11.

Hilft dieses nicht, so wischt ihm die Mutter das Gesichtchen mit der nassen Windel ab – oder fährt ihm dreymal den Rücken mit einem Tuche, welches zum Abspülen des Geschirres gedient hat, hinunter, jedesmal [186] einen Vaterunser betend – oder legt ihm Hühnerdarm über – oder umhüllt das Kind mit dem Chrias'lhemd, Chrisamhemd, welches schon drey ehrliche Mütter für ihre Knaben gebraucht haben, oder hängt ihm einen Froaszettel um, oder räuchert das Kind mit neunerley Holz, dem Kehricht aus den vier Winkeln und dem Abgeschabten von den vier Tischecken; oder: man kocht Frauenflachs, auch Süßholz, badet das Kind im Tranke und setzt diesen unter das Bett; das Wasser hiezu muß aber ungesehen gegen den Strom geschöpft seyn. Läuft nun der Absud zusammen, ist das Kind beschrien. Amberg.

Sollte alles dieses ohne Erfolg bleiben, so läßt man das Kind vom Priester überlesen, exorcisiren. Fronau.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Drittes Buch. Die Mutter und ihr Kind. 7. Beschreyen des Kindes. 11. [Hilft dieses nicht, so wischt ihm die Mutter das Gesichtchen mit]. 11. [Hilft dieses nicht, so wischt ihm die Mutter das Gesichtchen mit]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EE5E-1