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In des Hausmanns Ovie zu Gristede Gehölz Hörntje liegt ein Platz, der heißt Köntiesburg, und es soll dort ehemals eine Burg gestanden haben, doch sind keine Spuren davon übrig geblieben. Ein dahin führender Weg heißt Köntiesweg. Beide haben ihren Namen von einem Ritter Köntie erhalten, der vor Zeiten in Gristede gewohnt und fast ganz Gristede besessen hat. Junker Köntie hatte sieben Söhne, aber alle sieben Söhne waren unehelich. Daher teilte er seine große Besitzung in sieben Hausmannsstellen und gab jedem seiner Söhne eine Stelle mit der Bestimmung, daß keiner des Vaters Namen führen, sondern jeder seinem eigenen Namen nur die Endsilbe des väterlichen Namens anhängen solle. Dem zufolge nannten sich die Söhne Ovie, Eitie, Hillie, Fehmie, Tebie, Frölie und Swartie, und noch jetzt tragen die sieben Hausmannsstellen zu Gristede diese Namen, obwohl in fünf Häusern die alten Familien längst ausgestorben und nur noch die Ovies [258] und die Eities oder, wie sie sich jetzt schreiben, Eitings vorhanden sind. Der Vater wartete übrigens mit der Ausstattung seiner Söhne nicht bis zu seinem Tode, sondern wie einer herangewachsen war, gab er demselben Land, so viel und an welcher Stelle dieser es wünschte. Als er starb, war daher von seinem großen Gute fast nichts mehr übrig, und die Söhne, welche sich allesamt hinter dem Esche angesiedelt hatten, ließen das landlose Stammhaus ihres Vaters unbedenklich verfallen. Die Ländereien der Gristeder Bauern liegen noch ebenso bunt und ungleich durcheinander, wie Könties sieben Söhne sie vor Zeiten sich ausgesucht hatten.