1389. An Erich Bachmann

1389. An Erich Bachmann

Mechtshausen 22. Jan. 1903.

Lieber Erich!

Seit deiner Anfrage aus Berlin, worauf ich Dir gleich Antwort gab, hab ich nichts wieder von Dir gehört, und so muß ich denn wohl mal anfragen, wie es euch geht. Hoffentlich seid ihr munter und gesund.

Wir hier haben ja bis jetzt den Winter ganz gut überstanden. Schon längere Zeit ist das Wetter schön klar, aber kalt, bis zu -12° R. Es ist zu wenig Schnee gefallen. Die Kinder möchten Schlitten fahren, und die Bauern klagen, daß Roggen und Weizen, die schon von den Schnecken gelitten, nun bei der nackten Kälte nicht weiter kämen.

Leb wohl, lieber Erich! Sei herzlich gegrüßt, und bitte grüß auch deine Kinder von deinem alten

getr. Freunde

Wilhelm.