d.
Simon von Beckeln, ein Hannoverscher Edelmann, war vor etwa vier Jahrhunderten Besitzer eines ansehnlichen Landgutes. Bei einem Erntefeste setzte er seinen Bauern, welche ihm die Früchte hatten einscheuern müssen, eine gebratene Katze statt eines Hasen vor, die diese sich gut schmecken ließen. Zum Nachtische schickte er ihnen aber auch Kopf und Pfoten der Katze. Die Bauern gerieten darüber in eine solche Wut, daß sie nicht nur alle seine Felder verwüsteten, sondern auch Haus, Wassermühle, Scheuern nebst allen übrigen Gebäuden in Brand steckten und ihm selbst den Tod schwuren. Der Edelmann mußte fliehen, vergeblich aus der Ferne alle Mittel zur Versöhnung erschöpfend. Endlich begab er sich in das Stift. S. Alexandri zu Wildeshausen, dem er alle seine Güter für seinen Unterhalt abtrat, und worin er, von Reue und Unmut gepeinigt, nach wenigen Jahren sein Leben beschloß. (Nach Sam. Bauer, Denkwürdigk., Bd. VII, in Oldenburger Blättern, 1827 S. 335.)
Vgl. 559h.