt einen Brief von Herrn von Knebel. Diktirte eine Antwort. Mein Sohn, der sich angemeldet hatte, war nicht gekommen. Die Branischen Journale hinausgelesen. Abends bey Dr. Stichling. Gar gebildete anmuthige Personen. Später noch Botanica überdacht.

15. Maria Himmelfahrt, Napoleons Geburtstag. Das Botanische zu Papier gebracht. In dieser Angelegenheit mich durchaus beschäftigt. Manches überlegt und geordnet. Sonstiges vorbereitet. Den Weinberg nochmals besucht. Nähere Betrachtung über einige Punkte. Ingleichen Übersetzung von De Candolles Capitel nochmals durchgesehen. Abends einige Zeit auf der Terrasse, ingleichen Betrachtungen. Später Claudine von Villa Bella und Erwin und Elmire gelesen.

[262] 16. Fortgefahren an der Einleitung, die Geschichte meines botanischen Studiums darstellend. Packet von Weimar, welches ich eröffnete und den Inhalt überschaute. Herr Legationsrath Weyland aus Paris und Herr Dr. Stichling besuchten mich. Wurde viel über die dortigen Zustände, Literatur, Künste und Theater verhandelt. Nebenstehendes geschlossen und expedirt: Packet an Carlyle, durch Vermittelung des Herrn Parish in Hamburg. Schreiben an meinen Sohn. Schreiben an Herrn Canzler von Müller. (Beydes durch Herrn Dr. Stichling, der nach Weimar fuhr.) Ein Exemplar Kunst und Alterthum an Herrn Hittorff. Ein anderes an Herrn Stapfer. Ein Schreiben an Herrn Duvan nach Paris. (Zusammen Herrn Legationsrath Weyland zu geneigter Besorgung übergeben.) – Die angekommenen Stücke des Globe und der Allgemeinen Zeitung durchgelesen und überdacht. Drey Tage niedriger Barometerstand von 1'' bis 4'', unbändige Stürme und gewaltiger Regen.

17. Das Barometer hatte sich auf 7 Linien gehoben und den Stürmen auf einmal ein Ende gemacht. Gebrochene Wolken schwebten am Himmel, das Blaue schien durch. Münchner Landtagsverhandlungen. Treffliche Rede des Ministerialraths von Wirschinger, alle bisherigen Vota wieder aufnehmend [263] und prüfend. Bey schönem Wetter auf den Terrassen. Kam Dr. Weller, der in Weimar gewesen war. Wurden die dortigen Zustände mit besonderer Zufriedenheit besprochen. Darauf mein Sohn, Schwiegertochter und Enkel. Vorerst wurden verschiedene Geschäfte abgethan. Anderes mitgetheilt und beschlossen. Wir speisten zusammen und sie schieden gegen 5 Uhr. Dr. Weller blieb noch. Verschiedene Geschäftsverhältnisse besprochen. Der junge Frommann auf einen Augenblick. Blieb für mich. Las verschiedene englische, von Ottilien empfohlne Gedichte. Wollte Walter Scotts St. Valentinstag lesen. Es ging aber nicht; in dem zwar interessanten Stoff findet unser einer zu wenig Gehalt.

18. Vor Sonnenaufgang aufgestanden. Vollkommene Klarheit des Thales. Der Ausdruck des Dichters:heilige Frühe ward empfunden. Nun fing das Nebelspiel im Thale seine Bewegung an, welches mit Südwestwind wohl eine Stunde dauerte, und sich außer wenigen leichten Streifwolken in völlige Klarheit auflöste. Begab mich an verschiedene Betrachtungen und Geschäfte. Las den neuen Roman von Walter Scott St. Valedtine's Day. Spazierte auf der Terrasse. Es hatten sich mehrere Partien aus der Nachbarschaft eingefunden. Gegen Nacht trat schon nach geringem Sinken des Barometers der Regen wieder ein.

[264] 19. Die neuangekommenen Stücke des Mayländer Echo zu lesen angefangen. Kurze Zeit auf der Terrasse bey bewölktem Morgen. NB. Gestern Nachmittag war ein junger Mann Namens Schüler, an der Freyberger Akademie studirend, bey mir. Er gefiel mir wohl. Ist ein Landskind und wünscht Anstellung in der Folge. Nebenstehendes Paket nach Jena ausgefertigt: Herrn Dr. Weller die Tagebücher der Bibliothek. Packet an Ottilien. Ingleichenan Major von Knebel. An Herrn Präsident von Motz. Auch Paket nach München, welches von Mayland gekommen war. – Längere Zeit auf der Terrasse. Über den Widerspruch der untern Atmosphäre gegen die obere, Westwind bey höherem Barometerstand, und gleichfalls zweideutige Wolkenformen nachgedacht. In dem Echo weiter fortgelesen.

20. Bote von Herrn Soret. Anmeldung auf morgen. Absendung des Packets nach Jena. Sodann auf die Terrassen, zeitig bey verhältnißmäßig hohem Barometerstande 27'' 8''' die Wirkungen und Gegenwirkungen in der Atmosphäre beobachtet. Herr Dr. Stichling einiges von Weimar bringend und beym Frühstück mancherley mittheilend und erzählend. Sodann meldeten sich zwey Fremde: Pastor M. Spiegel aus Hohenheide bey Leipzig und Advokat Siebdrat aus Leipzig, welche gleichfalls in der Eschenlaube sprach. Auch letztere wohlgebildete[265] und einsichtige Männer. Wollte etwas arbeiten, ward aber wieder unterbrochen, durch den Besuch der Herren Berzelius, Mitscherlich und Rose, welche vor der Berliner Zusammenkunft eine Reise an den Rhein zu machen gedenken. Bald darauf kam Oberbaudirector Coudray. Wir besprachen mancherley Geschäfte: die Loge vom 3. September, das Monument für Frau von Egloffstein, und anderes. Wir speisten zusammen. Gegen Abend eine Gesellschaft. Frauen, die zu ihm gehörten. Später las ich: Die Eidsgenossen und die Gugler, ein geschichtlicher Versuch.

21. Einiges am botanischen Lebenslaufe. Auf den Terrassen. Sah Herrn Zeune in dem Schlosse. Erwartete den Erbprinzen, der mit denen Herren Soret und Schmidt um Mittag ankam. Mit Herrn Soret über die gemeinschaftliche Arbeit das Nähere besprochen. Herrn Schmidt die Herzogische Geschichte von Thüringen empfohlen, der sie zum Theil schon kannte auch billigte, auch zum Gebrauch beym Unterricht willkommen fand. Wir speisten zusammen. Sie hatten einige artige Geschenke mitgebracht. Nach 5 Uhr fuhren Sie wieder ab. Ich fand auf der Terrasse Demoiselle Stichling und setzte mich zu ihr. Darnach kam eine Gesellschaft von Porstendorf, wo ich mit Fräulein von Henning, einer schönen Schwester des chromatischen [266] Freundes, Bekanntschaft machte. Aushängebogen der kleinen und Octavausgabe waren angekommen.

22. Zeitungen gelesen und die Karte des Osmanischen Europas aufgeheftet. Einige Zeit auf der Terrasse. Fing Handersons History of ancient and modern Wines an. Diktirte das fernere Schema zur Einleitung. Ging wieder eine Zeit auf der Terrasse und überdachte das weitere hierher Gehörige. Kamen Frau Gräfin Henckel, Ottilie und Walter. Unterhaltung in dem großen Zimmer mit den Wappen und sonstiger Decoration. Einbrechender Regen hinderte am Spaziergang. Wir speisten zusammen. Um 5 Uhr fuhren sie fort. Ich beschäftigte mich weiter mit Handerson.

23. An der botanischen Einleitung diktirt. Las in meiner italiänischen Reise. Auf der Terrasse. Die angesagten Gäste vergeblich erwartend. Regenschauer gingen verschiedentlich vorüber. Einige Zeit auf der Terrasse. Rebenknoten mit doppelten Augen. Untersuchung derselben. Ein Exemplar eingelegt. In der italiänischen Reise weiter gelesen. Krämers italiänisches Wörterbuch von Jena erhalten und seine Eigenheiten näher betrachtet.

24. Einiges Botanische diktirt. Sodann auf den Terrassen und ins Schloß. Gegen 12 Uhr kam Dr. Weller. Das nächst Vergangene mit ihm durchgesprochen. [267] Gegen 1 Uhr Professor Riemer, Dr. Eckermann und die Enkel. Brachten verschiedenes mit. Wir speisten zusammen. Professor Riemer referirte manches Philologische. Entwickelte auch die Verdienste der lateinischen Poesie im früheren Mittelalter. Riemer und Compagnie fuhren ab. Ich blieb mit Dr. Wellern auf den Terrassen. Uns begegneten einige Studiosi. Für mich, nachher las ich Lord Byrons Heaven and Earth. – Einige Desideranda an meinen Sohn Dr. Eckermann mitgegeben.

25. Endigte gemeldetes Gedicht mit frischer Bewunderung. Begab mich in den Saal und bearbeitete dort das nächste Botanische. Reflectirte über die Bignonia radicans und über drüsenartige Auswüchse an der Rückseite jedes Knotens. Mittag für mich. Meldete sich Herr Chélard, Maitre de la Chapelle de S. M. Le Roi de Bavière und brachte Briefe von Weimar mit. Kam gegen Abend selbst und ich hatte mit ihm eine angenehme Unterhaltung über Pariser musikalische und literarische Verhältnisse. Auf Befragen nannte er den musikalischen Rezensenten des Globe, Vitet, schien nicht ganz mit ihm zufrieden; ließ ihn übrigens für einen eifrigen Musikliebhaber gelten. Schöner Aufgang und Fortschritt des Vollmondes.

26. Hoher Barometerstand. Gegenwinde, von Norden[268] und von Westen. Beynahe ganz bewölkter Himmel. In beiden Richtungen ziehende Wolken. Verfügte mich bald in den Saal. Überdachte die atmosphärischen Angelegenheiten. Wendete mich zur Betrachtung der Bignonia radicans. John mundirte indeß die früh diktirten Briefe an Zelter und von Müller. Speiste Mittags für mich. Diktirte Johnen den Aussatz über die Bignonia. Hatte einiges im Voigt gelesen und war auf den Terrassen spazieren gegangen.

27. An den botanischen Aufsätzen revidirt. Kamen Voigts von Jena. Mannigfaltige Unterhaltung zu Gunsten meiner gegenwärtigen Arbeiten. Sie speisten mit mir und fuhren erst spät wieder zurück. Sendung von Jena. Einige Mineralien von Werneburg. Brief und nähere Beschreibung der fossilen Saamen durch Nees von Esenbeck. Kam noch spät mein Sohn mit Landesdirectionsrath Töpfer. Ersterer erzählte die Abenteuer des Rudolstädter Vogelschießens und fragte an wegen morgen. Ich lehnte allen Besuch ab. Sie fuhren spät bey Mondenschein wieder zurück. – Herrn Canzler von Müller Weimar, die Papiere vom 3. September zurück. Herrn Professor Zelter mit einem Vollmondsliede.

