946. Die Haut.

(S. Winkelmann Th. I. S. 61.)


Im Amte Frauenstein liegt ein Dorf, Namens Denches, wo in dem daranstoßenden Walde ein kleiner See ist, der kleine Elfertsee geheißen, aber höher als der in demselben Amte befindliche sogenannte große See gelegen. Auf diesem ist eine Art Gewächs von Weiden, Haseln und anderem Gehölz, die Haut genannt, von sich selbst so stark und fest in einander geflochten, daß etliche Stücke Vieh darauf stehen und weiden können. Dieses Gewächs liegt aber ganz frei, schwimmt und schwebt, und wird von dem Winde bald hier, bald dorthin getrieben, daher es nach der Erzählung der Umwohnenden oft geschieht, daß, wenn das Vieh von dem Ufer darauf zu weiden kommt, es durch einen gelinden Wind, mit dieser Insel oder Haut mitten auf die See getrieben wird und eher nicht, als bis sich ein anderer stärkerer Wind erhebt, wieder ans Land kommen kann 1.

Fußnoten

1 Ueber ähnliche schwimmende Inseln spricht Harsdörfer, Hist. Schauplatz LIX. S. 426.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. Hessen. 946. Die Haut. 946. Die Haut. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-56BA-9