1475. An Erich Bachmann

1475. An Erich Bachmann

Mechtshausen 21. Nov. 1904.

Lieber Erich!

Mir ist, als hätt ich recht lange nichts von dir gehört, und da möcht ich denn mal anfragen, wie es euch geht.

Ich selbst sehe bei dem Alter entsprechendem Wohlbefinden gutes Muthes den Winter kommen. Die Rosen sind zugedeckt. Der Rest des Gartens ist fertig rigolt. Nur wenige Blätter hängen noch matt an den Bäumen. Aber schon seh ich im Feld die neugrünen Roggenfelder als Zeichen des unermüdlichen Lebens. Der Sommer, trotz dem peinlichen Waßermangel, war günstig für uns. Allgemein, was sonst selten vorkommt, hör ich die Erndte rühmen. Auch wir sind sehr zufrieden mit dem Ertrage von Obst, Beeren und Gemüse.

Also, bitte, schreib mir bald mal. – Herzliche Grüße an euch alle.

Dein getr. Freund Wilhelm.