28. Verschiedene Gaben an Kuchen, Früchten und Kränzen. Kam Inspector Götze von Jena glückwünschend. Auch Doctor Stichling. Diktirte einiges [269] vorbereitend. Auf der Terrasse. Kam Registrator Schuchardt. Ferner Dr. Weller, Schwester und Kind. Wir frühstückten zusammen, spazierten und ich diktirte sodann weiter an botanischen Dingen. Auch waren schöne reife Früchte, besonders auch bewundernswürdige Blumen, sehr schöne Georginen und dergleichen zu Kränzen gebunden und einzeln eingekommen. Kamen von Jena die Herren von Schroeter, Niemeyer und Gries, blieben aber nur eine Stunde. Speiste mit mir Dr. Stichling, Weller und Schuchardt. Kam Hofrath Döbereiner dazu, da denn das Gespräch sehr interessant wurde. Er brachte mir das salpetersaure Cölestin. Besuchte mich noch Abends Frau Kirchenräthin Griesbach und Demoiselle Göttling. Waren zwey Boten angekommen, einer von Haus, ein anderer vom Canzler. Ich fertigte sie ab, und besah die mitgebrachten Geschenke. Las die neusten Zeitungen und fand das russische Vordringen bis gegen Schumla, zugleich aber die Rückkehr des Kaisers und der Diplomaten nach Odessa. Merkwürdigster Zeitpunkt.

29. John beschäftigte sich mit Abschrift der Einleitung in das botanische Studium. Ich beschäftigte mich mit Rhus cotinus, dem Aufsatz über den Ausdruck »Aberzahn«, recapitulirte die Zeitung. Bey Nordwest, Barometerstand 27'' 6''', der wundersamste niegesehene Wolken- und Wetterzug. [270] Hinter den gegenüberstehenden Bergen die Saale abwärts starkes Gewitter.

30. John fing an das geologische Thermometer abzuschreiben. Ich bereitete Sendungen nach Weimar und Jena. Fuhr fort die botanischen Tecturen zu reinigen und zu complettiren. Las in Goethe's Leben von Heinrich Döring. Beobachtete den sehr anschwellenden Fluß. Begab mich sodann in das mittlere Schloß und fuhr in allen Geschäften weiter fort. Gegen Mittag kamen Ottilie, Ulrike und Wolf. Brachten manches Angekommene mit. Besprachen manches. Ulrike wird nächstens mit ihrer Frau Mutter nach Berlin und Stettin gehen. Von manchen gewissen und wahrscheinlichen Neuigkeiten in Weimar wurde gesprochen, und manches zurecht gelegt. Wir speisten zusammen und sie fuhren Abends wieder fort. Ich verfolgte die Betrachtungen des Cissus, wovon Baumann Ranken gesendet hatte. Auch das Rhus cotinus und es schien zu gelingen. Mitgegeben ward Nebenstehendes: Herrn Hofrath Voigt, Büttnerische Manuscripte; eine autorisirte Quittung auf 20 Thlr. Herrn Professor Riemer, Aufsatz über den Aberzahn; Verzeichniß der wünschenswerthen Bücher. – Ich eröffnete die verschiedenen Packete und Briefe, für morgen alles ordnend und zurecht legend.

31. Begab mich zeitig in den Schloßsaal, nahm zuerst [271] die gestern begonnenen Botanica wieder vor. Betrachtete sorgfältig die Sendung von Cornelius und Neureuther; einige angekommene Gedichte und sonstige Briefe. Gegen Mittag fing ich Antworten zu diktiren an. John war mit der geologischen Thermometer-Tabelle fertig geworden. Das Wasser war die Nacht gewachsen, schien aber nunmehr stille zu stehn. Setzte sämmtliche Betrachtungen und Arbeiten des Morgens fort. Ging tiefer in die Sachen ein. Ward diktirt und mundirt. Immerfort dauernde Streifregen. Gegen Abend die vollständigsten Regenbogen. Im Osten Cumulus, durchaus mit Stratus unterbrochen, Barometerstand 27'' 6'''.

September

1. Bedachte sogleich eine Sendung nach Weimar. Ward vorbereitet. Sodann die Übersetzung aus De Candolle durchgesehen und John zur Abschrift gegeben. Die Münchner Sendung nochmals beachtet. Fortgefahren im Obigen. Meldete sich Doctor Kraukling von Dresden, mit einem Schreiben von Eckermann. Ich sprach ihn um 4 Uhr. Er brachte verschiedenes Interessante mit; war auch ein sinniger, wohldenkender, unterrichteter, den neusten literarischen Zuständen wohl geeigneter Mann. Das Bisherige überdenkend. Das Angekommene beschauend, anderes vorbereitend [272] bracht' ich den Abend zu. – Herrn Canzler von Müller, verschiedenes Mitgetheilte zurückgesendet auch sonstiges hinzugefügt. An Frau von Goethe. Beydes an Dr. Weller durch Dr. Kraukling.

2. Das Mundum der Übersetzung aus De Candolle abgeschlossen. Sonstiges mundirt und concipirt. NB. In Erinnerung von gestern: ein Maler Führich aus Prag, jetzt in Rom, wurde von Herrn Kraukling als ein vorzüglicher Künstler gerühmt. Er soll auch schon einiges ins Publikum gesendet haben, wornach sich zu erkundigen. Ich fuhr fort das merkwürdige Saugorgan an Bignonia radicans aufzusuchen und fand, da eben verdorrte Zweige ausgeschnitten wurden, gar schöne Exemplare. Bey leidlichem Wetter und Windstille auf der Terrasse. Brachte Ordnung in die Papiere, besah mir die Sendungen von Dresden. Las im Globe die Geschichte der Kunst- und Naturgärten. Recht einsichtig durchgeführt und am Ende meine alte immer genährte Ansicht ausgesprochen, daß von einer bedeutenden Architektur auch ein architektonischer Übergang zu einer Gartenanlage bestehen müsse.

3. Beschäftigt mit den abzusendenden Briefen, sie zu fördern. Den Aufsatz über Bignonia radicans redigirt und mundirt. Handersons Geschichte alter und neuer Weine weiter gelesen. Herr Weiß, angestellt an den Schulanstalten zu Merseburg, [273] Bruder des Berliner Mineralogen. Gegen Abend der russische Geschäftsträger in Weimar, Graf Santi, Gemahlin und Legationssecretär. Aufsatz über die Bignonia angefangen. Eine Zeitlang auf den Terrassen.

4. Einige Antworten entworfen. Über verschiedenes nachgedacht, und mit Glück. Die Botanica durchgesehen. Bedeutende Stellen in De Candolles Théorie élémentaire de la Botanique gefunden. Eine landstreichende Künstlerin, ungeschickter Weise an mich adressirt, von Schnepfenthal her, mit einem Viaticum kurz abgefertigt. Kam Dr. Weller und ein Studiosus Schuchardt aus Jena. Brachten Briefe und Packete, welche durchgesehen, gesondert, geordnet und überdacht wurden. Speiste mit benannten beiden Personen. Beschäftigte mich nach Tische mit dem Eingegangenen. Traf gegen Abend auf Dr. Stichling und Familie. Fuhr fort das Eingesendete und anderes zu überlegen und Expeditionen vorzubereiten.

5. Früh um 5 Uhr Bote von Herrn Canzler von Müller. Überbringend die Reden und Gedichte bezüglich auf den Abend des 3. Septembers und zugleich gedachten Freund und Gräfin Line ankündigend. Einen Theil jener Schriften gelesen. Aufgeräumt, alsdann in das Schlößchen. Starker Nebel schwankend zwischen Niedergehen und Aufsteigen, sich gegen ersteres hinneigend. Der ober [274] Himmel mit Cirrus besäet, die untere Atmosphäre besonders gegen Osten mit Cumulus besetzt, welche nach und nach ihren Character verloren und in Regen drohende Wolken übergingen. Barometer 27'' 7 1/2'''; Nordwind, der die Atmosphäre nicht aufzuklären vermochte. Nach 1 Uhr kam Gräfin Line Egloffstein und Canzler von Müller. Gingen spazieren und speisten zusammen. Gegen 5 Uhr fuhren sie fort. Ich hatte vor Tische einiges im Gregorius Turonesis gelesen. Vorbereitende Beschäftigung.

6. Beachtete eine Sendung von Ritgen und las dessen »Aufeinanderfolge des ersten Auftretens der verschiedenen organischen Gestalten«. Verschiedene Briefe concipirt und mundirt. Auch einen meteorologischen von Zelter gewünscht. Briefe zur nächsten Expedition abgeschlossen und gesiegelt. Wendete meine Aufmerksamkeit auf De Candolle, Théorie élémentaire de la Botanique und auf die Annäherung des Autors an die Lehre von der Metamorphose.

7. Fuhr fort in gedachtem Werke zu lesen. Starker Nebel; als er sich vertheilte, ging ich auf die Terrasse. Besorgte Nebenstehendes, um solches durch Martini nach Weimar zu spediren: An meinen Sohn, eine Sendung enthaltend. Herrn Professor Riemer, Büttnerische Manuscripte. Herrn Hofrath Vogel, Brief. Herrn Hofrath [275] Meyer, desgleichen.Herrn Rath Grüner Eger, desgleichen. An den Großherzog von Mecklenburg Strelitz Königliche Hoheit. – Kam Dr. Weller. Wurden mit demselben mancherley Angelegenheiten durchgesprochen. Wir gingen nach zerstreutem Nebel auf der Terrasse spazieren, aßen zusammen. Um 4 Uhr fuhr ich mit Dr. Stichling ins Thal hinab, über Dorndorf erst den Weg nach Golmsdorf; gingen dann auf die Höhe durch Äcker und Weinberge bis an das Thal, wo man Jena sieht. Der Adjunct von Dorndorf, ein gar hübscher Geistlicher, ging mit uns. Die Unterhaltung war über die neuen Vorschläge zu Verbesserung des Weinbaues und die zweydeutige Aussicht auf die diesjährige Lese, wir verfügten uns alsdenn wieder herunter, der Geistliche zeigte uns den Anfang einer sehr reinlichen Bienenanstalt. Vermeldete auch einiges über die neusten Ansichten und Hypothesen.

8. Anstalten zur Abreise. Ordnung und Übersicht in allen Dingen. Einiges concipirt und mundirt. Ästhetische Betrachtungen über die Blumen im Gegensatz von dem Wissenschaftlichen. Speiste für mich. Blieb überhaupt allein. Diktirte einiges Meteorologische für Zelter. Abends auf der Terrasse. Hoher Barometerstand, schöner Tag. Der Kutscher war angekommen und hatte manches aus Weimar mitgebracht. Briefe und Zeitungen [276] sah ich durch, ließ anderes unausgepackt, um mich nicht wieder aufs neue einzulassen. Zeitig zu Bette.

9. Bey früher Morgendämmerung stand die Venus im größten Glänze hoch am Himmel. Die Gegend war vom Nebel ganz rein. Bey Sonnenaufgang hob sich der Nebel durchaus im Thale. Stieg aber nicht so hoch die gegenüberstehenden Berge zu bedecken. Sank nach und nach und zerstreute sich. Wurde alles eingepackt, und John mit einem Schreiben an meinen Sohn versehen und den nöthigen Instructionen abgesendet. Außer allen Büchern und Scripturen gingen nebenstehende Briefe fort: Herrn Geheimen Hofrath von Cotta nach Stuttgart. Herrn Ernst Arnold nach Dresden. – Fuhr mit Dr. Stichling den Weg nach Camburg, wo sich anmuthige Aussichten vorwärts und rückwärts zeigten. Der Himmel hatte sich völlig überwölkt.

