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Mel. 6.
1. Du hast uns alle hergeruft; hier sind wir, gute liebe! so mach nun deinen leuten luft, gib deinen boten triebe, so wird die absicht ausgeführt, die du mit uns geheget, und alles von der kraft gerürt, die alles niederleget.
2. So hält denn unsre sache stich, wir haben grund zum wagen; die kosten werden all' auf dich gerichtet und geschlagen: und darum kümmern wir uns nicht, was der und jener denket; gnug, daß du uns hast zuversicht zu deinem thron geschenket.
3. Wir glauben, wenn gleich nichts zu seh'n; denn, was wir sehn, sind beine, [1014] da noch der wind hinein sol wehn, sie sind noch todt als steine: und wenn uns jemand fragen thät', wie sollen diese leben? du weißt es, sagte der prophet; der's weis, der wird es geben.
4. Doch dabey schonen wir uns nicht: hier hast du füß' und hände! gib uns nur rechten unterricht, daß jedes das vollende, was ihm zur arbeit zugeteilt, kost'ts gleich viel schweiß und kräfte, wenn sich nur keines nicht verweilt im selbigen geschäfte.
5. Im übrigen so warten wir, und wollen nichts erzwingen; wir stehn und bauen das revier, es muß uns doch gelingen, wir sehen oder sehens nicht; das werk das ist dein eigen: und, sprichst du dann, es werde licht, so wird sichs müssen zeigen.
6. Wir können auch nichts weiter thun, als uns daran zu streken; das sol geschehn, wir woln nicht ruhn, es geh durch dorn und heken. Nun stehn sie da, und freuen sich, die, denen es gelungen, und vor uns eben kümmerlich sich haben durchgerungen.