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Auf einer Bauernstelle zu Emstek waren die Eltern gestorben und hatten außer einer Tochter zwei Söhne hinterlassen, von denen der jüngere verheiratet war und immer auf der Stelle gewohnt hatte, sie auch gern behalten wollte; der andere aber war schon ziemlich alt, unverheiratet und sehr reich. Als sie nun nach Cloppenburg gingen, um auf dem Amte die Teilung der Erbschaft zustande zu bringen, machte der verheiratete durch List den anderen betrunken, und wußte es dann so zu drehen, daß er das Gut behielt. In der Folgezeit gab es fortwährend Streit, und die Schwester hielt es mit dem jüngeren. Verdruß und anderes brachten es so weit, daß der unverheiratete sich eines Morgens im Bette erhängte. Aber er hatte keine Ruhe im Grabe und zeigte sich abends immer in der Scheune. Wenn die Knechte den Pferden ihr Abendfutter gaben, reichte er ihnen das Futter fast in die Hand; wenn sie beim Mistfahren waren, setzte er sich hinten auf den Wagen; kurz es wurde zuletzt so schlimm, daß die Knechte ihren Dienst verlassen wollten. Man ging daher zum Pastor, und dieser sagte, daß des Selbstmörders Zeit noch nicht abgelaufen sei und derselbe solange wandern müsse, bis die Zeit verstrichen; doch wolle er sehen, ob er ihn nicht in seinen Fuhrenkamp bringen könne; ganz von seinen Gründen weg ihn zu bannen, sei nicht möglich. Das tat der Pastor denn auch, und seitdem spukt der Selbstmörder in und bei seinem Fuhrenkamp und hat schon viele Leute erschreckt und verfolgt; wenn sie aber die Grenze der Stelle überschritten, blieb er zurück.