10. Versuchte mich immer mehr abzulösen. Überdachte verschiedenes, auf die bevorstehenden Arbeiten Bezügliches. Ging auf den Terrassen spazieren. Der Kutscher war zurückgekommen. Brachte einen Brief von Herrn Soret. Das weitere Wurde eingepackt. Die nächsten Agenda verzeichnet, und somit der Aufenthalt rein abgeschlossen. Abends bey Dr. Stichling, wo er und der Cantor auf dem Flügel sich gar löblich hören ließen.

[277] 11. Alles zur Abreise weiter vorbereitet. Abgefahren um halb 10 Uhr. In Kötschau gefrühstückt. Gegen 2 Uhr in Weimar. Fand Heinrich Nicolovius von Schleusingen, welcher nach Tische zurückritt. Unterhielt mich mit Eckermann. Nachher mit Hofrath Vogel. Fing an auszupacken. Von dem Angekommenen weitere Kenntniß zu nehmen. Abends mit Ottilien. Manches Häusliche und Öffentliche besprochen.

12. Ausgepackt, geordnet. Bey Frau Großherzogin Mutter. Mittag Eckermann. Nach Tische Töpfer, sodann Riemer und Coudray. Letzterer blieb, und wurden die kurz abgethanen und nächsten Geschäfte besprochen. Besah meines Sohnes neue Einrichtung. Besprach verschiedene Verhältnisse.

13. Secretär Kräuter, einiges dringend und anfragend. Manches nachgeholt und durchgeführt. Wieder-Angriff der Wanderjahre. Nach Belvedere Hofrath Meyern zu besuchen. Bey der Rückkehr mit Einräumen und Einrichten fortgefahren. In der Ausstellung und dem Museum. Zu Tische die Herrn Coudray, Vogel, Riemer und Eckermann. Mit Coudray ins Atelier die Logen-Decoration zu sehen. Mit Professor Riemer einiges verhandelt. Er las Leoninische Verse, die er zum Versuch gemacht hatte. Abends für mich. Las Maupertuis, Vénus physique und De La Mettrie, L'Homme-Plante. Besuch von Herrn Staatsminister von Fritsch.

[278] 14. Obige Lectüre abgeschlossen. Die Wanderjahre vorgenommen. Die noch allenfalls nöthige Relation überdacht. Manches zum Geschäft Gehörige untersucht und besorgt. Um 12 Uhr Hofrath Meyer. Die großen Friese aus dem Museum herbeygeholt und betrachtet. Hiezu Mittag Dr. Eckermann. Nach Tische die Münchner Sendung besehen. Abends für mich. St. Valentine's Day.

15. Die Dornburger Rechnung abgeschlossen. Mein Sohn fuhr in herrschaftlichen Bauangelegenheiten dorthin. Die Wanderjahre vorgenommen. Anderes geordnet. Das Barometer über 27'' 8'''. Morgenwind, welcher aber Regenwolken herantreibt, die den ganzen Himmel verdüstern; andauernder Regen. Mittag Hofrath Meyer und Dr. Eckermann. Ersterer besah das Dresdner Kupfer, die Philosophie. Nach Tische Herr Hofrath Soret von Allstedt zurückkehrend. Gräfin Julie von Egloffstein. Abends für mich. Las St. Valentinstag weiter.

16. St. Valentinstag zu Ende. Revisor Geist, einige monstrose Maiskolben bringend. Halb 11 Uhr Königliche Hoheit die Flau Großherzogin Mutter. Um 1 Uhr Frau von Wolzogen. Um 2 Uhr Dr. Eckermann, welcher mit uns speiste. Kamen von München einige Blätter der Aurora. Oberbaudirector Coudray wegen dem Egloffsteinischen Monument. Professor Riemer. Seine Übersetzung [279] des Tischliedes. Alsdann einiges Botanische. Fing an den Waverley zu lesen.

17. Barometer 28''. Der Himmel meist bedeckt, obgleich Cirrusartig. Waverley fortgesetzt. Um 12 Uhr nach Belvedere gefahren. Den Erbprinzen nicht angetroffen. Mittag Dr. Eckermann. Über die Verdienste verschiedener Romanschreiber. Setzte die Lectüre des Waverley fort. Eckermann kam von Belvedere zurück. Wo er wegen der Übersetzung mit Herrn Soret conferirt hatte. Es ergab sich daher ein Gespräch über Naturwissenschaften und Verwandtes.

18. Im Waverley weiter gelesen. Einiges am Hauptgeschäft arrangirt. In den untern Garten gefahren. Einige Zeit dort verweilt. Dann ums Webicht. Mittag Dr. Eckermann. Nach Tische mit meinem Sohn zu den Fossilien. Sodann zu Wölfchen, dessen Geburtstagsgeschenke zu besehen. Frau Generalin von Seebach. An Waverley weiter gelesen.

19. Ingleichen das Geschäft weiter geführt. Im untern Garten eine Zeitlang. Botanische Betrachtungen. Nach Tische Frau von Münchhausen und Gräfin von ...... geborne Gräfin Chazot. Blieben zum Thee bey Ottilien.

20. Waverley geendigt. Ein Frühstück für die Damen auf der Bibliothek arrangirt. Brief von Herrn Canzler von Müller von Pempelfort. Professor [280] Rauter von Straßburg. Einladung der herkömmlichen Sonnabendsgäste. Anmeldung des Erbgroßherzogs und Herrn Sorets. Mittag die Herren Peucer, Rauter von Straßburg, Coudray, Vogel, Riemer und Eckermann. Riemer blieb des Abends.

21. Ging in den untern Garten. Spazierte im Park. Diktirte verschiedenes an Friedrich. Überlegte mir das Nächste. Kam Dr. Weller. Ging mit ihm heraus zu Tische. Begegnete Herrn Cammerdirector von Fritsch der mich mit den Karlsbader Ereignissen und Abenteuern umständlich bekannt machte. Nach Tische mit Dr. Weller in die Ausstellung. Abends Wölfchen.

22. Mit Schuchardt einiges concipirt und mundirt. Kam ein Lehrbuch der Mineralogie von Naumann. Ingleichen ein junger Herr von Herder von Freyberg. Speiste im untern Garten. Abends wurde Herr Hofbildhauer Rauch und Tochter gemeldet.

23. Kamen Vorgenannte. Vielfache Unterhaltung über Kunst und Kunstwerke. Berliner Verhältnisse, so wie über die dortigen fortschreitenden Arbeiten. Mittag Hofrath Meyer und Professor Riemer. Nach Tische modellirte Herr Rauch und wurde vieles besprochen. Abends Thee. Graf Santi, Gemahlin und deren Schwester, Coudray, Töpfer. Angenehme Unterhaltung.

24. Den Morgen meist mit Herrn Professor Rauch zugebracht, welcher am Standbild modellirte und[281] mancherley von den Berliner Kunstleistungen erzählend mittheilte. Mittag Oberbaudirector Coudray Hofrath Meyer und Professor Riemer. Abends große Theegesellschaft.

25. Herr Rauch fuhr fort zu modelliren. Besprach sich wegen des Formens mit Hofbildhauer Kaufmann. Er frühstückte mit uns. Reiste gegen Mittag ab. Ich verfügte mich bey schönem Wetter in den untern Garten. Überlegte verschiedenes was zunächst anzugreifen. Speiste für mich. Begegnete Abends herausgehend Herrn Minister von Fritsch, welcher mich bis in meinen Garten begleitete und daselbst kurze Zeit verweilte. Abends kleiner Thee. – An den Zeichenlehrer Müller nach Karlsruhe, mit dem Versicherungsdecret.

26. Mannigfaltiges angegriffen, um nur einigermaßen in den Gang zu kommen. Herr Geheime Hofrath Helbig brachte einen Blechkasten aus der Verlassenschaft Serenissimi, wegen fernerer Bestimmung. Sie wurde durchgesprochen, und ich behielt sie im Verschluß. Um 11 Uhr in den untern Garten. Manches diktirt, im Bezug auf die Hauptarbeit. Für mich gegessen. Nach Tische Herr Hofrath Soret. Einiges bezüglich auf unsere botanischen Arbeiten. Anderes auf die Erziehung des Erbgroßherzogs. Wir gingen zusammen nach Hause, wo er abgerufen ward. Abends Thee bey mir, mehrere Damen, auch Dr. Prosch, der sich [282] als einen Kunstfreund angekündigt hatte. Professor Riemer. Fräulein Adele erzählte von ihrer Reise und Sommerstudien. Hatte Mineralien mitgebracht und kündigte noch mehreres an.

27. Vielerley beseitigt. Verhandlung mit meinem Sohne wegen der Michaelsrechnung. Beytrag für den Albrecht-Dürer-Verein an Demoiselle Seidler. Die Zahnischen Hefte an Schuchardt. Die meinigen reponirt. Die Mineralien aus dem hintern Zimmer zur Vertheilung ins vordere gebracht. Anmeldung des Herrn und Frau von Cotta. Einladung desselben auf den Mittag. Kamen gegen 2 Uhr. Dazu Coudray, Riemer und Eckermann. Ward viel von der Berliner Feyerlichkeit und den dortigen Zusammenkünften erzählt. Zeigte die Zeichnungen von Neureuther vor. Gegen 4 Uhr gingen sie weg und reisten ab. Abends zum Thee Gräfin Julie und Fräulein von Pappenheim. – Herrn Ritter von Cornelius in München und Herrn Eugen Neureuther daselbst.

28. Ordnete und überdachte die von Geheimen Hofrath Helbig überbrachten Ringe und dergleichen. Sendung von de Wit, welche zu lesen anfing. Manches andere beseitigt. Gegen das Hauptgeschäft gewendet. Mittag Familie. Nach Tische mit meinem Sohn, Personalia, Specialia. Abends Oberbaudirector Coudray. Über die verschiedenen [283] Bemühungen und la Géométrie descriptive. Zeigte ihm einen Theil der Zeichnungen Neureuthers. Las das Heft von Wit hinaus. Abenteuerlich und unerfreulich.

29. Das Hauptgeschäft angegriffen. Briefe diktirt. Wits Hamburger Theater-Controvers, genau besehen, ganz Null. Meldete mich bey Ihro Kaiserlichen Hoheit der Frau Großherzogin, welche gestern Abend angekommen war. Hofgärtner Sckell von Dornburg. Um halb 1 Uhr zur Frau Großherzogin. Mannigfaltiges geordnet und vorbereitet. Mittag Dr. Eckermann. Nachtische der von Knebelsche Hofmeister Bayer, welcher von Berlin zurückkam und von den dortigen Feyerlichkeiten erzählte. Herr Hofrath Meyer. Abends mehrere Engländer beym Thee. Herr Hofrath Soret, mit dem ich mich über die Neumannische Mineralogie unterhielt.

30. Einiges am Hauptgeschäft. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Hofbildhauer Rauch nach Berlin, Gypsabgüsse. Herrn von Beulwitz, Billet. – Herr Macco, Historienmaler des Königs in Bayern, meldete sich und ward auf heute Abend eingeladen. Ich theilte Ottilien den Dornburger Aufsatz mit. Geburtstag der Prinzeß. Die Kinder waren gratuliren gefahren. Mittag Hofrath Meyer und Dr. Eckermann. Nach Tische Naumanns Mineralogie. Abends Hofmaler Macco und Professor Rösel, auch die Hausfreunde.

