[130] Das Dritte Lied

Adelheit lobet den Ihrigen.

1.
Herfür du Laute/ meine Lust/
itzt soltu dessen Lob vermehren/
Der meinem Hertzen ist bewust/
Itzt wil ich singen dem zu Ehren/
Der meine Wonn' und Freude bleibt/
So lange man von lieben schreibt.
2.
Er ist mein Schönster nur allein/
Sein Antlitz kann mich so entzücken/
Daß ich Ihm gantz muß dienstbar seyn.
Wenn seine beyden Sonnen blicken
Auff mein verfünstert Angesicht.
So darff ich/ Sonne/ deiner nicht.
3.
Gleich wie die schönen Rosen hier
Bey früher Morgenröthe prangen
und blühen recht in voller Zier;
So blühen auch die schönen Wangen/
Die voll Magneten und Rubien/
Mich so zum Liebes-Feuer zihn.
4.
Wann sich nur regt der schöne Mund/
Hört mann die Redners-worte fließen/
Die mich so mannichmahl verwundt/
Er kan mit Anmuth sie versüßen/
Bald wieder Ernst im Reden seyn/
Wann Zeit und Stunde bricht herein.
[131] 5.
Ich weiß/ daß Er mich treulich liebt/
Drüm hab ich ihm mich auch ergeben/
Ich weiß/ daß Er sein Hertz mier giebt/
Drümm geb' ich Ihm mein gantzes Leben.
So bin ich sein und Er ist mein/
Nichts treuers kann auff Erden seyn.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Zesen, Philipp von. Gedichte. Gedichte. Frühlingslust. Vierdes Dutzend. Das Dritte Lied. Das Dritte Lied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-AF00-B