560. Die wandernde Traube zu Königsberg.

(S. Erläut. Preußen Bd. I. S. 638.)


In der Schloßkirche zu Königsberg, nicht weit von dem königlichen Stuhle sieht man oben am Gewölbe eine Weintraube von Kalk geformt. Dieselbe soll der Maurermeister, welcher die Kirche erbaut hat, zum Wahrzeichen, daß ihm von seinem ganzen Verdienst nichts übrig geblieben sei, weil er alles vertrunken habe, dort an der Wand angebracht haben. Das Volk glaubt nun aber, derselbe könne nicht eher selig werden, als bis die Traube ganz herabgefallen sei. Im Jahre 1647 am 16. Februar sah man während der Predigt, wie sie sich selbst von freien Stücken herunterließ und ohngefähr eine Handbreit von der Mauer in der freien Luft herumbaumelte. Schon glaubte das versammelte Volk, sie werde herabfallen, allein es geschah nicht und als man am andern Morgen wieder in die Kirche kam, hing sie ohne eines Menschen Zuthun wieder an ihrer alten Stelle in der Mauer.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. West- und Ostpreußen. 560. Die wandernde Traube zu Königsberg. 560. Die wandernde Traube zu Königsberg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-40B6-6