605) Der Teufel bietet einer Frau zu Zwickau Geld an.
Schmidt Bd. II. S. 692.
Im Jahre 1645 ist ein Soldat von der schwedischen Besatzung zu Chemnitz nach Zwickau gekommen, hat aber bald darauf seine Frau und Kinder wieder böslich verlassen und ist wieder zu den Schweden gelaufen. Als nun dessen Weib in höchster Armuth lebte und sich sehr bekümmerte, wie sie sich und ihre Kinder ernähren solle, ist der Teufel [5] etliche Male zu ihr gekommen, hat ihr ein Säcklein mit Geld vorgehalten und gesagt, wenn sie sich ihm ergeben wolle, werde er ihr dieses geben, und so sie es verzehrt, noch mehr bringen. Die Frau hat sich aber des allezeit durch's Gebet erwehrt und es endlich so weit gebracht, daß er sie zuletzt ganz im Frieden gelassen.