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Im Stadlande lebte ein hartherziger Mann, der in Gemeindesachen mitzusprechen hatte und viel Einfluß besaß. Einst kam eine Frau, deren Mann verstorben war und sie in drückenden Verhältnissen zurückgelassen hatte, vor die Armenkommission und bat für ihren verstorbenen Gatten um ein Totenhemd. Nachdem die arme Frau abgetreten war, wurde die Sache in Beratung genommen. Da sagte jener harte Mann: »Ach was, der Tote kann in Uniform, die Hände in den Taschen, recht gut begraben werden; die Gemeinde soll davon weiter keine Last haben.« Sein Wort drang durch. Nicht lange darnach verstarb der harte Mann selbst. Aber derselbe kam wieder und ist oft des Nachts gesehen worden. Mit trauriger Miene, die Hände in den Taschen und ein Totenhemd unter dem Arme, geht er den Weg nach dem Hause des armen Mannes, dann verschwindet er.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Fünfter Abschnitt. 176. [Diejenigen, welche sich im Leben Verbrechen zu Schulden kommen]. m. [Im Stadlande lebte ein hartherziger Mann, der in Gemeindesachen]. m. [Im Stadlande lebte ein hartherziger Mann, der in Gemeindesachen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-30F0-0