219) Die Wette um das Thor zu Gardelegen. 1

In der Stadt Gardelegen war in früheren Zeiten am Ende der Burgstraße nach der Isenschnibbe hin ein Stadtthor, das Schnibbenthor genannt. Das war für die Herren von Alvensleben, welche die Gerichtsbarkeit über die Burgstraße hatten, und mußte Tag und Nacht für sie offen gehalten werden. Darüber entstand mancher Streit zwischen denen von Alvensleben und dem Magistrat der Stadt. Endlich wurde jedoch allem Hader auf einmal ein Ende gemacht. Denn als eines Tages der Magistrat und der älteste Herr von Alvensleben bei einem freien Mahle in der Stadt beisammen saßen, da wetteten sie mit einander, daß das Thor auf ewige Zeiten verschlossen bleiben solle, wenn der Magistrat es während der Zeit zumauern lassen könne, als der Herr von Alvensleben zu Rosse um die Stadt jagen werde. Der Magistrat nahm daher die flinksten Maurerleute zur Hand und der Herr von Alvensleben bestieg sein bestes Roß, das er im Stalle hatte. Der Magistrat gewann aber die Wette, denn der Herr von Alvensleben stürzte mit dem Pferde, als er ganz nahe am Ziele war.

Fußnoten

1 Nach Ziehnert Bd. I. S. 235 etc.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Erster Band. Die Marken. 219. Die Wette um das Thor zu Gardelegen. 219. Die Wette um das Thor zu Gardelegen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5857-8