[1566] [1591]1686.
Mel. Herz der göttlichen etc.
1. Ältester der zeugen-wolk, die du auf dem herzen trägest und verpflegest, und in dieser deiner schaar auf ein haar alles inn' und äussre kennest, und mit seinem namen nennest, wies bisher vor augen war.
2. Wilst du gleich nicht sichtbarlich unter der Gemeine handeln; ist dein wandeln zwischen deiner lampen creis gleich so leis und verborgen, daß die sinnen es gewiß nicht werden innen, und mans nur im herzen weiß:
3. Dafür hat die Creuzgemein eine heilige vergnügung an der fügung, daß du ihr auf dieser welt manchen held, den du aus erbarmen liebest, Lamm! zu einem engel giebest, der dein amt bey ihr bestellt.
4. Sie sind zwar von mancher art. Ihre unterschied'ne gaben, die sie haben, machen unterschied'nen brauch, aber auch seine ehre einem ieden, je nachdem ihm geist beschieden; durch des Bischoffs heilgen hauch.
[1591] 5. Nun dann, deiner Kirche Mann! ohne zweifel gibst du gerne deiner sterne ieglichem das nöth'ge nicht; säume nicht, dich in allen unsern chören an den priestern zu verklären, die dein recht und licht gekrigt.
6. Wir begehrens inniglich; laß von deines bluts ergiessen auf sie fliessen, was ihr herze segnen kan; unser Mann! gib du ihnen Ältsten-glükke, und dergleichen gnaden-blikke, die die hütte fühlen kan.
7. Zeig in zeit und ewigkeit deinen leuten gnadenwunder, wie itzunder; denke dran, daß deine heerd gnade werth, weil sie dein, du Menschen-hüter! und der schaafe ihre mütter führe durch die ganze erd'.
8. Laß du keines unerhört von den gnaden-stuffen gehen, wenn das flehen, was so eins, das namen trägt, vor dich legt, oft mit einem tieffen sehnen, oft geschiehts mit vielen thränen, daß die stätte sich bewegt.
9. Thue du doch gar viel mehr, als wir dir in vielen tagen können sagen, laß sie in den wunden-schrein tief hinein, und denselben, wenn zuweilen warten besser ist als eilen, ihre retirade seyn.
10. Amen! der Gemeine Haupt! dem wir auf der hand von ferne sieben sterne, und die sieben fakkeln sehn vor ihm stehn, der sich zwischen sieben leuchten hin zu wandeln gut läßt deuchten, thu mit unsern engeln schön.