848. Der Bonifaciusbrunnen zu Horas.

(S. Lynker, Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Cassel 1854 in 8°. S. 190.)


Bonifacius befand sich einst bei Fulda in der Gegend, wo jetzt Horas steht. Während er dem frommen Gebete oblag, kam aber die Mittagsstunde heran, die Sonne warf ihre glühenden Strahlen senkrecht auf ihn herab und es dürstete ihn sehr. Da aber nirgends in der Nähe ein Brunnen zu sehen war, so mußte er sich entschließen, nach einem ziemlich weit entfernten Bache zu gehen. Ermattet griff er nach seinem Stabe, den er neben sich in die Erde gestoßen hatte, allein als er ihn herauszog, sprang ein silberheller Quell aus der Erde hervor, Bonifacius beugte sich voll innigen Dankgefühles nieder, netzte sein heißes Antlitz und trank das kühle Wasser, und von dieser Stunde an ist auch der Bonifaciusbrunnen der ganzen Umgegend ein Labsal geblieben, in Fulda aber erzählen sich die Kinder, daß alle neugeborenen Knaben und Mädchen aus diesem Brunnen herauskommen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. Hessen. 848. Der Bonifaciusbrunnen zu Horas. 848. Der Bonifaciusbrunnen zu Horas. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-4C3F-3