[284]

October

1. Einiges diktirt. Das Nöthigste vorwärts geschoben. Die Werke des Thomas Reid zu lesen angefangen. Den Kasten mit Pretiosis und Curiosis an Geheimen Hofrath Helbig. Antwort von Herrn von Beulwitz. Die verwittwete Großherzogin, derselben vorgewiesen die Neureutherischen Zeichnungen. Zu Tische Herr Professor Riemer und Herr ...... von Crefeld, welcher mit meinem Sohn die Fossilien durchgesehen hatte. Gegen Abend Gräfin Caroline von Egloffstein und Herr Hofrath Soret. Mit letzterem die nächsten Botanica. Blieb für mich. Verfolgte die Lectüre von Thomas Reids Werken.

2. Gedachtes Lesen fortgesetzt. Das Hauptgeschäft vorgerückt. Briefe diktirt. Verschiedene Anmeldungen. Einladungen auf diesen Abend. Die Frau Großherzogin Kaiserliche Hoheit. Herr Obristlieutenant von Beulwitz, Professor Riemer, Professor Rösel. Beide blieben zu Tische. Riemern hatte ich die Neureutherischen Arabesken vorgelegt. Abends Thee, viele Einheimische und Auswärtige.

3. Abschrift des Aufsatzes an Zelter durch John. Anderes besorgt. Um 12 Uhr: Reverend E. Serocold Pearce, und Gattinn. Hofrath Stark aus Jena, von Berlin erzählend. Mittags unter uns. Abends zum Thee Professor Rösel und Oberbaudirector [285] Coudray. Ersterer zeigte seinen neusten Entwurf zugleich mit den ältern Umrissen vor. – Herrn Geheimen Cammerrath Frege in Leipzig Anweisung für Elkan angezeigt. Die Anweisung unterschrieben und an den letzteren abgegeben. Communicate an das Großherzogliche Landschaftscollegium, undGroßherzogliche Akademische Finanzkommission.

4. Um 10 Uhr Professor von Martius. Ich fuhr mit ihm nach Belvedere. Wir besahen das Palmenhaus und besprachen uns mit Conducteur Sckell. Mittag derselbe zu Tische, ingleichen Riemer, Coudray, Vogel, Eckermann, Macco und Goebel. Abends im Theater Vorstellung der Oper Moses von Rossini.

5. Die nächsten Sendungen weiter gefördert. Brief von Geheimen Rath Loder von Moskau, mit Inlagen an den Großherzog. Junger Maler aus Hamburg, der nach München ging. Nebenstehendes:Herrn Professor Zelter nach Berlin. An Herrn Graf Caspar von Sternberg in Prag. – Mittag Döbereiner, Weller, von Martius, Schübler, Vogel. Vorher botanische Unterhaltung mit Herrn von Martius. Nach Tische fortgesetzt. Besonders über Fehlgeburten der Krone. Veranlassung unter den seltsamsten Gestalten. Späterhin Brandes von Salzuflen, Director des Westphälischen Apothekervereins. Sodann [286] Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Verschiedene Verhältnisse und Geschäfte durchsprechend.

6. Döbereiners und Loders Brief durchgedacht. Concepte anderer Briefe diktirt. Herr von Martius nach 10 Uhr. Fuhr mit demselben ums Webicht. Wir setzten unsere botanischen Gespräche fort, so wie auch nachher zu Hause. Zu Tische fanden sich Herr Professor Schübler. Später Herr Soret. Das Gespräch war sehr aufgeweckt, indem die sämmtlichen Probleme der Uranfänge der Geologie so wie der organischen Physiologie scherzhaft und paradox zur Sprache kamen. Herr von Jordan besuchte mich. Unterhaltung über den verewigten Herrn. Später Herr von Ütterodt, Abgesandter vom Großherzog von Hessen. Frau von Mandelsloh. Die beyden Münchner Herren waren auch noch geblieben. Nahmen später Abschied. Ich unterhielt mich mit meinem Sohn über die Mittagsgespräche.

7. Durch Schuchardt mehrere Munda. John schrieb und corrigirte die Titel der nächsten Sendung. Die Prinzessin Karl und Auguste mit Umgebung. Zu Mittag für uns. War vorher mit Ottilien spazieren gefahren. Abends Professor Riemer. Unterhaltung über Bibliotheksangelegenheiten, in Bezug auf die Absichten der Frau Großherzogin. – Herrn Geheimen Hofrath von Cotta nach Stuttgart. Herrn Geheimen Kirchenrath [287] Paulus nach Heidelberg, Übersendung einer goldnen Medaille. Herrn Graf Caspar von Sternberg Prag, ein Packet Drucksachen nach dem Verzeichniß. Herrn Professor von Martius in München, eine zurückgelassene Brille durch Frau Hofrath Oken in Jena. Herrn Dr. Weller in Jena. An den Studiosus Bayer daselbst.Herrn Hofrath Voigt, Rücksendung seines botanischen Werks.

8. Nebenstehendes. Den Brief von Carlyle näher betrachtet. Besuchte mich Herr George von den Steenhof, ein stattlicher Mann, von Baden Baden kommend und mir einen Spazierstock von Ilex aquifolium verehrend, mit geschnitztem Knopfe. Herr Professor Göttling von seiner italiänischen Reise zurückkehrend. Graf Santi und Gras Medem. Mittag die Tieckische Familie. Die Professoren Riemer und Göttling. Gegen Abend die Prinzen von Oldenburg, Umgebung und Oberstallmeister von Bielke. Sodann für mich. Leben von Burns und schottische Balladen.

9. Ankunft der batavischen Sendung von Büchern. Einiges am Hauptgeschäft. Concepte und Munda. Ihre Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag mit Eckermann. August und die Kinder waren über Land. Nach Tische Burns Leben und Gedichte. Herr und Frau Gräfin Medem. Oberbaudirector [288] Coudray. Nachricht von Paris bringend. Abends Tiecks Vorlesung und Abendessen bey meiner Tochter.

10. Die Einrichtung des zweiten Theils der Wanderjahre bedacht und einiges umgestellt. Fortgefahren damit bis gegen Mittag. Um 12 Uhr Professor Johannes Müller von Bonn. Sein Werkchen über die phantastischen Gesichtserscheinungen vorlegend, worüber denn weiter gesprochen wurde. Mittags Tieck und Gräfin Finkenstein, Coudray, Riemer. Nach Tische The Foreign Review No. III. Juli 1828. Mit Professor Riemer über die Intentionen der Frau Großherzogin in Absicht auf die Bibliothek. Setzte das Lesen der neuen Review fort.

11. Mundum zu den Wanderjahren. Hofrath Vogel; seine »Beyträge zur praktischen Medizin« vorlegend. An jenem Mundum fortgefahren. Consistorialrath und Dr. Wiggers aus Rostock mit Frau und 2 Söhnen, deren ältester nach Schulpforte bestimmt ist. Umrisse von Moritz Oppenheim zu Hermann und Dorothea. Durch Herrn Canzler von Müller. Zu Mittag Alwine Frommann. Herr Canzler von Müller, Macco, Coudray. Mannigfaltige Mittheilungen von der Reise her. Nach Tische ein kaum leserlicher Brief von Alexander von Humboldt. Sonstiges Neue und Erneute. NB. Früh trat der Engländer ...... zufällig bey mir ein. Abends für mich allein. [289] Diktirte den von Humboldtischen Brief ins Reine. Auch sonstiges Concept. – An Herrn Hauptmann von Ekendahl ein Manuscript zurück.Herrn Landesdirections-Rath Töpfer, eine Gedicht-Subscription. Herrn Soret, die von Hoffische Höhenmessung und Einleitung zur Metamorphose der Pflanzen.

12. The Foreign Review fortgelesen. Den von Humboldtischen Brief durchgesehen und zu mundiren gegeben. Anderes durchgedacht. Mittags Eckermann und mein Sohn. Vorher Graf Luxburg, der Erbprinz und Hofrath Soret. Auf dem Plan und der Straße großes Menschengedräng, wegen des Zwiebelmarktes. Das Lesen der Review fortgesetzt. Hatte einige Zeichnungen aufgesucht und sie ihrer Bestimmung näher gebracht.

13. Früh am Hauptgeschäft. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Döbereiner, wegen Großherzoglicher Verwilligung. Die Abschriften des Humboldtischen Briefes an Canzler von Müller. – Akten deshalb ajustirt, und sonstiges diktirt. Buchbinder Bauer heftete. Hofrath Soret zu Tische. Gegen Abend Prinz von Coburg. Sodann Frau von Niebecker, Generalin Seebach und Gräfin Fritsch. Bey Ottilien zum Thee, wobey ich mich einfand.

14. Revision der Wanderjahre. Um halb 11 Uhr verwittibte Frau Großherzogin. Vorgewiesen das [290] Op penheimische zu Hermann und Dorothea. Ingleichen das Zahnische Pompeji. Mittag für uns. Gegen Abend Professor Riemer. Das Verzeichniß der vorerst nothwendig anzuschaffenden Bücher besprochen.

15. Revision der Wanderjahre fortgesetzt. Vortrag meines Sohnes in Oberaufsichts-Angelegenheiten. Hofgärtner Baumann. Zweige von Cissus bringend. Einige Teppiche angeschafft. Schreiben von Müller in Karlsruh. Compter von Jena. Ein halbes Ries Papier zum Catalog wünschend. Mittag für uns. Abends für mich. Der erste Theil von Götz von Berlichingen ward aufgeführt. Nachher kam mein Sohn, deshalb umständlich referirend.

16. Das Hauptgeschäft fortgesetzt. Kleines Gedicht von Herrn Canzler, datirt Scheveningen. Brief von Graf Reinhard und Oppenheim communizirt. Frau Großherzogin, Kaiserliche Hoheit. In dem Vorliegenden fortgefahren. Herr Staatsminister Schweitzer und General-Superintendent Röhr zu Tische. Schemata ins Reine. Die Schemata fortgesetzt betrachtet. Abends Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Später Oberbaudirector Coudray. Die neuen Straßenanlagen zu Umgehung der preußischen Zölle mit Karten und Protokollen vorlegend.

17. Einiges zum Hauptgeschäft. Fräulein Faber aus[291] Berlin und Fräulein Weyland von hier. Sodann Hofrath Vogel. Ferner Herr von Beulwitz, wegen eines Porträts Ihro Königlichen Hoheit des Höchstseligen Herrn Großherzogs. War Fräulein Ulrike angekommen, dieselbe und Fräulein Adele zu Mittag. Nach Tische Herr Canzler, welcher zuletzt blieb und von seinen Reiseereignissen Mittheilung gab. Später Herr Soret. Über dichotomische Lehrmethode. Lasen einige Lieder von Béranger.

18. Am Hauptgeschäft vorgeschritten. Nebenstehendes: Herrn Canzler von Müller, mitgetheilte Briefe zurück. Herrn Hofrath Döbereiner, wegen dem Großherzoglichen Zuschuß zu seinen Arbeiten. – Mittag Hofrath Vogel und Schwager, auch Oberbaudirector Coudray. Hofrath Meyer, welcher von Belvedere hereingezogen war. Die Histoire générale des Proverbes, von geringem Werthe.

