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Neujahr und heil. drei Könige (6. Januar) s. 293 ff. De drei Könige moaket 'ne Brügge oder bräket 'ne Brügge (Vechta.) – Zu Lichtmeß, 2. Februar, werden in den katholischen Kirchen Wachskerzen geweiht, von den Leuten mit nach Hause genommen und bei Gewittern, bei Versehgängen und Sterbenden angezündet. Lichtmeß ist das Fest der Darstellung des Herren im Tempel. Der Name Lichtmeß rührt her von der Lichterweihe.
d.h. nach der gewöhnlichen Auslegung an Arbeit bei der Ernte. In diesem Sinne bestätigt es eine andere Regel:
Wenn die Sonne um Lichtmeß auf den Altar scheint, kommt ein Nachwinter. (Saterld.) In Lohne sagt man: Wenn auf Lichtmeß die Sonne auf das Meßbuch auf dem Altare scheint, gibt es ein gutes Flachsjahr. – Wenn es zu Lichtmeß weht, wird es teuer; wenn es windstill ist, wohlfeil (Tossens). So lange die Lerchen vor Lichtmeß singen, so lange schweigen sie nach Lichtmeß (Ganderkesee). Na Lichtmeß geiht kin Bur (Voß) mehr upt Ihs.
Ein leichtsinniger Mensch ist ein »Lechtmiß« im Munde des Volkes. Martini und Lichtmeß waren früher Zahltage. [89] Wer auf Martini nicht zahlen konnte, erhielt Aufschub bis Lichtmeß. Wer dann noch im Rückstand blieb, war ein Unsicherer, ein »Lechtmiß«. So sucht man das Wort zu erklären.