Justus Friedrich Wilhelm Zachariä
(1726–1777)

Justus Friedrich Wilhelm Zachariä (Kupferstich)

Biographie


1726

1. Mai: Justus Friedrich Wilhelm Zachariä wird in Frankenhausen als drittes Kind des Regierungsadvokaten Friedrich Sigismund Zachariä und seiner Frau Martha Elisabeth, geborene Müller, am Kyffhäuser geboren.

Er erhält seinen ersten Unterricht auf der fürstlichen Landschule in Frankenhausen. Der Vater unterstützt ihn bei ersten poetischen Versuchen.


1743

22. Mai: 17jährig beginnt er in Leipzig das Studium der Jurisprudenz und wendet sich gleichzeitig auch der Dichtkunst zu.


1744

Januar: Der erste Teil seines berühmtesten Werkes, »Der Renommiste. Ein komisches Heldengedichte« erscheint in den »Belustigungen des Verstandes und Witzes«, Band 1, und ist sofort ein Erfolg.

Sommer: Zachariä, der anfangs zu Gottscheds Schülern zählt, gesellt sich nun einem Kreis junger Literaten zu, der später unter dem Namen »Bremer Beiträger« in die Literaturgeschichte eingehen wird. Carl Christian Gärtner, Johann Arnold Ebert, Eschenburg und Konrad Arnold Schmid, die Zachariä später in Braunschweig wiedertrifft, werden seine lebenslangen Freunde. Die jungen Poeten verehren Klopstock und die Schweizer Bodmer, Breitinger und Haller, deren undogmatische Kunstauffassung sie in Gegnerschaft zu Gottsched in ihren »Neuen Beyträgen zum Vergnügen des Verstandes und Witzes« (Leipzig, Bremen) vertreten.


1747

Zachariä immatrikuliert sich in Göttingen. Während er dort sein Jurastudium fortsetzt, schließt er Freundschaft mit Eberhard Friedrich von Gemmingen. Beide verehren die Hofratsgattin Anna Katharine Elisabeth Liste. Zachariä besingt sie in anakreontischer Manier mit dem Gedicht »An Selinen«, das er in die »Scherzhaften Epischen Poesien« aufnimmt. Den Band widmet er Gemmingen.


1748

18. April: Der Jurist Johann Christian Claproth, Senior der Göttinger »Deutschen Gesellschaft«, deren Mitglied auch Zachariä ist, verschafft ihm eine Stelle durch Empfehlung beim Abt Jerusalem in Braunschweig, als Hofmeister am Collegium Carolinum. Hier ist er bei seinen Schülern außerordentlich beliebt.

Ebenfalls in den »Scherzhaften Epischen Poesien« erscheint Zachariäs »Phaeton«, den Gottsched in der Monatsschrift »Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit« vor allem wegen des klassischen Metrums, des Hexameters, abfällig kritisiert.


1754

Gottscheds Kritik antwortet Zachariä mit dem »Gedicht dem Gedächtnisse des Herrn von Hagedorn gewidmet« (Braunschweig), in dem er gegen die Vetternwirtschaft des Leipziger Dichters polemisiert.

Stark überarbeitet erscheint »Der Renommiste« in der Ausgabe »Scherzhafte Epische Poesien nebst einigen Oden und Liedern« (Braunschweig, Hildesheim).


1755

Gottsched verfaßt Beschwerdebriefe an den Braunschweiger Herzog Karl I. und seine Regierung, die jedoch ohne Erfolg sind. Zachariä reagiert mit der Streitschrift »Die Poesie und Germanien. Ein Gedicht« (Berlin).


1757

»Murner in der Hölle. Ein scherzhaftes Heldengedicht« (Rostock).


1761

Zachariä wird zum Professor ordinarius Poëseos ernannt, was er bis zu seinem Tod bleibt. Er ist am Collegium Carolinum vor allem für die Bildung des Geschmacks und die Theorie der schönen Wissenschaften zuständig.

12. Dezember: Er erhält die Aufsicht über die »Gelehrten Beyträge«, ein Teilblatt der »Braunschweigischen Anzeigen«.

26. Dezember: Er erhält die Aufsicht auch über die Buchhandlung des fürstlichen Waisenhauses.


1766

Er bekommt schließlich die Leitung des gesamten Intelligenzwesens am Collegium Carolinum.


1767

Auf der Leipziger Ostermesse, wo er wegen des Waisenhauses anwesend ist, lernt er Goethe kennen.


1768

Zachariä gibt die für die Literaturkritik der 70er Jahre wichtige »Neue Braunschweigische Zeitung« heraus, an der auch Lessing mitarbeitet.


1769

Zachariä publiziert ungefragt Gemmingens »Poetische und Prosaische Stücke« (Braunschweig). Daran zerbricht schließlich die Freundschaft.


1773

6. Januar: Heirat mit der Gastwirtstochter Elisabeth Wegener (1735–1825), die Zachariä auf einem der Treffen der Braunschweiger und Wolfenbütteler Literaten im Großen Weghause zu Stöckheim kennengelernt hatte.


1774

Zachariä scheidet freiwillig aus seinen Ämtern aus.


1775

Er erhält von seinem Herzog das Kanonikat am St. Cyriaksstift.


1776

Sommer: Er wird von einem Fieber befallen, das sich nur vorübergehend nach Kuren in Bad Pyrmont bessert.


1777

30. Januar: Er stirbt im 51. Lebensjahr in Braunschweig an Wassersucht.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Zachariä, Justus Friedrich Wilhelm. Biographie: Zachariä, Justus Friedrich Wilhelm. Biographie: Zachariä, Justus Friedrich Wilhelm. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-AB4D-0