1351. Die verschworene Stätte.

(S. Der Lappenkorb S. 331.)


Auf dem Eiland Amrum machen gerade wie in Schottland und Irland nach dem Volksglauben die Zauberwesen bei ihrem Reigentanz die dürren Ringelchen im Felde, welche so rund sind wie ein Kreis. An einer Stelle der Insel giebt es einen solchen Kreis, auf der Stelle aber, wo er ist, wächst wenig, sie heißt die verschworene Stätte, und der schmale Strich, welcher von ihr südwärts läuft, ist eben so dürr und wunderbar. Auf diesem Grunde standen einst vor manchen Jahrhunderten, so erzählt eine andere Sage, einige Männer im Kreise herum und schwuren armen Waisenkindern ihren Acker ab. Und als sie solches gethan, da erbleichte die Erde unter ihren Füßen [1092] und alle Gräser, worauf die Meineidigen traten, verdorrten, und es wuchs hinführo kein Gras mehr da, denn der gerechte Gott hatte den Ort verflucht und gezeichnet. Und wo die Meineidigen von ihrem Kreise aus hingingen, da verdorrte das Gras unter ihren Tritten.

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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. Schleswig-Holstein. 1351. Die verschworene Stätte. 1351. Die verschworene Stätte. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-4510-E