Die kühne Müllerstochter
Es heult der Sturm, die Nacht ist graus, Die Lampe schimmert im Müllerhaus.
[534]
Da schleichen drei Räuber wild und stumm - Husch, husch! pist, pist! - ums Haus herum
Die Müllertochter spinnt allein, Drei Räuber schaunzum Fenster herein.
Der zweite will Blut, der dritte will Gold, Der erste der ist dem Mädel hold. ~
And als der erste steigt herein Da hebt das Mädchenden Mühlenstein.
Und - patsch! der Räuber lebt nicht mehr Der Mühlstein druckt ihn gar zu sehr
Doch schon erscheint mordgierig-heiter Und steigt durch's Loch der Räuber zweiter.
Ha! Hu! - Er ist eh ers gewollt. Wie Rollenknaster aufgerollt.
Jetzt aber naht mit kühnem Schritte Voll Goldbegierigkeit der dritte
Schnapp! - ist der Hals ihm eingeklommen; Er stirbt, weil ihm die Luft benommen. ~
So starben die drei ganz unverhott! O, Jüngling! da schau her!!! So bringt ein einzig Mädchen oft Drei Männer in's Malheur!!!!. ~
[541]