[1738] [1744]1834.

Mel. O welt! sieh hier dein etc.


1. Seyd noch einmal gegrüsset und inniglich geküsset von der Gemeine Geist, kan er gleich mit euch reisen, so will er doch auch weisen, daß ihr in seinem namen reis't.

2. Geht in die offne seite, die wird euch, liebe leute, ganz sicher schliessen ein, da sind wir denn beysammen, da lodern unsre flammen, wir mögen wo wir wollen, seyn.

3. Zieht hin in dessen namen, der unser ewigs Amen in allen sachen ist, der euch hat aufgeboten, durch dessen lebens-othem, Gemeine! du Gemeine bist.

4. Zieht hin zu den revieren, wo ihr euch sollet rühren und zeugen, was ihr wißt, geht, öffnet das verständniß der menschen zum erkentniß, was Lamm und blut und gnade ist.

5. In weit entleg'nen trifften sollt ihr ein denkmal stiften, das bleibt, bis der erscheint, der seine tenne feget, und seinen weitzen leget in seiner scheuer sicherheit.

6. Das volk, das noch zurükke, dem wird so manches stükke der last mit aufgepaßt, die ihr bisher getragen, fleht für uns um ein wagen, das sich so aus der einfalt faßt.

7. Wir woll'n durchs Lammes gnade nach unsern kleinen grade gern thun, wohin er gürt, und er wird uns die sachen so feder-leichte machen, daß man sie kaum gewahren wird.

8. Ihr, die wir zärtlich lieben, geht in denselben trieben des Gottes, den ihr kennt, bekennt, was ihr erfahren, seit ihr den GOTT der schaaren bey seinem rechten namen nennt.

9. Wir woll'n euch nicht verstören, und eure gnade ehren, zieht nur mit gnade hin, seyd arbeitsam und lichte, behaltet im gesichte, [1744] daß ihr des Lammes blutgewinn.

10. Das führ euch auf die weide, das mach euch manche freude, wenn ihr werd't zeugen gehn, und euren lieben seelen vom Lamm und Blut erzehlen, so laß es euch auch früchte sehn.

11. Wenn eure füß und hände das dermaleins zu ende, was ihr gesollt, gebracht: so kommt zu uns zurükke mit eurem zeugen-glükke, seht, was das haus-gesinde macht.

12. Du aber unsre freude! breit aus die flügel beyde, nimm diese küchlein ein, du deiner Kirchen-Arche so gnädiger Monarche! zieh selber mit ins schiff hinein.

13. Laß deine wächterschaaren, sie alle zu bewahren, recht sehr geschäftig seyn, damit du, wenn die glieder sich einmal sehen wieder, dich kanst an unsern psalmen freu'n.

14. Und also sind wir fertig, und bleiben dir gewärtig, und das ist der verlaß: man lebt in deinen leiden, daheime machts uns freuden, und draussen ist es unser paß.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Zinzendorf, Erdmuthe Dorothea von. Gedichte. Geistliche Lieder. 1834. Seyd noch einmal gegrüsset. 1834. Seyd noch einmal gegrüsset. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B452-0