1272. An Johanna Keßler

1272. An Johanna Keßler


Hattorf a/ Harz 7. Juni 1900.


Liebste Tante!

Also, nachdem die Nanda in Gießen ausgestiegen war, fuhr ich mutterselig allein im selben Abtheil weiter bis Northeim, ohne von der Hitze belästigt zu werden. Dann mußt ich mich allerdings zwischen Bauern und schwitzenden Harzpilgern durchdrängeln, wie ein Hausknecht, um am Schalter mein Billet zu erwischen; eine Thätigkeit, die mich beschämte. Schon lange zogen drohende Wolken am Himmel herauf; aber erst, als ich trocken in der Pfarre zu Hattorf saß, ging das Blitzen, Donnern und Regnen los. Es schlug auch sofort in ein Bauernhaus ein; doch gab es nur kurzen Rumor, denn das Feuer wurde schnell gelöscht.

Leben Sie wohl, liebste Tante! Ich denke gern an Sie und die Ihrigen.

Herzliche Grüße an Alle von Ihrem alten getreuen

Onkel Wilhelm. [164]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. Briefe. 1272. An Johanna Keßler. 1272. An Johanna Keßler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-1CE2-E