Das Firmenschild

Ist wo ein frisches Schweineschlachten
und hat man also Wurst im Haus,
dann stellt der Schlächter zum Nachachten
den Stuhl mit seiner Schürze raus.
Bedienen wo in einer Stampe
statt Kellner Mädchen, voll und heiß:
siehst du das an der roten Lampe –
damit der Ehemann es weiß.
Weil wir von Firmenschildern sprechen:
Die ›Kreuzzeitung‹ trug – wie bekannt –
an ihrem Kopfe das Versprechen:
»Mit Gott für König und Vaterland!«
Seit Achtzehn war der Satz verschwunden,
seit eines Fürsten Dauerlauf.
Doch nun, vor vierundzwanzig Stunden,
da stand der Wahlspruch wieder auf.
[21]
Der gute Spruch? Wo war er in den Wirren?
Wo ließest du ihn zweimal überwintern?
Du liebes Blatt! Du trugst nicht auf der Stirn
den Preußenspruch – du trugst ihn — — —

Nicht genehmigt: Brunner


Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Tucholsky, Kurt. Werke. 1921. Das Firmenschild. Das Firmenschild. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-606A-3