[188] Der Humorist singt
Fährt in Berlin die Straßenbahn,
dann ist sie proppenvoll.
Was da mit dir, o Mensch, getan
wird, das ist einfach doll.
Man rüttelt dich,
man schüttelt dich;
[188]man drängt dich so
und engt dich so –
In einen Wagen gehen glatt
zweihundert Menschen rein . . .
Wer ihn früher nicht gesehen hat,
der denkt, das muß so sein –!
New York sitzt an der Panke Strand.
Es kauft uns arm der Gent.
Er kriegt den ganzen Hektar Land
für sechseinhalben Cent.
Die Börse winkt.
Valuta sinkt.
Wirf weg die Mark!
Was soll der Quark!
Am Abend steht im Tageblatt:
»Der Geldwert ist so klein . . . «
Wer ihn früher nicht gesehen hat,
der denkt, das muß so sein –!
Am Tische sitzt Herr Helfferich.
(Abstehen seine Ohren.)
Er schimpft und schilt gar fürchterlich,
weil wir den Krieg verloren.
Wie er enthüllt
und schneidig brüllt!
Pfui Politik
der Republik!
»Die neuen Herrn sind mau und matt!«
So hörst du laut ihn schrein . . .
Wer ihn früher nicht gesehen hat,
der denkt, das muß so sein –!
November Achtzehn schlug die Uhr
zwölfmal in deutschen Landen.
Die Nationalen hörtens nur,
als sie im Nu verschwanden.
Nun sind sie ja
all wieder da.
Es kam so weit
im Lauf der Zeit.
In jedem Dorf, in jeder Stadt,
da pöbeln sie allein . . .
Wer sie früher nicht gesehen hat,
der denkt, das muß so sein –!
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