543b. Garrel.

Vier Kolonisten aus Altenoythe haben sich in der Niederung der Aue niedergelassen und sind die Begründer von Garrel geworden. Die Grenze zwischen Bösel und Garrel ist ehemals über das Wasserrad der Aumühle gelaufen. (Der Junker Kobrink in Altenoythe hatte früher den Zehnten in Garrel, daher mag die Sage entstanden sein.) – Auf dem Wege zwischen Garrel und Varrelbusch spukt es. Einmal erscheint der Spuk als Schaf, dann als Katze, dann als Mensch. Ein Mann geht abends des Weges und sieht einen Wanderer vor sich dahinschreiten, immer in einem Abstande von wenigen Schritten. Er ruft ihn an, er möge warten, dann könnten sie Gesellschaft machen. Der Vordermann antwortet nicht und [344] hält den alten Abstand inne. Da wird sein Nachfolger unwirsch, nimmt seinen Stock, läuft auf ihn zu und schlägt ihn. Im selben Augenblicke dreht der Geschlagene vom Wege ab und ist verschwunden. Der Schlag aber habe geklungen, als sei der Knotenstock auf einen vollgestopften Sack gefallen. – Früher wurde nördlich vom Dorfe ein Weg gezeigt, der in alten Zeiten ein Kirchweg nach Altenoythe gewesen für Leute, die von Ahlhorn her gekommen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Zweiter Band. Drittes Buch. Erster Abschnitt. H. Ämter Cloppenburg und Friesoythe, ohne Saterland. 543b. Garrel. 543b. Garrel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2917-6