Die Richtung, in welcher sich die Sonne um die Erde bewegt, also von Ost durch Süd nach Westen und wieder durch Norden nach Osten, ist eine glückbringende. Mit der Sonne umwandelt man das Osterfeuer: 313, muß man das Getreide in die Säcke und dem Vieh das Futter zufegen: 53. Gegen die Sonne verübt man bösen Zauber, mit der Sonne löst man ihn wieder: 208a, b. – Die Seite, wo die Sonne aufgeht, ist günstig für gutartigen Zauber: 92, 95, 96. – Nach der Zeit des Sonnenauf- und Unterganges hat sich mannigfacher Zauber zu richten: 279, 280, 281. Wenn die Sonne zu Ostern aufgeht, macht sie drei Freudensprünge, wenn sie untergeht, zeigt sie das Osterlamm: 315. Der Stand zur Mittagssonne ist wichtig bei Aufsuchung der Wünschelrute: 137; ein vergrabener Kessel mit Gold steht so, daß die Mittagssonne durch beide Griffe scheinen würde: 505d. – Die Sonne steht in den Zwölften still und rückt zu heil. drei Königen wieder vor: 293, 299. – Auf einem Sonnenkamp zu Donnerschwee sind Schätze vergraben: 197g. Sonnen- oder Sunnenkämpe sind ziemlich häufig, z.B. südlich von Friesoythe; nördlich von Handorf, Gem. Holdorf; südlich von Vechta; bei Bümmerstede; bei Hatten; östlich von Munderloh, Gem. Hatten; ein Sünnenbarg ist in Haverbek, Gem. Damme usw., vgl. Jahrbuch für die Gesch. des Herz. Old. XV, 99ff. – Von der Sonne hat das Sünneküken (410) Namen und Bedeutung [103] empfangen. – Die Sonne scheint jeden Sonnabend: 288. Wenn die Sonne scheint, während es regnet, so hat der Teufel ein Fest: 202b, oder des Teufels Großmutter hat damit zu tun: 191. Wenn die Sonne untergeht, sagt man: »Se kruppt int Nest« oder: »Se geiht to Rüste;« wenn sie Wasser zieht, sagen die Schiffer: »Se geiht up Stütten.«