V.
Eine Frau, die am Fuße des Stromberges, wo einige Häuser stehen, wohnte, gewahrte einstmals, und zwar des [238] Sonntags unter dem Gottesdienste, daß an einem Orte jenes Berges Funken aus der Erde hervorsprüheten und blaue Flämmchen emporloderten. Alsbald erinnerte sie sich an die alte Regel, daß man, wenn man so glücklich sei, dies Zeichen wahrzunehmen, augenblicklich irgend etwas von Metall in jene Flämmchen werfen müsse, um den darunter befindlichen Schatz, dessen Anzeichen sie wären, fest zu bannen, um ihn vor dem Weiterrücken zu bewahren. Unverzüglich warf sie daher, da sie eben nichts Anderes bei sich hatte, ihr Taschenmesser auf jene vorbedeutungsvolle Stelle, lief sodann eiligst in ihre Wohnung zurück, um sich die nöthigen Werkzeuge zum Graben herbeizuholen, und schritt nun, mit diesen versehen, rüstig an's Werk. Der ganze Platz, wo sie die bunten Flämmchen hatte spielen sehen, ward nun emsig von ihr durchwühlt und durchgraben, und siehe da! ihre Hoffnung hatte sie wirklich nicht getäuscht, denn sie fand, wenn auch nicht gerade pure Kremnitzer, doch wenigstens eine bedeutende Anzahl uralter Groschen. Sie war damit zufrieden und behielt daher ihren Schatz.