1062. Die Hussiten zu Baireuth.

S. Hormayr Taschenb. 1834, S. 242.


Die Hussiten ließen neben unzähligen Städtchen und Flecken, Kirchen und Klöstern auch die Hütten in Flammen aufprasseln, die auf der Stätte des heutigen Baireuth gestanden. Die jungen Frauen waren die allerletzten, welche die rauchenden Trümmer und das Heerlager der Schrecklichen verließen. Ein seiner Eifersucht wegen berüchtigter Bürger, Michael Kappler, schrie es in alle Welt, sie hätten deßwegen so lange gezaudert, weil ihnen die Ketzer gar nicht übel gefallen, ja sie hätten Geschenke genommen, um ihnen zu Willen zu sein. Als die Hussitengefahr vorüber war, stürmten die Baireuther Frauenzimmer auf den armen Kappler ein und erzwangen von ihm unter tödtlichen Androhungen einen schriftlichen, eidlichen Widerruf. Wie die Baireuther Geschichte des Ritters von Lang versichert, wurde dieser Widerruf in das Archiv niedergelegt, zur Beruhigung eines jeden Baireuthers über die Gewissensfrage: ob nicht einige Tropfen Hussitischen Bluts in seinen Adern rollen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Dritter Band. 1062. Die Hussiten zu Baireuth. 1062. Die Hussiten zu Baireuth. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F798-7