[53] [55]Ein Dutzend Liebeslieder

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[Schon wieder ein beblümtes Blatt]

Schon wieder ein beblümtes Blatt
Von Liebeslust und Gram,
Wir haben ihn von Herzen satt,
Den ganzen Liebeskram;
Was kümmert uns Dein Trachten noch
Nach Deiner schönen Fee,
Was kümmert uns Dein Schmachten doch,
Und was Dein Herzensweh.
Der großen Zukunft Samenkorn,
Zum Säen liegt's bereit.
Es wölbt sich mit Gewitterzorn
Das finstre Aug' der Zeit;
Der eherne Trompetensturm,
Der ist es, der uns kirrt,
Was schiert's uns, ob an Fräuleins Turm
Des Ritters Laute girrt. –
Es ist ein tiefes, ernstes Wort,
Was ihr da alle sprecht,
Ich sprech' es selber fort und fort,
Und sprech's mit Fug und Recht;
Doch wenn die Tat einmal verübt,
Was hilft dann das Gericht?
Ich hab' mich nun einmal verliebt
Und kann es ändern nicht.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Strachwitz, Moritz von. Gedichte. Lieder eines Erwachenden. Ein Dutzend Liebeslieder. [Schon wieder ein beblümtes Blatt]. [Schon wieder ein beblümtes Blatt]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1FFE-9