1167. Wunderbares Kreuz zu Mauern.
Histor. Notiz von K. Böhaimb.
Am Eingange des romantischen Hütinger Thales erhebt sich auf einer Anhöhe die schöne Pfarrkirche von Mauern mit ihrem bedeutend hohen Thurme. Im Innern dieser Kirche befindet sich ein uraltes Cruzifix von Holz und über demselben die Aufschrift: »den Gekreuzigten ganz nett, stellet für dieses Contrafät.« Von diesem Kreuze erzählen alte Schriften folgende merkwürdige Begebenheit: Als Herzog Ott Heinrich im Jahre 1542 Luthers Lehre in der Pfalz Neuburg gewaltsam einführte, wurden alle Gemälde, Statuen, gemalte Fenster und was dergleichen war, in den Kirchen als abgöttisch Werk zerstört. Die Visitationscommission kam auch nach Mauern, nahm das alte Cruzifix und warf es ins Feuer, aber siehe da, es verbrannte nicht. Ein frommer Mann nahm es heraus, verbarg es bei sich im Hause und als die katholische Religion wieder eingeführt wurde, ward das Cruzifix auf den Altar gestellt, wo es noch heute zu sehen ist, und öfter von Wallfahrern besucht wird. An beiden Seiten der äußern Kirchenmauer befinden sich römische Monumente, worunter das eine einen Römer und eine Römerin in Lebensgröße vorstellt, welche das Volk für Heilige hielt und deßwegen schonte.