573. Der Nachtwächter von Sulzbürg.

Mündlich.


Hier war vor Zeiten ein Klösterlein der Kapuziner mit einer Kapelle. Als einst ein Abt des Klosters zu Heilsbronn, dem unter andern auch die Visitation des Frauenklosters zu Seligenporten oblag, auf einer solchen Reise sich in den damals sehr dichten Wäldern dieser Gegend bei finsterer Nacht verirrt hatte, rettete ihn aus Angst und Nöthen der volltönige Stundenruf des Sulzbürger Nachtwächters. Glücklich gelangte dadurch [125] der gute Abt an den ersehnten Ort, und in seiner frommen, dankbaren Seele reifte alsobald der hochherzige Entschluß, das Andenken an jene Rettung aus Nacht und Grauen durch eine wohlthätige Stiftung zu verewigen. Sie bestand darin, daß das genannte Kloster Heilsbronn die Obliegenheit auf sich nehmen mußte, dem jeweiligen Thor- und Nachtwächter in Sulzbürg alljährlich zwei paar Filzschuhe und vier Metzen Erbsen zu liefern.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Zweiter Band. 573. Der Nachtwächter von Sulzbürg. 573. Der Nachtwächter von Sulzbürg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F3CD-6