Freiheit

Wie wenig weiß ein Volk die Freiheit zu gebrauchen!
Es wähnt, wenn nur von Blut die Mörderfäuste rauchen,
Wenn es den Peiniger mit Tigergrimm zerfleischt,
So sei es frei. O Volk! du hast dich selbst getäuscht.
Die Freiheit, die du suchst, ist Wuth, ist Mordgetümmel;
Sie wird verflucht von Gott, verflucht vom ganzen Himmel.
Ein Volk, bespritzt mit Blut, verdient nicht frei zu sein,
In härtre Sklaverei stürzt es sich selbst hinein.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schubart, Christian Friedrich Daniel. Gedichte. Gedichte. Politisches und Zeitgeschichtliches. Auf Frankreich. Freiheit. Freiheit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0123-4