19. Die Cantate für Zelters 70. Geburtstag, sowohl Text als Tabelle. Herr Genast, Geheimer Hofrath Helbig, Canzler von Müller und Hofmaler Macco. Oberhofmeister von Motz. Mittag Herr Oberbergrath Nöggerath von Bonn. Notizen von Berlin. Manches auf Mineralogie und Geologie und rheinische Zustände bezüglich. Abends Herr Major von Germar und Herr Schlichtegroll der Jüngere aus München.

[292] 20. Früh die Cantate für Zelters Geburtstag weiter geführt. Herr Nöggerath besah mit meinem Sohn die Fossilien und anderes. Mittag derselbige bey Tische und Hofrath Vogel. Mein Sohn war nach Jena gefahren. Geologische Unterhaltung und bergmännische, in den preußischen Besitzungen am Rhein und in Westphalen. Gespräch mit Eckermann über die Verdienste der Walter Scottischen Romane, besonders das Mädchen von Perth. Blieb für mich. Die Matrone von Liegnitz sprach ich kurze Zeit. Blieb für mich. Herr Hofrath Soret. Einiges Naturphilosophische, womit ich mich weiterhin beschäftigte. – Herrn Professor Göttling die 3. Lieferung meiner Werke, Jena.

21. Nebenstehendes: An Herrn Generalconsul und Ritter Küstner in Leipzig. Herrn Musikdirector Rungenhagen in Berlin. Inliegend an Fräulein Zelter. An meinen Sohn nach Jena. An Banquier Elkan. – Mundum zum Hauptgeschäft. Marquis de Laborde, der Reisende durch Syrien u.s.w., brachte das Programm über die Stadt Petra, die alte Residenz der Nabatäer. Ich fuhr in den untern Garten. Verweilte daselbst. Speiste nachher mit Ottilien allein. Nachmittags für mich. Fräulein Ulrike, von Berlin manches referirend. Abends die Geschichte der Sprichwörter.

22. Nebenstehendes: Herrn Geheimen Cammerrath[293] von Goethe nach Jena. Herrn Geheimen Hofrath Helbig hier. – Am Hauptgeschäft fortgefahren. Herr Professor de Wette von Basel, ein Programm von Roeper bringend. Fuhr in den untersten Garten und ging wieder zurück. Mittag Dr. Eckermann. Mein Sohn und Kinder in Jena. Nachher für mich. Die Geschichte der Sprichwörter studierend.

23. Verschiedene Munda. Schuchardt zeigte eine russische Platina-Münze vor. Cromwell von Victor Hugo vom 17. Bogen an, der bisher gefehlt hatte. Ihro des Herrn und Frau Großherzogin Kaiserlich Königliche Hoheiten. Im Garten mit Alma. Zu Tische mit Ottilien und Eckermann. Später für mich. Zeitungen und Journale. – Herrn Geheimen Rath von Willemer Frankfurt a. M. Herrn Grafen Brühl Berlin.

24. Zeitig nach Berka. Begegnete Herrn Schütz, der mir entgegen gekommen war. Mit ihm auf den neuen Pavillon, wo wir Feuer anmachen ließen und frühstückten. Zeitungen und sonstige Unterhaltungen. Auf dem Hin- und Herwege das Nächstbevorstehende überlegt. Nach 1 Uhr wieder zu Hause angelangt. Rüchels Biographie von Fouqué. Abends Professor Riemer. Besprachen Sammlung von Sprüchwörtern. Auch die durch der Frau Großherzogin Munificenz anzuschaffenden Bücher. Oberbaudirector Coudray, von dem [294] polnischen Reichstag zu Neustadt merkwürdige und lustige Ereignisse referirend. Nachricht, Varna sey eingenommen. War durch einen Courier von Berlin an die preußischen Prinzen gelangt. Über die neu einzuführenden Chiffren der Höchsten Herrschaften.

25. Nebenstehendes: Herrn Professor Göttling den 11. Band der kleinen Ausgabe und den 1. von den Wanderjahren nach Jena. – Kam eine Sendung von Prag, die Monatsschrift des vaterländischen Museums, Juny bis October inclusive und sonstiges. Verhielt mich ruhig wegen einiger Indisposition. Blieb Mittags auf meinem Zimmer. Las ferner Reinholds Geschichte der Philosophie bis zu Platon. Besuchte mich Herr Bergdirector von Herda Abends. Ward besprochen das Salzwerk zu Bufleben und anderes. Geschichte der Philosophie fortgesetzt.

26. Gleichfalls fortgesetzt. Herr Soret überschickte eine neue Medaille von Bovy. Briefe von Cotta. Reinholds griechische Philosophen, Platon. Um 12 Uhr der Engländer Hamilton und Frau, auch Frau von Spiegel, Fräulein Spiegel und von Ziegesar. Nachher Graf und Gräfin Caraman, auch ein Spanier. Zu Tische Herr Hofmaler Macco. Hofrath Meyer und Fräulein von Pogwisch. Landesdirections-Rath Töpfer. Dankbar für das Blättchen für Wittich. Oberbaudirector [295] Coudray, sein Gutachten gebend über Wolfs Rezension des Pentazoniums.

27. Studium zum Hauptgeschäft Briefconcepte diktirt. Architekt Wolf von Kassel nach Berlin gehend. Einiges in Ordnung gebracht. Das Portefeuille mit der Bologneser Schule an Schuchardt. Mittag Hofrath Meyer. Einiges zum Hauptgeschäft. Abends griechische Philosophen. Hatte auch die italiänischen Volkslieder in Erwägung gezogen.

28. Verschiedenes zu den Wanderjahren. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Factor Reichel Augsburg. An Frau Therese Eißl nach Grätz.- Frau Großherzogin um halb 11 Uhr. Mittag zu Tische Coudray, Meyer, Riemer und Architekt Wolf. Professor Riemer blieb. Herr Canzler von Müller von Allstedt zurückkommend, und manches Bisherige referirend.

29. Mundirt an den Wanderjahren. Einiges geordnet. Fiel der Geburtstag der Fräulein Ulrike und Almas. Das Marezollische Porträt wurde aufgestellt. Auch ein von Rom gekommener Ecce homo-Kopf. Nachher Demoiselle Seidler. Mittag Herr Hofrath Soret und Fräulein Ulrike. Blieb für mich. Diktirte Abends einen Brief an Zelter.

30. Unruhige Nacht. Barometerstand 27'' 8 1/2'''. Es fiel ein still niedergehender allgemeiner Schnee. Mundum des gestrigen Briefs durch John. Reinholds Geschichte der Philosophie. Mittag allein.[296] Verschiedenes durchgedacht. Abends Hofrath Vogel. War die Madonna del Sisto lithographirt von Müllern angekommen.

31. Die Nacht nicht viel besser. Ottiliens Geburtstag. Sie und Ulrike besuchten mich. Hofrath Vogel, Hofrath Meyer. Besprechung wegen des Großherzoglichen Bildes. Den übrigen Tag im Bette zugebracht und das Vorseyende überlegt. Bessere Nacht. – Herrn Professor Zelter Berlin.

November

1. Aufgestanden und Nebenstehendes expedirt: Herrn Ritter von Cornelius München. Herrn Buchhändler Jügel Frankfurt a. M. Herrn Banquier Elkan hier. -Einiges Politische gelesen. Weniges gegessen. Ging ein gnädigstes Rescript ein wegen den Kenntnissen und Fertigkeiten des Technikers Kirchner. Ich setzte die Betrachtungen über das allernächst zu Leistende bis gegen Abend und durch einen Theil der Nacht fort.

2. Ausfüllung einer Lücke des 3. Bandes der Wanderjahre. Nebenstehendes: Herrn Factor Reichel, 24. und 25. Band nach Augsburg und Brief an denselben. Herrn Ritter von Cornelius die Neureutherischen Handzeichungen nach München.- Die Kapseln zur Bovyschen Medaille kamen an. Die Medaillen wurden eingelegt. Ich besah die von Müller lithographirte Madonna di St. [297] Sisto und bestellte den Rahmen. Ordnete die neuangekommenen Aushängebogen. Mittag für mich. Nach Tische und gegen Abend Ottilie, von den neusten öffentlichen und Privatangelegenheiten erzählend.

3. Einiges zu den Wanderjahren. Mehrere Briefe concipirt. Den ganzen Morgen hieraus verwendet. Mittags speisten die Kinder auf meinem Zimmer mit mir, auch Eckermann. Gegen Abend Herr Soret. Sodann Oberbaudirector Coudray welcher von dem glücklichen Verlauf der Jenaischen Conferenz angenehme Nachricht erstattete. Hofrath Vogel kurze Zeit.

4. An den Wanderjahren fortgearbeitet. Sonstige Expeditionen berichtigt und abgelassen: Herrn Dr. Stichling die Aarauer Zeitschrift nach Dornburg.Herrn Professor Rauch, Bestellung von Medaillen, Berlin. Herrn Geheimen Hofrath Helbig, Promemoria wegen der Instrumente von dem Höchstseligen Großherzog. – Der Tischer rahmte Müllers lithographisches Bild ein. Mittags für mich. Nach Tische Dr. Eckermann. Unterhaltung über Heinrich Müllers Lithographie. Abends Landesdirections- Rath Töpfer, Professor Riemer. Letzterer blieb. Gab Nachricht von Berlin und dem Aufenthalt seiner Frauen daselbst. Rösels landschaftliche Zeichnungen, von Rabe in Kupfer gebracht.

[298] 5. Wanderjahre fortgesetzt. Gedicht an Rösel, abgeschrieben und fortgesendet. Herrn Rösel, in Berlin, Gedicht. – Herr Hofrath Soret. Mit ihm die Dresdner künstlerische Angelegenheit durchgesprochen. Brief von Frankfurt, Willemers italiänische Reise betreffend. Mittag für mich. Abends Herr Hofrath Meyer. Den Anfang der Kunstgeschichte von Alexander bis August vorlesend. Auch die Müllerische Lithographie betrachtend und billigend.

6. Wanderjahre fortgesetzt. Sendung von München. Porträte der Höchsten Herrschaften lithographirt. Landschaften von Dillis. Schreiben des Minister von Altenstein; die Zurücksendung der geliehnen Manuscripte. Mittag für mich. Einzelne Betrachtung der von Berlin gesendeten antiquarischen Kleinigkeiten. Abends Oberbaudirector Coudray. Erzählend von der Einweihung des Resourcensaals. Auch von seiner vorhabenden Reise sprechend und vorberichtend.

7. Fortsetzung des gestrigen Geschäftes. Herr Geheime Hofrath Helbig, zu Beschauung der Müllerischen Lithographie und Besprechung sonstiger Geschäftspuncte. Secretär Kräuter, einige rückständige Remunerationen erinnernd und zur Austheilung übernehmend. Mittag die Kinder. War Mittagstafel der Freunde im Erbprinzen. Kam Herr Soret. Verabredung mit demselben wegen [299] einer neuen Rücksendung der Bovyschen Medaille. Später Herr Kanzler. Sodann mein Sohn, eine freundliche Gabe von Stephan Schütze bringend. Fräulein Ulrike, manches Vorkommliche, Charakteristische und Gesellige. Auch die kleinen Stickereyen besprechend. Das Nächstbevorstehende durchgedacht.

