Der unverschämte Igel
In einem Baumstamm, unten hohl,
Da sitzt der Has und fühlt sich wohl.
Ein Igel, dem der Ort gefiel,
Möcht auch hinein, weil's draußen kühl.
Der Hase, voller Gütigkeit,
Macht höflich Platz und rückt beiseit.
Doch kaum ist er beiseit gerückt,
Fühlt er bereits, daß ihn was prickt.
[382]
Und plötzlich so geprickelt hat's,
Er muß heraus mit einem Satz.
Oh, unverschämtes Stacheltier!
Aha, der Fuchs ist auch schon hier.
Zwar gleich macht sich der Igel dick
Und zieht sich in sich selbst zurück.
Der Fuchs, der gern den Igel frißt,
Weiß aber, was zu machen ist.
[383]
Und weiß, wie man ihn fassen kann,
Und schüttelt und verzehrt ihn dann.
Hier liegt die Haut, ganz hohl und leer.
Den Hasen, scheint's, erfreut es sehr.
Doch innerlich, so wie man sieht,
Ging ihm die Sache zu Gemüt.
Gottlob, nun sitzt der gute Has
Gemütlich wieder, wo er saß.