1117. Der Teufelsspuck bei Deußmauer.

Mündlich.


In Deußmauer bei Velburg sollen sich vor Alters häufig lustige Zechbrüder zusammengefunden haben, die nie ohne tüchtigen Rausch nach Hause gingen. Von daher hört man noch hie und da in der Gegend, wenn einer betrunken ist, daß er nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht, den Ausdruck: »Der hat einen Deußmaurer Suf.«

Dieses Sprichwort gründet sich auf folgende Sage: Ein Bauer war gewohnt, zu Deußmauer allezeit wacker zu zechen und zu spielen. Er verlor sein Geld und seine häuslichen Verhältnisse kamen in Verfall. Da nahm er sich vor, ein anderer Mensch zu werden, und betheuerte seinen Kameraden, die ihn deßhalb aufzogen und neckten, »der Teufel solle ihn holen, wenn er noch einmal sich betrinke und spiele,« dennoch vergaß er sich wieder und als er nun um Mitternacht in seinem Nebel nach Hause ging, ergriff ihn Furcht und Schrecken wegen des gebrochenen Schwures. In dem Augenblicke aber, da er bei der Kapelle am Velburger Wege vorüberging, [152] umhüllte ihn plötzlich eine schwarze Wolke, sein Bewußtsein schwand, und als er am Morgen zu sich kam, und die Augen öffnete, lag er in einem Felde bei Bamberg.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Dritter Band. 1117. Der Teufelsspuck bei Deußmauer. 1117. Der Teufelsspuck bei Deußmauer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F509-8