8. Mundum an den Wanderjahren. Promemoria wegen des Dresdner Kunstvereines. Professor Bachmann, mit demselben die Angelegenheiten der Mineralogischen Societät besprochen. Fräulein Seidler über die Dresdner Angelegenheit. Dr. Meyer von Minden. Erinnerung alter guter Zeiten. Zu Tische für mich. Nach Tische Dr. Eckermann. Die englisch- geologische Tabelle. Hofrath Meyers Kunstgeschichte und Manuscript hinausgelesen. – Herrn Generalconsul Küstner nach Leipzig, Radirung des Gartenhauses. Herrn Reichel den 11. Band, von Göttling corrigirt, Augsburg.

9. An den Wanderjahren gearbeitet. Verschiedene Munda durch John. Manches angeordnet. Prinz Wilhelm und Karl Königliche Hoheiten und Adjutantur. Professor der Mathematik Kunze am hiesigen Gymnasium. Einsicht in Zenkers Zoologie. Mittagsessen zu Ehren des Dr. Meyer von Minden. Ich blieb für mich. Griff das Nächste an. Las Meyers Kunstgeschichte, den Rest des Manuscripts. Berichtigte die subscripten Zahlungen [300] wegen des Künstlervereines. Abends die Geschichte der Sprichwörter französisch. Auch hatte Rüchels Leben von La Motte Fouqué durchgelesen.

10. An dem Hauptgeschäft fortgearbeitet. Verabredung mit meinem Sohn des heutigen Tages wegen. Erhielt durch Hoffmanns: Handbuch der ungarischen Poesie von Franz Toldy mit einem Briefe von Franz Joseph Schedel aus Pest. Dürfe also jenes wohl ein angenommener Name seyn. Maler Krüger, Bild des Prinzen Wilhelm und der Prinzeß Auguste. Mittag für mich. Meyer von Bremen speiste mit meinen Kindern und einer Gesellschaft. Besuchte mich des Abends Dr. Meyer Abschied zu nehmen. Ich las weiter in dem Handbuch der ungarischen Poesie. Auch sodann die Schule der Frommen von Carl Immermann; ein trauriges Geles.

11. Nothwendigste Übersicht des Hauptgeschäftes. Schematisirung deshalb. Grabschrift für Herrn von Einsiedel, durch Herrn Canzler eingereicht. Mittags allein. Nachher Dr. Eckermann. Abends Herr Canzler. Später Ottilie.

12. Am Hauptgeschäft fortgefahren. Um 11 Uhr Frau Großherzogin Mutter. Nachher Dr. Ilmoni aus Finland. Mittags mit der Familie. Nachher Dr. Körner. Abends für mich.

13. Das Hauptgeschäft gefördert. Einiges in Oberaufsichts-Angelegenheiten. Einige Briefconcepte. [301] Dr. Körner, sein neustes Crownglas vorlegend. In obigen fortgefahren. Mittag Wölfchen, speiste mit mir auf meinem Zimmer. War munter und anmuthig. Ich fuhr fort das Werk über den Mohn zu lesen. Zeitig zu Bette.

14. Bericht wegen des Gesuches des Jenaischen Fechtmeisters Bauer. Meine Schwiegertochter und Hofrath Vogel. Nachricht vom Tode der Kaiserinn Mutter. Auftrag an Kräuter, wegen einer Sendung von Würtemberg. Schwarze Kunst nach Rembrandt: der Herr des Weinbergs, nach dem Evangelio. Mittag für mich. Ankunft der Wichmannischen Büsten des Professor Hegel und Demoiselle Sonntag. Abend Professor Riemer. Verschiedenes Manuscript mit ihm durchgegangen. Anderes Literarische durchgesprochen. Besonders auch einige neuacquirirte Bücher und Manuscripte betreffend.

15. Wegen Reinigung des Ofens in den vordem Zimmern mich eingerichtet. Die benannten Büsten günstig aufgestellt. Nebenstehendes: An Herrn Küstner Leipzig, Brief nebst 5 Thaler Sächsisch. Herrn Ernst Arnold nach Dresden mit Medaillen. – Zeitschrift Echo. Mittag mit der Familie und Dr. Eckermann. Gespräch über Meyer von Minden. Die neuen Theater-Einrichtungen. NB. Früh war auch Geheimer Hofrath Helbig dagewesen, um wegen des restaurirten [302] Bildes und sonstiger Vorkommenheiten zu besprechen. Ich setzte die Lesung von Plautus Comödien fort, indessen Wölfchen seine kleine Spiele trieb.

16. Mehrere Concepte und Munda. Bedeutendes Schreiben des Grafen Reinhard an Müller. Der an Goebels Stelle in Jena getretene Professor Wackenroder. Mein Sohn fuhr mit Gesellschaft nach Berka. Ich speiste mit der Familie. Las in der Zeitschrift L'Eco. Sodann in Plautus. Hofrath Vogel auf einige Stunden. Ärztliche Unterhaltung. Besonders über seine Ansichten der Krankheitszustände.

17. Nebenstehendes: Bericht au den Großherzog Königliche Hoheit wegen Fechtmeister Bauer in Jena.Herrn Lehmann in Frankfurt a. M. An die Herausgeber des Echo in Mayland. Quittung für das restaurirte Bild an Lieber. Herrn Professor Wackenroder, Abschrift einer Stelle aus dem Globe, Jena. Ging erst Mittwochs den 19. ejusdem ab. – Brachte die Wellerische Angelegenheit wieder zur Sprache. Die Acten fanden sich. In Diktiren und Mundiren fortgefahren. Mittag mit Ottilien und den Kindern. Mein Sohn speiste außerhalb; gegen Abend Frau von Münchhausen. Gegen Abend Herr Soret, botanisches und naturhistorisches Gespräch.

[303] 18. Nebenstehende Antwort: Director Rungenhagen, wegen der Cantate auf Zelters Geburtstag. – Sonstige Munda, Abschriften, Expeditionen, Vorbereitungen und dergleichen. Abschrift von Herrn von Quandts Brief an Demoiselle Seidler. Die eingerahmte Landschaft an Fräulein Ulrike. Diplom als Ehrenmitglied des thüringisch-sächsischen Vereins, zu Gunsten der sächsischen Alterthümer. Mittag mit der Familie. Kam Wits, genannt Dörring, Heyrath zur Sprache. Manches vorbereitet. Abends Frau von Wegner, von Münchhausen und Hofrath Meyer zum Thee.

19. Das Hauptgeschäft vorgeschoben. Kupferstecher Barth von Frankfurt a. M. kommend. Einen Salvator nach Holbein, von ihm sehr zart gestochen, bringend. Mittags mit den Kindern und Ottilien. Gegen Abend Herr Canzler von Müller. Die Verbindung mit dem Dresdner Kunstverein besprechend; auch das letzte Schreiben von Herrn Grafen Reinhard aus Paris. Darauf Herr Professor Riemer, verschiedene Concepte mit ihm durchgegangen. Sodann die ihm von Wolf vorgelegten Aushängebogen der italiänischen Volkslieder. Auch die Büsten der Demoiselle Sonntag und Herrn Hegels neuerlich beschaut und besprochen. – Sendung an Herrn Canzler von Müller, Empfehlung des Beytritts zu dem Dresdner Verein.

[304] 20. An den Wanderjahren redigirt. Nebenstehendes abgeschlossen: Herr Professor Wichmann Berlin.Herrn Hofmaler Stieler München. – Nach 1 Uhr der vor einigen Wochen angekommene Engländer ...... Mittags mit der Familie und Eckermann. Nach Tische mit meinem Sohn vermiedenes durchgesprochen. Abends Herr Macco. Landesdirections-Rath Töpfer, Fräulein Ulrike. Späterhin in dem Werke des Paulus, welches mit einem Briefe von demselbigen und Dank für die Medaille angekommen war. Einiges verglichen mit dem Texte.

21. Nebenstehendes: Herrn Staatsminister von Altenstein nach Berlin. – Das Hauptgeschäft gefördert. Die Einladungen auf morgen expedirt. Die Actienscheine vertheilt. Bis Nr. 26 inclusive an Herrn Soret übergeben. Mittag mit der Familie; die neusten englisch-amerikanischen Romane besprochen. Das schöne Mädchen von Perth ward gerühmt. Abends Professor Riemer. Die durch die Schatullverhältnisse aufgekündigten Journale besprochen. Wolfs italiänische Volkslieder. Zaupers Homer und sonstiges.

22. Geschäfts-Munda. Die Wanderjahre bedacht. Briefconcepte dictirt. Mittag große Tischgesellschaft im Saale. Ich blieb für mich und las verschiedenes. Den Almanac des Dames für 29. Sodann arabische Sprüchwörter, herausgegeben [305] von Expenius. Mein Sohn erzählend, was bey Tische vorgekommen und in Gefolg dessen andere Lebensereignisse. Fuhr fort sodann wie oben.

23. An den Wanderjahren diktirt. Meldete sich Dr. Weller. Zwey Bilder von Herrn Macco. Speiste für mich allein. Nach Tische Ottilie, die Theaterangelegenheiten vortragend. Nachher mein Sohn, auch Wölfchen, welcher zuletzt blieb. Ich setzte meine Studien und Betrachtungen fort. Auch las ich die letzten Branischen Journale. Ging einen Nürnberger Auctionscatalog durch. Überlegte das Nächste.

24. Fortsetzung an den Wanderjahren, die Schemata aufs neue durchgesehen und ins Reine diktirt. Mittag mit der Familie auf meinem Zimmer. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray aus dem Eisenachischen zurückkehrend und von seiner Expedition manches erzählend. Von seinem Aufenthalt in Geisa und Besuch in Treffurt.

25. Einiges zum Schema. Erhielt ein diplomatisches Werkchen, von 6 und 1/2 Bogen; ohne Titel, war bemerkt: vom Herrn Legationsrath Kölle. Frau Großherzogin Mutter, die Wichmannischen Bitten. Lithographien nach dem Herzoglich Albertischen Zeichnungskabinet. Mit Ottilien spazieren gefahren. Obiges Heft weiter gelesen. Mit der Familie vorn gespeist. Die diplomatischen Bogen von Legationsrath Kölle weiter gelesen. Abends [306] Professor Riemer, einige Manuscripte durchgegangen.

26. Einige Correcturen nachgeholt. Concepte durchgesehen, Schemata erneuert. Kam die Sendung von Baron von Wolbock, welcher das Museum der Antiken von Bouillon übersendete, 3 Bände. Überlegung deshalb. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittags mit der Familie. Neue Verhältnisse durchgesprochen. Das Hauptgeschäft nicht aus Augen gelassen. Abends Herr Canzler von Müller. Sodann Landesdirections-Rath Töpfer. Später Wölfchen.

27. Expedienda für heute und morgen vorbereitet: Herrn Banquier Elkan, wegen der Dresdener Zahlung. Herrn von Quandt, dieselbe ankündigend. – Um 12 Uhr Besuch von Frau von Wolzogen. Dr. Herzog von Jena, Verfasser der thüringischen Geschichte. Die zwey Domcandidaten Honhorst und Arndt zu Berlin. Mittags mit der Familie. Über die Hegelische Lehre 1829. Botanik für Damen, Künstler pp. Leipzig, von Reichenbach in Dresden. Abends Hofrath Vogel. Über seine Arzeneymittellehre in Kinderkrankheiten. Auch sonstiges Physiologisches und Pathologisches.

