§. 24. Bergmännlein.

Sie sind jene Art Zwerge, welche die Erze, besonders Eisen, aus der Erde fördern. Sie kommen, zuerst Einer, dann immer Mehrere nach einander, in den Schacht und treiben die Bergleute hinaus, ohne ihnen gerade Etwas anzuthun. Sie zeigen sich aber nur in der zwölften Stunde bey Tag oder Nacht, weßhalb auch um diese Stunde in den Bergwerken geläutet wird, um die Arbeiter aufmerksam zu machen, daß die Zwerge [328] kommen. Man ist froh, wann sie erscheinen, denn ihre Ankunft deutet auf gutes Jahr.

Sie sind klein und grau, wie die Bergleute gekleidet, mit Oellampen. Haben sie gearbeitet, sieht man doch nichts davon.

Am Ochsenkopf, bey Bullenreut und Ebnat, zeigen sie sich gar häufig.

Selbst weiter unten an der Triebeisenmühle bey Roding gab es sonst kleine Erdmännlein, Erzleute, welche Erz aus der Erde gruben. Sie gingen aber auch in die Häuser und halfen den Menschen die Hausarbeit thun, wenn man ihnen Etwas in der Schüssel ließ.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Zweyter Theil. Eilftes Buch. Erde. 3. Erdzwerge. 24. Bergmännlein. 24. Bergmännlein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-DCDC-5