28. Hauptstellen der Wanderjahre fortgesetzt. Andere Munda. Reichenbachs Botanik weiter gelesen. Mittags mit der Familie. Gegen Abend Canzler [307] von Müller, wegen eines Aufsatzes in die allgemeine Zeitung. Professor Riemer, diese Angelegenheit mit ihm durchgesprochen.

29. Nebenstehendes: Herrn Canzler von Müller, gedachten Zeitungsaufsatz, redigirt. Herrn von Quandt, Avis der durch Elkan besorgten Zahlung.Herrn Schmidmer Nürnberg, einige Aufträge.Herrn Hofrath Voigt in Jena, geborgte Bücher zurück. Herrn Dr. Weller, Quittung wegen der Porträte, dahin. – Professor Bachmanns System der Logik. Verschiedene Concepte. Herr Großherzog Königliche Hoheit verschiedenes durchsprechend. Mittag Hofrath Vogel. Mit demselben besonders nach Tische seine Bearbeitung der Arzeneymittellehre besprochen. Blieb für mich und machte mich mit Bachmanns System der Logik bekannt. Überdachte auch die nothwendigsten Expeditionen.

30. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Geheimen Hofrath von Cotta nach München, den 2. December abgegangen. Herrn Dr. Stichling nach Dornburg. – Schreiben an Herrn von Wolbock, ingl. Communicat an das Oberconsistorium concipirt. Vogels geistreiche Art, sein Geschäft anzugreifen, näher beleuchtet und das Resultat niedergeschrieben. Mittag Hofrath Meyer und Nicolovius von Schleusingen. Abends für mich. Mit Anordnen und Übersicht beschäftigt.

[308]

December

1. Schuchardten den Peter Vischer übergeben. Bey Facius einen Stempel bestellt. Anderes besorgt. Briefe und Absendungen für morgen. Einpackung von Büchern zu gleichem Zwecke. Baco von Verulam. Mittag für mich. Baco von Verulam ferner durchgesehen. Übersichten über verschiedenes Vorliegende durchgedacht. Canzler von Müller, einige Angelegenheiten vorbringend. – Herrn Hofbildhauer Rauch nach Berlin.

2. Ansuchen von dem Theater her, um Mittheilung des Prologs zu Hans Sachs. Denselben aufgesucht, auch die nach Berlin mitgetheilten Veränderungen nachgebracht. An Elkan die 155 Thaler gezahlt, wegen des Dresdener Kunstvereins. Mittag für mich. Abends Professor Riemer. Die Bedenklichkeiten bey Aufführung des Faust besprechend. Einige Concepte durchgesehen. Über die Diptychen und die Literatur derselben. Später Baco von Verulam für mich gelesen.

3. Nebenstehendes: Einiges Oberaufsichtliche. Herrn Professor Göttling die Einschaltung zum ersten Buche. An Färber die zur Crystallographie gehörigen Bücher. – Kam eine Sendung von der Heidelberger Engelmannischen Buchhandlung. Der erste Band Wanderjahre von Göttling zurück. Nachricht von Brand, wegen Absendung [309] der Medaillen. Verhältniß zu den fremden Literaturen durchgedacht. Ingleichen den allenfallsigen Inhalt des nächsten Stücks von Kunst und Alterthum. Mittag für mich allein, das zu dem ersten Theil der Wanderjahre noch Nöthige durchgedacht und disponirt. Gegen Abend Herr Hofrath Meyer, sodann Herr Soret. Scherz über die verzuckerten Cedraten, daraus entstandenes kleines Gedicht.

4. Prolog zum Hans Sachs abgeschrieben. Kam das Programm zur dritten Säcularfeyer der Bürgerschaftlichen Verfassung Hamburgs, welches ich zu lesen anfing. Sendung von Jügel durch Frau von Pogwisch. Abschluß der französischen Vorlesungen. Einschaltung in den ersten Theil der Wanderjahre. Mittag für mich. Französische Vorlesungen begonnen und fortgesetzt. Cousin, Villemain und Guizot. Verschiedene Abschriften. Abends freundlicher Brief von Herrn Soret. Herr Oberbaudirector Coudray.

5. Fortsetzung der französischen Vorlesungen. An den Wanderjahren fortgearbeitet. Nebenstehendes ausgefertigt: Monsieur Monsieur le Baron de Wolbock à Paris. – Herr Hofrath Vogel, seine fortgesetzten Arbeiten besprechend. Manches andere berichtigt. Lieber zeichnete an der Frucht des Anthe ricum comosum. Mittag für mich. In Cuviers Briefwechsel fortgelesen. Abends Professor [310] Riemer, wurden einige Gedichte durchgegangen und besprochen.

6. Gedicht zum Geburtstage des Professor Zelter. Geschäftssachen im Ganzen überlegt. Cuviers Correspondenz. Hofrath Meyer im Namen Ihro Kaiserlichen Hoheit. Quittungen berichtigt. Mittag Hofrath Vogel. Über medizinische Praxis und philosophische Theorie. Ottilie die Abenteuer des gestrigen Abends und des heutigen Morgens erzählend. Las den Cuvier zu Ende. Fing an zu lesen: La Russie, par Niellon-Gilbert.-Herrn Musikdirector Rungenhagen nach Berlin.

7. Nebenstehendes: Herrn Jügel nach Frankfurt. Mehrere Bestellungen. – Anderes fortgeschoben. La Russie weiter gelesen. Für Freunde einiges vorbereitet. Concepte diktirt. Mittag für mich. La Russie geendigt. Ingleichen Cuvier erster Theil. Baco von Verulam. Joachim Jungius; sein letztes Werk: Isagoge. Demoiselle Seidler schickte 30 Thaler für 6 Actien.

8. Cuvier zweiter Theil. Das verschiedene Vorliegende gefördert. Die Medaillen von Brand kamen an. Auch ein Brief von Herrn von Quandt. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Legte demselben die Wolbockische Sendung vor, welche geneigt aufgenommen wurde. Fuhr in meinen Arbeiten fort. Mittag für mich. Las weiter in Cuvier, im Biographe. Abends Herr Canzler [311] von Müller. Herr Soret. Zuletzt Hofrath Meyer. Letzterer blieb und wir lasen die Kunstgeschichte bis auf August zu Ende.

9. Baco von Verulam. Fortsetzung von später Lectüre von gestern Abend. Ferner die Gallica. Nebenstehendes: Herrn Jügel nach Frankfurt a. M., Herrn Banquier Elkan hier. Fräulein Seidler desgleichen. – Einiges andere gefördert. Um halb 11 Uhr die Frau Großherzogin Mutter. Panoramas und andere Zeichnungen bezüglich auf den Rhein und die in denselben fließenden Flüsse betreffend. Le Biographe. Mittags für mich. Französisches fortgesetzt. Abends Professor Riemer. Historical Sketches by Fellowes als Geschenk von Ihro Kaiserlichen Hoheit für Großherzogliche Bibliothek überbringend. Die Zeitschrift L'Eco betrachtet. Die Gedichte zu Zelters Geburtstag besprochen. Allgemeines Literarische. Anzuschaffende Bücher für Großherzogliche Bibliothek. In oben gedachtem englischen Werke gelesen.

10. Nebenstehendes: Herrn von Quandt nach Dresden. Herrn Dr. Weller in Jena. – Wegen Wolbocks Geschenk, Acten ajustirt und Bericht concipirt. Anderes vorbereitet, gestriges englisches Werk weiter gelesen. Mittag für mich. Cuviers Memoiren und Briefe 2. Theil geendigt. Abends Oberbaudirector Coudray. Scherzhafte [312] Villa Pliniana. Kirchners Angelegenheit durchgesprochen. Jenes englische Werk über Carl des Ersten Hinrichtung und was daraus folgt gleichfalls zu Ende gebracht.

11. Nebenstehendes absolvirt: Serenissimus, Bericht wegen von Wolbocks Geschenk. Verordnung an Rechnungsamtmann Lange, desgl. an Controleur Hoffmann, einen Vorschuß von 150 rh. betreffend. – Andere Sendungen näher bereitet durch Einpacken und Concipiren. Herr Geheime Hofrath Helbig wegen meteorologischen und andern Angelegenheiten. Cuviers Schriften und was davon anzuschaffen überdacht. Kam mein Porträt, von Stieler lithographirt. Mittags für mich. Angefangenes zu lesen fortgefahren. Dr. Eckermann in Reconvalescenz. In Gefolg dessen: Encyclopädisches Handbuch für practische Ärzte.

12. Verfolg genannten Buches. Nebenstehendes:Herrn Wilhelm Zahn nach Berlin. Herrn Collmann und Cons. London durch Herrn Fitzroy. – Anderes concipirt und schematisirt, und vorbereitet. Mittag für mich. Mancherley Lectüre abgeschlossen. Fischers physikalisches Lexicon, wegen verschiedener Artikel vorgesucht. Abends Herr Canzler von Müller. Darauf Professor Riemer.

13. Kam an die Boisseréesche neuste Sendung des Kölner Doms. Eine Sendung von Herrn von Cornelius [313] aus München; der Untergang von Troja, colorirt. Auch einige calquirt durchgezeichnete Köpfe. Eröffnete solche und betrachtete sie vorläufig in den vordem Zimmern. Geheime Hofrath Helbig, wegen des künstlich getriebenen Bronzeschildes auf Großherzoglicher Bibliothek. Promemoria deshalb. Mittag Herr Hofrath Vogel. Theoretisch praktische Gespräche. Las ich sodann mehrere Artikel in Fischers physikalischem Lexicon. Mein Sohn, ein schöngesticktes Meubel aus dem Frauenverein bringend. Oberbaudirector Coudray, Aufsatz wegen Kirchner. Notizen wegen der Belvederischen Bauten, desgleichen im Fürstenhaus. Dazu Hofrath Meyer, welcher länger blieb. Unterhaltung über verschiedenes. Besonders die Unzufriedenheiten über Grünlers Porträte, der doch immerfort beschäftigt wird.

14. Briefconcepte diktirt. Manches angeordnet und eingerichtet. Kam Nachricht von Lübeck, daß die Loderische Sendung nach Braunschweig abgegangen sey. Herr Staatsminister von Fritsch, die von Wolbockische Angelegenheit besprechend. Mittag für mich. Beschäftigte mich nachher mit dem verschiedenen Eingesendeten. Repertorium der Chemie von Brandes. Las in Rochlitzens neusten Sammlungen für ruhige Stunden. – Ein Päckchen mit Medaillen Herrn Motte, Libraire éditeur nach Paris.

[314] 15. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach München. – Rungenhagen giebt Nachricht von dem Zelterischen Geburtstagsfeste. Ich bereite die Sendung der Harmonica des Joachim Jungius für Zelter vor. Diktire fernere Briefe. Beschäftige mich mit botanischen Werken, besonders das Geschlecht Anthericum betreffend. Fuhr mit Ottilien spazieren. Hofrath Meyer speiste mit mir. Gegen Abend Fräulein Schopenhauer. Ihre Zustände durchgesprochen. Manches auf die Zukunft eingeleitet. Geologie des Herzogthums von Luxemburg von Lenz gesendet. Braunkohlenwerk bey Altenburg.

16. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Manuscript von Joachim Jungius Harmonica. Herrn Canzler von Müller, Rücksendung des Reinhardischen und Rochlitzischen Schreibens. – Um 12 Uhr Prinzeß Auguste und Frau von Hopffgarten. Bezahlung zweyer Posten an Elkan durch John. Das bronzene Schild auf die Geheime Canzley, wegen neuer Anregung des Herrn von Paris aus Augsburg. Tableau de la Mer Baltique. Mittag Dr. Eckermann. Über sein bisheriges Befinden und Studieren. Einige Aufträge demselben übergeben. Herr Canzler von Müller. Wegen Theilnahme an dem Leipziger Musenalmanach. Jubiläumsmedaille und Kästchen. Professor Riemer. Mittheilung manches Interessanten [315] aus seinen Collectaneen. Die Kinder gaben Herrn Fitzroy einen Abschiedsschmaus. Ich setzte das Lesen und Betrachten über die Ostsee bis in die Nacht fort.

17. Abschrift des Berichts wegen der Akademischen Bibliothek. Schema wegen Kirchners Reise. Das Werk über die Ostsee fortgelesen. Mit Hofrath Vogel über das Abscheiden des von Müllerischen Verwalters zu Bergern. Mittag für mich. Nachricht von Hofrath Meyers Krankheitsanfall. Nebenstehendes: Billet an Herrn Dr. Huschke, wegen Hofrath Meyer. – Gegen Abend Dr. Huschke, von Hofrath Meyers Zuständen Nachricht gebend. Den ersten Band des Ostseewesens ausgelesen.

18. Kam eine Sendung von Nees von Esenbeck. Nebenstehendes ausgefertigt: Serenissimo Bericht wegen des Etats der Akademischen Bibliothek. – Bericht und Promemoria wegen der Kirchnerischen Angelegenheit. Ward die norwegische Sendung ausgepackt und treffliche Krystallisationen gefunden. Herr Vandeper aus Dünkirchen nach Straßburg reisend. Fortgefahren in dem Auspacken der Mineralien. Brief von Zelter. Mittag für mich. Das von Nees von Esenbeck eingesendete Fuhlrottische botanische Werk durchgesehen. Abends Herr Soret einen Theil der norwegischen Mineralien ansehend und untersuchend. [316] Hofrath Meyers Übelbefinden, welches mich beunruhigte, schien sich wieder zu geben.

19. Geschichte der Hansa, in kurzem aber hinreichendem Vortrag mit Benutzung der Bemühungen des Hofrath Sartorius. Den 1. Theil der Wanderjahre zur Absendung vorbereitet. Der Mathematikus Kirchner erschien auf Verlangen und wurden seine Zustände mit ihm durchgesprochen. Die vorhandenen Exemplare der Ausgabe meiner Schriften wurden völlig berichtigt. Mittag für mich. Die norwegischen Mineralien weiter beachtet und geordnet. Ihro Hoheit der Großherzog. Professor Riemer. Verschiedenes durchgegangen und besprochen.

20. Den ersten Theil der Wanderjahre zum Abschluß revidirt. Deshalb nochmals an Professor Göttling geschrieben. Inspector Weise, mit ihm wegen der Militärbibliothek das Nächste besprochen. Hofmaler Macco, seine neue Zeichnung, den Sturz der Titanen, bringend. Sonstige möglichste Ordnung. Zu Mittag Hofrath Vogel. Wurde vieles durchgesprochen, sowohl bezüglich auf praktische Medizin als wissenschaftliche Verhältnisse. Blieb für mich. Las die neusten Branischen Journale. Setzte das Werk über das Baltische Meer fort. Ordnete ferner die norwegischen Mineralien. – Herrn Professor Göttling, den 2. Theil der Wanderjahre hinüber geschickt. Herrn Canzler [317] von Müller, wegen der Reinhardischen Mineraliensammlung und Erwiedrung deshalb.

21. Zum Hauptzweck manches gearbeitet. Herr Soret mit dem Prinzen. Besprach ich mit ersterem die Angelegenheit, deren die Frau Großherzogin erwähnt hatte. Besahen wir die norwegischen Mineralien in krystallographischen Beziehung durch. Mittag für mich. Las das Werk über das Baltische Meer hinaus. Gegen Abend Fräulein Ulrike, Herr Canzler, Oberbaudirector Coudray. –Herrn Grafen Reinhard durch Herrn Canzler von Müller. Danksagung wegen der Mineraliensendung.

22. Kamen die Exemplare der Schillerschen Correspondenz an. Ingleichen das Werk über das fünfundzwanzig-jährige Jubiläum der Universität Dorpat. Auch die von Börner in Leipzig angekündigten Kupferstiche. Der Graf Wielhorski. Mittag für mich. Die Actien-, zugleich Loos-Nummern kamen von Leipzig an. Ich betrachtete die angekommenen Zeichnungen etwas näher. Durchlas die mitgekommenen Cataloge. Bereitete manches vor. Hofrath Vogel auf eine Stunde. War von seiner fortschreitenden Arbeit die Rede, die Arzeneymittel in Kinderkrankheiten betreffend.

23. Am Hauptgeschäft fortgefahren. Nebenstehendes: Herrn Börner nach Leipzig. – Frau Großherzogin, Gräfin Henkel und Frau von Pogwisch. [318] Bouillons Werk, die antiken Statuen vorgewiesen. Mittag für mich. Die neuen Zeichnungen nochmals durchgesehen. Das nächste Bevorstehende überlegt und die Agenda notirt. Mein Sohn, einige muntere Geschichten erzählend, und an der Rembrandtischen Zeichnung theilnehmend. Hofrath Vogel, die Aufklärung des unangenehmen Verhältnisses meldend. Professor Riemer. Einiges aus älterer deutscher Prosa mittheilend, bey Gelegenheit des Handbuchs von Pischon.

24. Einiges zum Hauptzwecke. Die Austheilung der Actienbillette eingeleitet. Die nächsten Agenda geordnet. Medaillen in die Kapseln gebracht. Dr. Weller überlieferte das 10. Capitel und den 12. Band der kleinen Ausgabe von Seiten Professor Göttlings. Die Zeichnungen nochmals durchgeschaut und erwogen. Schreiben des Herrn von Gagern an Canzler von Müller ausgezogen. Mittag für mich mit Dr. Weller. Blieb bis gegen 6 Uhr, und wurden mancherley Publica und Privata durchgesprochen. Sodann die Christbescheerung angesehen. Das Bevorstehende durchgedacht und Nothwendiges aufgezeichnet. Besonders auch einige Künstlernamen im Füeßli aufgeschlagen und über merkwürdige Motive, welche die Zeichnungen darstellten und zu bedenken gaben. Kam eine Sendung von Dublin. Giesecke schickte willkommene Mineralien und den längst gewünschten [319] Barometerstand vom Februar 1825. – An Frau von Wolzogen, ein Exemplar der Schillerschen Correspondenz. An Professor Riemer, eine Stelle aus dem 2. Theile Wanderjahre.

25. Bereitete die Absendung des ersten Bandes Wanderjahre. Arbeitete einiges zum zweyten. Es meldeten sich ungarische Studirende, die ich leider nicht annehmen konnte. Auch brachte Herr von Froriep seine in Erfurt gehaltene Rede. Prinz Wilhelm war angekommen, hatte sich aber unterwegs durch einen Fall beschädigt. Die Enkel brachten einige Geschenke. Ich sendete an Hofrath Meyer die Leipziger Catalogen. Überlegte und richtete manches zurechte. Mittag für mich. Fortgefahren am Hauptgeschäfte. Abends Oberbaudirector Coudray. Erzählend von Wagners Abschiedsfeste. Canzler von Müller. Einiges zu Gunsten des Grafen Wielhorsky vorbringend. Unterhaltung über Herrn von Frorieps Andenken Serenissimi. Ich las weiter in der französischen Geschichte der Sprichwörter.

26. Am Hauptgeschäft gearbeitet. Einiges zu Aufklärung der unter den Zeichnungen genannten Meister vorgenommen. Einiges andere concipirt. Mittag für mich. Mehrere Concepte durchgegangen. Anderes eingeleitet. Geschichte der Sprüchwörter. Professor Riemer. Einige Aufsätze durchgegangen. Er theilte verschiedene kleine Gedichte [320] mit. Programm der vom Oberbaudirector Coudray angestellten Feyerlichkeit und Text dazu. – An Herrn Reichel nach Augsburg den 21. Band.

27. John mit Abschriften beschäftigt. Schuchardt mundirte Briefe und berichtigte die Actiensendung von Dresden. Ihro des Herrn Großherzogs und der Frau Großherzogin Königliche Hoheiten. Demoiselle Mazelet. Mittag für mich. Nach Tische zu der Gesellschaft, welche bey meinem Sohn gespeist hatte. Dr. Schneider, ein Reisender durch Ägypten, die Herren Kruse, Vogel, Töpfer und Gille. Nachher für mich die französische Geschichte der Sprüchwörter. Das Nächste bedacht. – Herrn Reichel nach Augsburg. An Conducteur Schrön, Dubliner Meteorologie, Gotha.

28. An den Wanderjahren redigirt. Briefe concipirt. Mittag für mich. Kam ein Portefeuille Zeichnungen von Herrn von Reutern. Ingleichen Sendung von Jügel. Du Commandement de la Cavalerie et de L'Equitation, ingleichen Guide de L'Enseignement Mutuel. Beyden etwas abzugewinnen gesucht.

29. Die gestrigen Arbeiten emsig fortgesetzt. Sendung von Herrn von Quandt. Die letzten Verhandlungen des Kunstvereins mittheilend. Sendung von Pohl, naturwissenschaftliches Werk. Von Dr. Meyer aus Minden schöne Versteinerungen. Zwey Porzellaintassen von Leipzig durch Vermittelung [321] des Herrn Canzler. Mittag Dr. Eckermann. Unterhaltung über die geordneten Einzelheiten und deren weitere zweckmäßige Redaction. Er theilte mit einen Brief von Carlyle, einen von Ampere, sie gaben Gelegenheit über englische und französische Tendenzen zu sprechen. Ich blieb für mich, mich nach den Lebensumständen der Magdalena de Pazzi umzusehen, bey Veranlassung einer neu acquirirten Zeichnung. Ferner ward Curtis durchgesehen, wegen einer Ferula. – Herrn Canzler von Müller, 6 Bronze- und eine Silbermedaille.

30. Nebenstehendes: Herrn Carl Jügel nach Frankfurt a. M. Herrn Joseph Rinald nach Cassel. An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart.Herrn Banquier Elkan hier. – Am Hauptgeschäft vorgerückt. Außerdem noch einiges concipirt und vorgearbeitet. Der Hofgärtner von Dornburg machte einen Besuch und dankte für den heiligen Christ. Mittag allein. Franklins Leben, neu ins französische übersetzt. Abends Professor Riemer. Die vorliegenden Concepte durchgegangen.

31. Kam der 2. Band der Wanderjahre von Jena. Das Einzuschaltende ward mundirt. Auch das Manuscript selbst durchgenommen und die nothwendigen Correcturen besorgt. Gegen Mittag Herr Hofrath Meyer. Besahen und beurtheilten [322] die Zeichnungen von Leipzig gesendet und besprachen manches andere. Las ich Franklins Leben weiter. Beachtete den zurückgekommenen 2. Theil der Wanderjahre. Hofrath Vogel. Oberbaudirector Coudray. Über das von ihm veranstaltete artige kleine Fest gesprochen. Obiges fortgesetzt.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Tagebücher. 1828. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5E09-E